2006er Genussprobe in Bernburg bzw. Coswig / Anhalt 28.06.2013 bis 07.07.2013 – 3. Flight

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Wein 5

Celler Castellet; Ferral; Priorat – Porrera; 2006 rot;
14,5°

Tag 1: Schöne animierende Nase, voll und mit Leidenschaft. Am Gaumen startet er mittelgewichtig, baut aber dann Druck auf und zeigt immer neue Facetten. Eine schöne Mineralikfaust, sehr langer Abgang. 96/100 Th. Großer Wein.

Blind: Marzipan- und Amarenakirscharomen überzeugen – Eine Geruchsbombe! Der Geschmack erinnert an Erdbeerkompott mit leicht herben Kaffeearomen und Anklängen von Schiefer und Pralinen. Gut ausbalancierte Säure. 95 RP, 28 €

Blind: Tolle Nase, tiefgründig, leichte Gänsehaut. Am Gaumen „funkelnd“, weich, superrund, uiui. 94,5 RZ, 25 €

96 Th; 95 RP; 94,5 RZ = 95,17/100 – Platz 6 nach der Blindprobe.

Tag 2: Eine geniale Nasensau! Supermineralisch, tief und unverändert top! 96+/100 Th.

Unverändert überzeugender Geruch. Ein sehr guter Wein mit vielfältigen Aromen! 95 RP

Die Nase hat noch spürbar zugelegt (N+++), toll mineralisch, fantastisches Erstlingswerk. 96 RZ

Tag 5: Unverändert. Noch gute Tanninreserven. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 8: Überzeugt noch immer, hat Tiefgang und ein noch immer gutes Tannin. Saftige Kirschen satt und Schiefer. 96+/100 Th. Großer Wein.

96; 96+, 96+; 96+ = 96+++/100 Th = 96/100 – Großer Wein Platz 9 im Prioratführerranking

95, 95 = 95 RP

94,5; 96 = 95,25 RZ

= 95,42+++/100 = 95/100 – Großer Wein. Platz 6 im Gesamtranking

Preis = 15 €; Preis-Genuss-Index = 1,10 – 1,13
Ein Schnäppchenwein. Wer ihn damals gekauft hat, hat nichts falsch gemacht, wer davon noch liegen hat, hat alles richtig gemacht.
In meiner Prioratführerselektion ist dieser Erstlingsjahrgang lange ausverkauft, ebenso wie 2008 und 2009. Derzeit biete ich hier 2010 an.

Wein 6

Marco Abella; Clos Abella; Priorat – Porrera; 2006 rot;
14,5°

Tag 1: Noble sexy Nase, recht intensiv und voll. Schöne, kräftige Gaumenattacke, Trinkspaß pur. Langer Nachhall nach frischem Tabak und Schokolade. Bricht am Ende kurz weg, kommt dann aber mit Schokolade und Schiefer wieder zurück. 95+/100 Th. Großer Wein.

Blind: In der Nase leichter Amarenakirschgeruch. Am Gaumen herber Fruchtcocktail mit gut eingebundener Säure. Tannine treten noch etwas hervor, braucht daher noch Zeit, um seine Geschmacksfülle voll zu offenbaren. 92 RP, 19 €

Blind: Tolle Nase (N++) dunkel, tiefgründig wow. Rund, floral, Schiefer, Schokolade, elegant. Porrera? 94,5 RZ, 25 €

95+ Th; 92 RP; 94,5 RZ = 93,83+/100 – Platz 11 nach der Blindprobe.

Tag 2: Die Nase geht heute voll auf Angriff. Heute zwar eine ganz leichte Stallnote, aber den Rest nobel abrundend. Sehr voll und reich am Gaumen. 96+/100 Th.

In der Nase stärker betont als am Vortag. Am Gaumen kommen heute zum von Pflaumen betontem Fruchtcocktail noch Melonenfrüchte und Mineralien hinzu. Ein eleganter Wein! 93 RP

Enorm vielschichtig, Tannine schön integriert. 95 RZ

Tag 4: Heute braver und sehr sanft, aber auch groß verbleibend. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 8: Sympathischer leichter Stinker, Mischung aus Porrera und ein wenig Gruaud Larose. Würzig, mineralisch und groß. 96+/100 Th. Großer Wein.

95+; 96+, 95+; 96+ = 95,5++++/100 Th = 96/100 – Großer Wein Platz 11 im Prioratführerranking

92, 93 = 92,5 RP

94,5; 95 = 94,75 RZ

= 94,25++++/100 = 94/100 – Exzellenter Wein. Platz 12 im Gesamtranking

Preis = 30 €; Preis-Genuss-Index = 0,89 – 0,95

Ich selber sehe den Wein vom Preis-Genuss-Verhhältnis korrekter, zumal er seine Stärken erst beginnt auszuspielen. Aber der Weintrinker als Endverbraucher beurteilt das doch kritischer, gerade wenn der Wein noch nicht all zu viel Luft hatte…
(Ich habe alle Weine einige Stunden vor der ersten Runde allerdings doppelt dekantiert!). Meine beiden Mitverkoster aus Dortmund als reine Weinliebhaber hätten den Wein für 30 € jedenfalls eher nicht gekauft. Ich könnte ihn zwar in meine Selektion noch aufnehmen, bin mir aber momentan eher unschlüssig darüber. Auch wenn ich das PGV als korrekt ansehe, ist das nicht das Nonplusultra.

Natürlich hatte der Wein es in diesem Flight schwer gegen den nur halb so teuren Ferral, der sich zudem deutlich besser präsentierte.

Fazit: Ein sauguter dritter Flight, der schon mal richtig Spaß aufkommen ließ.

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