Die Weine werden hier eingestellt nach meinem Endranking nach vier Verkostungsdurchgängen…
Sehr gute Weine:
Platz 42 von 42
Ficaria Vins; Pater; Montsant – La Figuera; 2010 rot
87+; 89+; 92+; 93+ = 90,25++++ = 90/100 Th.
Wein 11
lfd Nr 18 – Tag 2 – Kar. -3 in der Blindprobe
Ficaria Vins; Pater; Montsant – La Figuera; 2010 rot
14,5°; Fl. Nr. 1111 von 1162; 100% Grenache von alten Reben auf Argilo Calcaire Böden; 12 Monate Ausbau in Fässern aus französischer Eiche
Tag 1 (blind): Leicht hellere Farbe als die anderen Weine. Eine wellenförmig kommende Grenachenase. Walderdbeeren und Himbeernoten. Am Gaumen ebenfalls deutlich auf Grenache verweisend. Deutliche Mineralik, fast beißend, aggressiv im Abgang, noch etwas unrund. Die Mineralikfaust schlägt zu. Gute Ansätze hinsichtlich geschmacklicher Tiefe sind da, aber noch unter den Disharmonien begraben. 87/100 Th. Guter Wein.
In der Regel zeigten sich die meisten Weine von tiefer, dunkelroter Farbe, der Pater zeigte sich aber von einem eher helleren Rot, in der Nase etwas blass im Ausdruck, gefällig, ohne Präzision. Im Wein von leichtem bis mittleren Körper verwaschene Frucht, mir fehlt die klassische Schiefer-Mineralität, wirkt auf mich irgendwie belanglos, ohne Charakter, die durchaus vorhandenen Tannine und die Säure reichen an dieser Stelle nicht aus, passable Länge, sorry Jaume, aber diese blind verkostete Flasche habe ich nicht besser wahrnehmen können, 83 (ohne Plus!) NK
89 RZ
In der Nase verhaltene Fruchtanklänge. Am Gaumen viel Mineralik, Salz, brennt am Gaumen. 88 RP
87; 83; 89; 88 = 86,75
Platz 41 nach der Blindprobe
Tag 3 (blind): Intensive Grenache – Erdbeere, deutlich harmonischer als am Vortag, nicht mehr aggressiv, aber immer noch markant in der Mineralik, auf dem Wege der Besserung.. 89/100 Th. Sehr Guter Wein.
Am Tag 3 Dosen-Erdbeere in der Nase, der Wein bleibt eher leichtgewichtig, der Frucht mangelt es an Struktur, an Tiefgang, keine große Verbesserung zu erkennen, 84 NK
89 RZ
In der Nase heute Erdbeergeruch. Am Gaumen weiter unharmonisch mit Salzgeschmack. Der Wein begeistert nicht, obwohl er markant erscheint. 88 RP
87; 89 Th = 88 Th
83; 84 NK = 83,5 NK
89; 89 RZ = 89 RZ
88; 88 RP = 88 RP
Durchschnitt der Durchschnitte: 87,125
Tag 5: Jetzt harmonischer und runder als in den ersten beiden Runden. Hat aber nach wie vor nichts mit den anderen Flaschen vom Pater 2010 zu tun, die ich bislang trank.. Wirkt leicht und ohne große Tiefe bzw. Komplexität – d.h. Nicht wie sonst… 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.
Tag 10: Hat sich leicht verbessert, bleibt aber weit hinter dem, was ich von diesem Wein kenne. Was ist mit dieser Flasche los? Am Ende zwar exzellente 93/100 Th., aber keine Größe, wie gewohnt.
87+; 89+; 92+; 93+ = 90,25++++/100 Th. = 90/100 Th. Sehr guter Wein.
Platz 41 von 42
Vall Llach; Embruix de Vall Llach; Priorat – Porrera; 2010 rot
94+; 88+; 90; 90 = 90,5++ = 91/100 Th.
Wein 2
lfd Nr 20 – Tag 2 – Kar. 17 in der Blindprobe
Vall Llach; Embruix de Vall Llach; Priorat – Porrera; 2010 rot
15,5°; abgefüllt im November 2012
Tag 2 (blind): Schwarzes Riechtier, die Nase wandelt sich ständig, ist packend, kann aber auch etwas irritierend wirken.So stelle ich mir öligen Schiefer vor. Das erfordert Konzentration! Auch am Gaumen weiß er noch nicht so ganz, wo er hin will. Tiefe trifft Kargheit, ein Steinbeißer – Wein im Stile eines Manyetes, aber mit ungewöhnlicher Aromatik. 94/100 Th. Exzellenter Wein
In der Nase fehlerhaft, Chemie, Benzin, im Wein von mittlerem Körper, die fehlerhafte Chemie setzt sich im Gaumen fort, an sich ist der Wein kraftvoll, dichter Tannin-Teppich, viel Säure, eigentlich nicht zu bewerten, wenn es kein Flaschenfehler ist allerhöchstens 79 NK
92 RZ
In der Nase leicht süße Beeren und kühler Schiefergeruch. Am Gaumen Bitterschokolade mit leicht eingebundener Süße. Die vorhandene Mineralik macht diesen Wein zum Steineschlecker. Die Tannine kommen noch sehr stark hervor. 89 RP
94; 79; 92; 89 = 88,5
Platz 37 nach der Blindprobe
Tag 3 (blind): Stechende Nase, heute nach Gäraromen, wirkt heute sehr schwer und alkoholisch. Auch am Gaumen schwer und simpel. Etwas unharmonisch. Viel Tannin. Süßlicher Abgang mit Mineralikfaust. 88/100 Th. Sehr Guter Wein.
