#Susa… 270° – das sind immer 90° zuviel

BY IN (M)eine Prioratgeschichte, Hinterfragt..., Weinrallye 1 COMMENT

270° – das sind immer 90° zuviel

 

Aber das ergibt ja dann ein „Immer Geradeaus…“ – nun gut, warum auch nicht, es muß ja kein unbeirrtes Geradeaus sein. Nur das Ziel heißt es im Auge zu behalten. Es geht auch schräg geradeaus… So schräg geradeaus wie bei Frank Zappa´s humorvollem „Civilisation Phase III“, so voller tiefer Gedanken und mitunter auch Bedrohlichkeit, in die es sich schließlich immer mehr steigert. Bei diesem Spätwerk kämpte er bereits gegen das, was ihn zerfraß.

 

270° – das sind immer 90° zuviel

 

Und es ist immer noch heiß genug. Für vieles ist es auf den Punkt. Wer es nicht glaubt, der lese bei „Hundertachtzig Grad“, einem meiner favorisierten Genussblogs.

 

Hitzig im Streit wie unter des seeligen Scheuermann´s Zeiten auf Talk about Wine, so klar in der Entscheidung, dort nicht mehr mit zu spielen. Viele haben sie so wie ich schon damals vermißt, etliche sind ihr damals gefolgt und haben von ihr eben woanders weiter gelesen, auf ihrem Blog oder auf Chefkoch.de – wo sie, na für was wohl – für den Wein zuständig war. Bis wir uns dann alle schließlich wieder neu vereinten auf dasweinforum.de oder bei der Weinrallye.

 

In der oft männlich dominierten Weinszene hielt sie tapfer die Stellung wie ein Leuchtturm auf kleiner Insel im tosenden Meer. Richtungsweisend.

 

12 Jahre, das sind noch viele zu wenig.

 

Dennoch, so lange begleiteten wir einander in der Weinszene. Es begann 2004 auf dem besagten Weinforum, wo du mir Mut gabst, meine Gedanken frei zu lassen. Es endete vor wenigen Tagen bei der Weinrallye #101, bei der du sogar noch eine wesentich jüngere Kollegin, die den selben Kampf kämpft wie du, vertreten hast. Neben deinem ureigenen Projekt. Und wo du einmal mehr gemahnt hast: Nicht den Hashtag vergessen.

 

Ich werde nun immer zur Nina Hagen Melodie singen, „du hast den Hashtag vergessen…“ – und hoffentlich dabei selbst öfter daran denken.

 

Ich habe leider keinen Figeac im Keller. So muss es dann der 88´er Gruaud Larose sein… 88 – ist das nicht egal? Nein, in diesem Falle nicht, denn der derzeit älteste Bordeaux in meinem Trinkregal ist geheiligt – in diesem und für diesen Moment.

 

Wie gern hätte ich einmal mit dir zusammen im selben Raum am selben Tisch getrunken. Leider haben wir es nie über das Telefon hinaus geschafft, dieses unser Land ist schlichtweg zu weitläufig. Irgendwann holen wir es nach, auf der Genießerwolke. Du hältst dort bei Petrus die Stellung. Auch wenn dir Figeac schon reicht… Warte auf uns, wir kommen nach, früher oder später.

 

Auch wenn du so lange hier fehlen wirst, wo ich noch weiter geradeaus gehen werde. Schrag geradeaus. Mit ´ner Zappa Scheibe unterm Arm und einem Bordeaux-Glas in der Hand. Ich winke dann hoch zu dir, auch weil wir uns hier immer auf Augenhöhe begegnet sind.

 

Ich drücke dich in all meinen Gedanken und wünsche viel Kraft all denen, die hier noch bleiben.

 

RIP #Susa

One Comment

  1. Gerhard |

    Ja leider, schnell ist’s gegangen.
    Ich hoffe doch, dass sie nicht allzusehr leiden hat müssen.
    Der Tod ist leider etwas endgültiges mit dem wir alle fertig werden müssen.
    Momentan noch bleiben wir zurück, irgendwann wird’s uns selbst treffen.

    Antworten

So, what do you think ?