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In den letzten Tagen und Wochen habe ich so nach und nach die Verkostungsnotizen der letzten Verkostungen und der Fira 2009 aufgearbeitet – nun steht viel, viel, viel Übersetzungsarbeit an, um (schon wieder) an einem neuen Update für den Prioratführer zu basteln.

Natürlich wurden auch etliche neue Weine inzwischen erstmals für den Prioratführer verkostet, aktuell komme ich für die Jahre ab 2000 auf folgende Zahlen:
2000 – 23 verkostete Weine
2001 – 40 verkostete Weine
2002 – 29 verkostete Weine
2003 – 51 verkostete Weine
2004 – 102 verkostete Weine
2005 – 118 verkostete Weine
2006 – 117 verkostete Weine
und für das nun anstehende Jahr
2007 sind es bereits 88 Weine,

die sich bislang im Führer 2010 wiederfinden werden. Eine recht stattliche Anzahl von 2007ern ist also schon jetzt zusammengekommen.

Wenn ich mir die Jahrgangstabellen so anschaue, dann haben wir in 2007 jedoch einen erneuten Quantensprung hinsichtlich der Qualität der Weine.

Die Verteilung weicht deutlich von Top – Jahren wie 2000, 2001, 2004 und 2005 ab. Haben wir hier auf 100 Weine hochgerechnet eine Zahl von 8 bis 10 Weinen im Weltklasseformat (97 und mehr Punkte von 100), so komme ich in 2007 vergleichsweise auf einen hochgerechneten Wert von knapp 24.

Absolut gesehen teilen sich die 88 bislang verkosteten 2007er wie folgt auf:
21 * Weltklasse (97-100 Punkte)
24 * groß (95-96 Punkte)
24 * exzellent (93-94 Punkte)
19 * sehr gut (88-92 Punkte)
0 * gut (80-87 Punkte)

Im Vergleich dazu die 118 Weine aus 2005 (ähnliches Verteilungsmuster findet sich grob gesehen auch in den anderen oben genannten Jahrgängen)
11 * Weltklasse
26 * groß
39 * exzellent
38 * sehr gut
4 * gut

Ähnlich wie im Gebiet um Châteauneuf du Pape (irgendwie kann man schon häufig Parallelen hinsichtlich der Qualität der einzelnen Jahrgänge ausmachen) wird es also 2007 einen qualitativen Überfliegerjahrgang auch im Priorat geben.

Über den verführerischen und einnehmenden Charakter des 2007er Jahrgangs habe ich ja bereits zu früherer Zeit hier im Blog geschrieben, aber jetzt, wo alle Fira Notizen verarbeitet sind, kommt die hohe Qualität erst jetzt ganz deutlich vor Augen.

Was finden wir in 2007 an der Spitze?
Alles – zuverlässige Klassiker wie Manyetes, Clos Figueres, Clos Fontá ebenso wie Senkrechtstarter á la Somni oder Lo Mon, auch sich oben festbeißende in 2004 oder 2005 startende Raketenweine wie Corelium oder Melis und natürlich Mini-Garagisten wie die Syrah-Kollektion von Mas Martinet Assessoraments oder die Seleccion Andreu.

Der Trend zu Einzellagenweinen a la Burgund trägt Früchte, hier kommen mehr und mehr große neue Weine an die Spitze, das meiste nicht nur von burgundischer geschmacklicher Tiefe und Finesse, nein auch vor allem von burgundisch verschwindend kleinen Mengen.

Die alten und jungen Qualitätsfanatiker im Weinberg, die Mondkalender – Weisen, die idealistischen Terroir – Träumer, sie werden in naturgegebenen Traumjahren wie 2007 doppelt belohnt. Deren Namen, deren Weine zieren die Liste ganz oben.

Aber selbst die bodenständig Soliden, selbst die Großproduzenten haben sehr gute und weit bessere Weine, als man annehmen dürfte im Portfolio. Kann man wirklich Schlechtes in 2007 im Priorat finden? Das ist fast anzuzweifeln… Klaus-Peter und ich haben es zur Fira 2009 noch nicht entdeckt und auch die mit uns verkostenden TAW´ler Pedro und Chriz habe ich nirgendwo die Nase rümpfen sehen.

Die Qualität stimmt in 2007, warten wir nun die Preise, die ökonomische Entwicklung und die Nachfrageentwicklung ab. Die persönliche „Möchte gern haben“ Liste steht, egal, wann die Weine herausgegeben werden. Vorher noch werden sich die Weine aber noch in genaueren und ausführlicheren Proben bestätigen wollen. Auf die 2007er Jahrgangsproben zum Ende des Jahres bin ich bereits jetzt sehr gespannt.