Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 25 – Montag, 01.05.2017 (2) – Auf der Fira in Falset

BY IN Priorat - Tourismus, Reisetagebuch eines genügsamen Genießers NO COMMENTS YET

Dieses Jahr ist auf der Fira alles ein wenig anders, dank des auf den Montag fallenden Feiertags ist die Fira einen Tag länger als sonst – oder sagen wir einen halben, denn die Stände werden schließen, wenn die Katalanen befinden, dass es Zeit fürs Mittagessen ist. Zusätzliche thematische Proben gibt es nicht, auch wurde darauf verzichtet, die bestehenden Termine auseinander zu ziehen, so dass man an mehreren Proben als sonst hätte teilnehmen können. Und letztlich war mit dem Vi de Nit in Marca sogar ein Schwergewicht komplett weggefallen…

Allerdings gibt es auch an den Firaständen an sich genug zu tun, das haben wir an den beiden Abenden zuvor schon gesehen. Also fahren wir nach unserer kleinen Probe bei Solà Classic postwendend wieder rüber nach Falset.

Und wir geben heute etwas Gas, alles was wir jetzt schon noch verkosten können, müssen wir morgen nicht noch mal tun, denn morgen wird es ohnehin stressig genug, wenn die „Schwergewichte“ auftauchen, die man bislang sonst noch nicht ins Glas bekam. Zusätzlich wird ja auch der Tast Professional wie im letzten Jahr hektischer, weil an jedem Stand alles zu probieren ist. Und es immer dumm kommt, wenn man dan nur den ganz Großen will. Hatte man die anderen aber schon an den Tagen zuvor, dann ist es auch okay für die Winzer, wenn man nur ergänzt.

So starten wir denn auch gleich bei Marc Ripoll Sans und haben dort als 2. Wein gleich den großen Gratallops 5 Partides im Glas, der uns aber im direkten Vergleich mit dem Vinyes Teresa aus demselben Jahr nicht ganz so gefällt. Den Solà Classic Spitzenwein haben wir förmlich noch auf der Zunge kleben. Klar, das ist eine enorm hohe Messlatte, die es zu reißen gilt. Und da Marc Ripoll ja im letzten Dezember mit dabei war, als Vinyes Teresa erstmals öffentlich vorgestellt wurde, nickt er auch, als wir es ihm sagen. Aber dennoch legen wir mit Marc Ripolls Weinen auch gleich ein Niveau für die Firastände fest.

Sehr überzeugend ist die Kollektion des neuen Merum Priorati, die hier erstmals komplett gezeigt wird. Anschließend bringen wir eine ganze Weile am Stand von Mas Igneus zu, zwei Weiße und vier Rote gibt es hier ins Glas – und für Dienstag wird noch eine Überraschung versprochen. Überraschend gut ist aber auch jetzt schon das Niveau, welches die neue junge Önologin hier vorlegt, der wir bereits letztes Jahr hier begegnet sind. Man wird also auch diesen fast schon Klassiker wieder neu auf den Schirm nehmen müssen.

Und auch am Gemeinschaftsstand der Perez – Klicke haben wir viel Spaß. Sara hat alle Hände voll zu tun, aber findet dennoch die Zeit, uns zu herzen und ein paar Worte mit uns zu wechseln. Sowohl Martinet Bru als auch Dido aus 2015 sind gigantisch in ihrer Klasse und Sara zeigt, dass man es in 2015 auch anders machen konnte, als den Gaumen mit Tanninmassen zu verschrecken. Marc Perez bedauert, dass er morgen nicht da sein wird, aber Cims 2015 hätten wir ja auch schon in Porrera gehabt und außerdem bietet er uns eine Privataudienz im Cims – Keller an. Allerdings wird es mit der Terminfindung wieder einmal sehr schwer, am Ende einigen wir uns darauf, dass ich vorbei komme, um wenigstens die aktuellen Musterflaschen abzuholen.

Bei Ferrer I Bobet probieren wir ergänzend die beiden kleineren Weine aus 2014, den Großen hatten wir ja auch hier bereits in Porrera. Bei Costers del Priorat probieren Leon und ich noch mal die beiden Großen aus 2014, Klaus-Peter muss währenddessen komplett durch, denn er war ja in Bellmunt noch nicht dabei. Ich versuche  noch den neuen Jahrgang in Rot bei Cellers del Gratallops und bin hier dieses Jahr doch arg enttäuscht. 

Verwöhnt werden wir dann noch einmal bei Hidalgo Albert mit einer soliden guten Kollektion, während man um uns rum anfängt, zuammen zu packen.

Den Absacker bekommen wir dann bei Cedo Anguera, während meine beiden Mitverkoster sich in aller Schnelle noch durch das ganze Programm hecheln, beschränke ich mich auf den Carignan aus der Amphore, den ich ja bis dato noch nicht im Glas hatte.

Und dann ist es endgültig vorbei, die offizielle Fira de Falset ist Geschichte, hier auf dem Platz ist nun Umbaupause. Einige räumen ab, andere bereiten sich auf den morgigen Tast Professional vor.

Wir würden jetzt ganz gern was Essen gehen, aber uns bleibt maximal die Zeit für ein Eis auf die Faust und etwas Wurst, Käse und Brot am Auto. Und dann müssen wir uns beeilen, um pünktlich zum nächsten Termin des Tages zu kommen…

 

So, what do you think ?