Auch am Tag 3 bleibt der Nasenstinker, im Mund etwas verbessert, durchaus kraftvoll, deutet durchaus auf einen teuren Wein hin, aber über die Nase ist der Wein ungenießbar, grauenvoll, 80 Punkte stehen bei mir für einen guten Wein, dieser Wein bleibt unterhalb von gut, wenn es kein Flaschenfehler ist, dann halte ich den Wein für eher rufschädigend, nicht marktfähig. 79 NK
89 RZ
In der Nase verwirrend süß mit Alkoholgeruch, am Gaumen auch mehr Süße als gestern. Der Wein beeindruckt mich nicht. 88 RP
94; 88 Th = 91 Th
79; 79 NK = 79 NK
92; 89 RZ = 90,5 RZ
89; 88 RP = 88,5 RP
Durchschnitt der Durchschnitte: 87,25
Tag 5: Heute harmonischer und ohne irritierende Noten, aber auch ohne Begeisterung. Einfacher, gut trinkbarer Basiswein. 90/100 Th. Sehr guter Wein.
Tag 10: Bleibt auf dem Stand der letzten Runde, wirkt auch am Schluß noch sehr alkoholisch und schwer. Einfacher, sehr guter Basiswein ohne Zauberei. 90/100 Th. Sehr guter Wein.
94+; 88+; 90; 90 = 90,5++/100 Th. = 91/100 Th. Sehr Guter Wein.
Platz 40 von 42
Mas Martinet; Martinet Bru; Priorat – Falset; 2010 rot
89+; 92+; 93+; 92 = 91,5+++ = 92/100 Th.
Wein 36
lfd Nr 37 – Tag 2 – Kar. 20 in der Blindprobe
Mas Martinet; Martinet Bru; Priorat – Falset; 2010 rot
15°; Grenache und Syrah sowie andere Sorten aus nachhaltigem Anbau.
Tag 2 (blind): Die dunkle Nase ist gut im Durchschnitt der Probe, am Gaumen Babymord. Unrund und mit Mineralikfaust. Erschlägt im Moment den Gaumen. Etwas trocknend im Abgang.
89/100 Th. Sehr Guter Wein.
In der Nase jugendlice Pflaumen-Frucht, im Wein mittlerer Körper, etwas einfach gestrickte Frucht, harsche Tannine, kräftige Säure, wirkt derzeit unharmonisch, passable Länge, 84 NK
93 RZ
In der Nase verhaltene Rumtopfaromen, etwas alkoholisch. Am Gaumen Mineraliengeschmack, im Hintergrund Beeren, gut eingebundene Säure. 88 RP
89; 84; 93; 88 = 88,5
Platz 37 nach der Blindprobe
Tag 3 (blind): In der Nase noch verschlossen, am Gaumen heute trinkiger und harmonischer, sehr fruchtbetont. 92/100 Th. Sehr Guter Wein.
Am dritten Tag wirkt der Wein weitaus offener, harmonischer, hat Charme und eine schöne Länge, 88 NK
91 RZ
In der Nase sehr von Alkohol betont. Am Gaumen relativ flach, tritt für mich nicht besonders hervor. 88 RP
89; 92 Th = 90,5 Th
84; 88 NK = 86 NK
93; 91 RZ = 92 RZ
88; 88 RP = 88 RP
Durchschnitt der Durchschnitte: 89,125
Tag 6: Gewinnt an Tiefe und Ausdruck. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.
Tag 10: Wirkt heute gesetzt und ist spannungsärmer, im Abgang etwas bittere Teenoten auf dunkler Frucht und Bitterschokolade. 92/100 Th. Sehr Guter Wein.
89+; 92+; 93+; 92 = 91,5+++/100 Th. = 92/100 Th. Sehr Guter Wein.
Platz 39 von 42
Ripoll Sans; Artai; Priorat – Vi de Vila de Gratallops; 2010 rot
91+; 91+; 93+; 94+ = 92,25+++ = 92/100 Th.
