Beschreibung des Klettersteiges:
In einer Steilkurve ist der Zugangspfad zu sehen, man muss dazu über die Begrenzung der Straße „klettern“, etwas weiter unten in dieser Kurve kommt auch der Zugangsweg von unten hinzu. Von der Kurve aus ist auch weiter oben in der Schlucht schon die Brücke zu erkennen.
Zunächst steigt der Weg bis zur Brücke über mehrere Absätze an, an einem Überhang wird es schon mal recht luftig und ausgesetzt. Dieser wird mittels zweier „hängender“ Leitern überwunden, ein wenig gewöhnungsbedürftig für Anfänger sollte das Wechseln von der einen Leiter zur anderen sein, schließlich ist man dabei komplett in der Luft. Ich bin in dem Moment allerdings schon zu „abgebrüht“, als dass das noch irgendeine Schockwirkung auf mich hätte.
Die Brücke wackelt ziemlich, da auch sie nicht am Fels verankert ist, sondern hängt, die Angaben zur Länge der Brücke schwanken bei den verschiedenen Quellen zwischen 18 und 30 m, der Wasserfall soll 100 m sein, allerdings jetzt im Hochsommer kommt da kaum Wasser runter, stattdessen ist alles grün und zeigt damit dennoch das Ausmaß der Kaskade an.
Anschließend wird zunächst aus der Schlucht herausgequert, hier gibt es immer mal schöne Blicke zum Anstieg mit den Leitern auf der anderen Seite.
Dann geht es in Absätzen bergab, insgesamt verliert man vom höchsten Punkt fast 200 m an Höhe, allerdings ohne, dass es spektakulär schwierig werden würde.
Das Ende ist dann am Felsfuß kurz vor dem Einstieg zum Klettersteig Le Bastion.
Von der anfangs vor mir steigenden Dreiergruppe war ein älterer Bergfreund bereits vor dem ersten kleinen Überhang ausgestiegen und geht wieder retour, ihn treffe ich unten auf der Wiese am Wanderweg wieder.
Mir gefolgt war dann noch ein Vater mit seinen zwei Söhnen, der Jugendliche rennt förmlich und hätte mich auf den letzten Metern am Liebsten noch überholt, aber auch der Neujährige jüngere ist völlig heiß auf das Klettersteiggehen – alle drei steigen dann in Le Bastion ein, als ich mich auf den Rückweg zum Parkplatz mache.
Steffen wartet bereits am Auto, er hatte noch mal einige Dinge zum Trocknen rausgelegt.
Jetzt durch die zwei Le Bastion erklimmenden Gruppen können wir auch von unten den schwierigen Wegverlauf ganz gut ausmachen. Sieht schon ganz gut aus…
Auch bei den nebenan befindlichen Kletterwegen sehen wir einige Leute in der Wand, vermutlich im mit 5c leichtesten Weg, der mit 8 Seillängen auch eine spannende Aktivität ist.
Uns aber reicht es für den heutigen Tag hinsichtlich der Körperertüchtigung…
Die Fotoserie zur Via Ferrata La Passerelle, der 1. Abschnitt des klettersteiges Via Ferrata L´ Adret:
Die Brücke La Passerelle und der „grüne“ Wasserfall.
Ein französischer Bergfreund vor mir, der bald schon gern umkehren möchte.
Seine beiden Gefährten sind bereits in den „hängenden“ Leitern.
Oben geht einer hoch, unten kommt einer wieder runter…
Die Brücke gäbe auch eine nette Kulisse für einen Phantasy – Film ab…
Hier macht es direkt Spaß, zu zu sehen, wie ich „verfolgt“ werde, ein Vater mit seinen beiden Söhnen auf dem Weg zur Brücke…
… – hier von der gegenüberliegenden Seite sind das sehr lohnende Motive, weit besser als die einfache Querung und die Abstiegsstellen, die jetzt hier noch folgen werden.
La Passerelle ist offiziell mit D (difficile = schwierig) angegeben, für Neulinge mag das so ausgehen, für mich wäre es eher AD (assez difficile = mäßig schwierig). Nichts desto trotz ein sehr schöner Steig, der solo gesehen eine 18/20 rechtfertigt (sehr schöner Steig mit einigen anspruchsvollen Punkten in Hinblick auf die Psyche, auch ein wenig Krafteinsatz wird gefordert – am meisten aber gibt es hier für die Augen…).
In der von uns gemachten Kombi bildet der gesamte Via Ferrata L´ Adret allerdings ein unvergleichliches Ensemble, welches mit 20/20 geadelt werden muss, wobei Le Bastion das Konzert und La Passerelle der Zugabenteil ist – frenetischer Beifall dafür von meiner Seite!