Steffen bringt das Seil und die Rucksäcke mit dem für den Klettersteig überflüssigem Klettermaterial zum Auto, welches ja nur 5 Minuten entfernt steht, der Zugang vom Parkplatz zum Klettersteig ist zudem auf fast gleicher Höhe wie dessen Einstieg. Auf dem Parkplatz gibt es eine Tafel mit der Beschreibung des Steiges, der hier mit „D“ (difficile = schwierig) angegeben ist.
Andere Quellen geben eher AD (assez difficile = mäßig schwierig) an, was wir letztlich am Ende auch so einschätzen werden.
Beschreibung: Der Klettersteig beginnt mit einem steilen Abschnitt mit U-Eisen, über einige Absätze kommen wir auf einen kleinen Balkon, von dem aus in die Wand gequert wird. Es folgt in dieser Wand ein Auf- und Ab mit mehreren Balken und einer Passerelle – Brücke. Hinter dieser hat man zwei Möglichkeiten, den Weg fort zu setzen, wir wählen die schwerere und gehen um eine ausgesetzte Kante und unterhalb eines Daches entlang, wo man mal gut Luft unterm Hintern hat. Ein kleiner leichter Überhang und als Zugabe kann man noch eine Pont de Singe gehen und einmal um den Felsen laufen. Schon steht man oben und wer eine Petzl – Rolle dabei hat, der kann noch mal mehr als 100 m Seilbahn fahren (die diversen Angaben schwanken zwischen 110 und 150 m) – es wird empfohlen, unterwegs nicht zu bremsen…
Wir haben solche Rollen leider nicht, aber es gibt auch einen Pfad „außen lang“ zum Abstieg.
Der 260 m lange Klettersteig ist bei weitem nicht so spektakulär wie die Steige der letzten Tage, er erinnert auch ein wenig an einen Spielplatz für Groß und Klein, dennoch ist er schön gemacht und hat auch ein paar hübsche Stellen, etwa 70 m Höhe gewinnen wir, die auf einem bequemen Bergpfad mit immer wieder schönem Blick auf den Steig am Ende schnell wieder abgelaufen sind, der Abstieg bis zum Parkplatz dauert somit nicht viel länger als 10 Minuten.
Insgesamt gebe ich dem Steig eine 17/20 (interessanter, wenn gleich nicht wirklich berauschender Steig, ideal für Anfänger oder Leute, die sich nicht gleich an was „Ganz Großes“ trauen, denn immerhin gibt es alle „knackigen“ Elemente moderner französischer Steige hier im Kleinformat. Wenn man mal in der Gegend ist und die maximal zwei Stunden Zeit über hat, dann kann man ihn ruhig mit machen. Ein bischen „Gaz“ und ein wenig Adrenalinschub gibt es auch.)
Nervig wird es, wenn man eine Gruppe der örtlichen Touristenführer vor sich hat, wir können auf unserem Abstieg eine derartige etwas skurril wirkende Gruppe beobachten, es sind die pubertierenden Jugendlichen, die wir schon am Kletterfelsen kennengelernt haben.
Vorndran der „Chef“, offensichtlich ein bezahlter Animateur, der die Gruppe auch noch mal komplett angeleint hat, wie beim Gehen im Hochgebirge oder über den Gletscher, dann 10 (in Worten ZEHN) jugendliche, offensichtliche Anfänger, alle hübsch in dem Seil ( – springt einer, fallen alle…) Hintendran noch ein Erwachsener, der aber etwas den Anschluß verlor…
Wir beobachten ein Spektakel zwischen Übermut, Hänselei, Kreischen, Heulen und Schreien nach Mama, Papa und Mon Dieu… – naja, andere Länder, andere Sitten…
Die Fotoserie:
Vom Klettersteig aus haben wir schnell einen schönen Blick auf das Dorf Saint Sorlin d´ Arves
Blick nach unten zum Einstieg in den Klettersteig.
Steffen steigt leider schneller als der Fotoapparat Bilder macht, aber dennoch eine schöne Impression des Wegverlaufes.
Steffen in eindrucksvoller Querung, weiter hinten die Passerelle – Brücke, ein Balken und das schwierigere Dach.
Steffen auf der Passerelle – Brücke.
Ein Blick von Oben kurz vorm Abstieg auf einen Teil des Klettersteiges, man kann sehr gut mehrere Teile des Wegverlaufes erkennen.