Wein 6
lfd Nr 26 – Tag 2 – Kar. 10 in der Blindprobe
Ripoll Sans; Artai; Priorat – Vi de la Vila de Gratallops; 2010 rot
15°; 75% Grenache und Carignan aus den eigenen Weinbergen, bis zu 40 Jahre alte Reben, ergänzt durch 25% internationale Rebsorten, benannt nach dem ersten Sohn von Marc Ripoll „Der Kleine vom Cal Batllet“.
Tag 2 (blind): Offene, etwas schwer wirkende Nase. Die Aromatik ist noch etwas verdeckt mit Noten nach Bowlefrüchten und dunkler Frucht, recht frisch. Am Gaumen sehr fest und frisch mit packender Mineralik, wirkt voll, aber auch etwas simpel, benötigt noch etwas Zeit. Zeigt keine wirkliche Tiefe. 91/100 Th. Sehr Guter Wein.
In der Nase jugendliche, dunkelbeerig-kräuterwürzige Frucht, im Mund mittlerer bis dichter Körper, die durchaus kompakte, beerige Frucht ist derzeit etwas zu viel vom Holz geprägt, Bitterschokolade, der Alkohol ist spürbar, jugendlich-dichte Tannin-Struktur, kräftige Säure, kommt opulent rüber, lang. 91 NK
92 RZ
Die Nase ist nur schwer zu definieren mit Anklängen von leicht süßen Früchten. Dagegen zeigt der Gaumen vielfältige Geschmacksnuancen von Waldbeeren und Walnüssen. Leichte Holznoten, die Tannine wirken noch frisch. Ein kräftiger Wein, der noch erhebliches Potential vermuten lässt. 93 RP
91; 91; 92; 93 = 91,75
Platz 14 nach der Blindprobe
Tag 4 (blind): Volle, üppige, schwarze Nase. Die sehr süßliche Frucht wirkt auf mich noch etwas eindimensional. Noch sehr gute Tanninreserven. Schöner Basiswein, aber nicht mehr.
91/100 Th. Sehr Guter Wein.
Am Tag 4 nahezu unverändert. 91 NK
91 RZ
Eine süße, intensive Nase begeistert mich. Die am Vortag vorhandenen Holznoten sind heute verschwunden. Sehr guter Wein. 93 RP
91; 91 Th = 91 Th
91; 91 NK = 91 NK
92; 91 RZ = 92,5 RZ
93; 93 RP = 93 RP
Durchschnitt der Durchschnitte: 91,625
Tag 8: Legt insgesamt ein wenig zu und begeistert heute in der Nase. Wirkt am Gaumen aber einfacher als die zuvor rückverkosteten Weine. Ein fester Wein zum Kauen, recht fleischiges Gaumengefühl mit Assoziationen an Brombeer- und Kirschmark. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.
Tag 10: legt noch etwas mehr zu, schöne Frische und jetzt sehr rund und gut zu trinken. Samtenes Tannin. Dieser kleinere Wein verdient durchaus ein paar Jahre Kellerruhe.
94/100 Th. Exzellenter Wein.
91+; 91+; 93+; 94+ = 92,25+++/100 Th. = 92/100 Th. Sehr Guter Wein.
Die Verkoster:
Th. = Torsten Hammer
NK = Norbert Kreutzer
RZ = Rolf Zippel
RP = Reinhard Pehnelt
AK = Andreas Koch (nur bei einigen Weinen am 3. Tag dabei, daher außerhalb des Rankings)
Das Blindproben-Prozedere
Die Weine wurden durchmischt und mit nummerierten Blindprobenstrümpfen versehen. (Wein xx).
Dann wurden am 1. Tag 15 der Weine wahllos in kleine nummerierte Karaffen gegossen (lfd.Nr 1 bis 15) – zur Nachkontrollierbarkeit ist der Verkostungstag und die Karaffennummer mit angegeben). Die restlichen 27 Weine wurden an Tag 2 (lfd Nr.16 bis 42) ebenso erstmals verkostet.
Verkostet wurde in Dreierflights, wobei die Karaffen ebenfalls unsortiert ausgewählt worden sind.
Nach der ersten Runde wurde ein Ranking erstellt mit der Angabe Tag 1 oder 2, Karaffen-Nummer – daraus ließ sich die Nummer des Blindprobenstrumpfes ermitteln.
Nach dem Ranking wurden am Tag 3 die Platze 42 bis 21 der ersten Blindprobe erneut blind verkostet – wir wußten zunnächst nur die laufende Nummer der ersten Runde und die dazu ermittelte Blindprobenstrumpfnummer. Nach der Abgabe der 2. Bewertung zu diesem Wein wurde er aufgedeckt.
An Tag 4 wurden die lätze 20 bis 1 der ersten Blindprobe analog rückverkostet.
Nachverkostungen:
Die dritte Runde verkostete ich nach dem Ranking der ersten beiden Runden nach, die vierte Runde nach dem Ranking meiner ersten drei Bewertungen.