Es ist Sonntag. Wir sind kurz vor dem 837 m hohen Paß Col de Marais. In der Nacht hatte der Regen dann wohl nachgelassen, aber am Morgen ist das Zelt von außen immer noch naß. Dennoch können wir erst mal ohne Regen frühstücken und in Ruhe zusammen packen und auch einen Toilettengang machen. Dann, beim Packen des Autos beginnt es erneut zu regnen…
Und so sieht dann der Blick vom Paß aus:
Wir lassen uns nach Thônes abrollen. Doch auch hier sieht das Wetter nur grauenvoll aus.
Der Felsen mit dem Klettersteig von Thônes sieht heute alles andere als einladend aus, auch wenn es heute weniger schweißtreibend wäre als 2012, als ich hier mit Jörg war. Aber wahrscheinlich würden wir heute ertrinken…
Es regnet sich ein. Zum Glück ist die für ihre gute Qualität bekannte Käserei auch am Sonntag vormittag geöffnet. So kann ich wenigstens einen großen Beutel mit Käse mit nach Deutschland nehmen.
Verschiedene Reblochons in verschiedenen Qualitätsstufen müssen mit, ein großes Stück Beaufort, ein kompletter Tommé du Savoie und zwei weitere komplette Käse, die jeweils um 1 kg wiegen. Den Rocher du Thônes habe ich erst vor kurzem angeschnitten, er gibt noch immer Erinnerung an diese Tour… Außerdem natürlich kleinere Stücken zum Sofort essen für unterwegs. Bei dem Riesenbeutel hatte ich schon eine dreistellige Rechnung vermutet, umso überraschter bin ich, grad mal etwas mehr als 50 € für alles zu lassen.
Davon abgesehen, dass niemand in Deutschland eine solche gute Auswahl an Käsen einer einzigen eng gefassten kleinen Alpenregion hätte, aber preislich hätte ich dann dafür mal 3 bis mal 4 rechnen müssen.
Auch der Intermarché zwischen Thônes und La Clusaz hat offen. Also Lebensmittel einkaufen, auch hier das Meiste zum Mitnehmen nach Deutschland, verschiedene Arten Crozettes und Alpina-Nudeln, diverse Bierspezialitäten und die Dinge wie Flageoletten, nach denen Leute wie ich in Frankreich immer suchen, müssen mit. Doch auch den Einkauf für das Picknick und das Abendessen für heute erledigen wir gleich mit. Auch voll getankt wird noch, derweil es weiter und immer heftiger regnet.
An den Klettersteig von Grand Bornand, der heute normalerweise auf dem Programm stünde, brauchen wir bei diesem Wetter gar nicht erst zu denken.
Schweren Herzens verlassen wir im Dauerregen fluchtartig die Alpen und lassen uns in Richtung Genf abrollen.
Warum kann denn nicht mal ein Alpenurlaub normal beendet werden, in dem einfach die Zeit rum ist und man eben nach Hause fahren muss? Warum muss man immer durch Dauerregen aus dieser tollen Gegend gejagt werden???
All unsere Hoffnungen ruhen nun darauf, dass es im Jura wettermäßig schöner wird…