Penultimo – ins Priorat und zurück 2024 Teil 28 – 30.04.2024 (1)

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Penultimo – ins Priorat und zurück 2024

Teil 28 – 30.04.2024 (1)

Es hat in der Nacht tatsächlich aufgehört mit regnen. Wir machen es uns im Aufenthaltsraum unserer Herberge gemütlich und genießen das Frühstück.

Yvonne macht noch ein Foto vom Quartier, für welches wir dann doch dankbar waren, auch wenn die Reisekasse ein weiteres Mal für nicht beabsichtigte Übernachtungskosten geplündert werden musste.

 

 

Da es von Barbazan nur noch ein Katzensprung zur N125 ist, fahren wir nicht zurück, sondern erreichen unser Klettersteigziel über Galíé und Lourde. In St.-Pé-d´ Ardet treffen wir auf einen jungen Mann, der mit seiner kleinen Tochter unterwegs ist. Da es keinerlei genauere Angaben zum Klettersteig gibt, wollen wir einen Einheimischen fragen.

Er kennt sich auch tatsächlich grob aus und weist uns in die richtige Richtung. Der Parkplatz außerhalb des Dorfes in Richtung des Col Bouchet ist an einem Teich mit schönem Picknick- und Biwakplatz. Wir beschließen, dass wir diesen Platz auch für die heutige Nacht nutzen wollen, denn sonst müssten wir entweder gleich noch den zweiten Steig mitmachen heute oder an der vielbefahrenen Hauptstraße gucken, wo wir bleiben könnten. Dieser wunderschöne Platz hier bietet sich einfach an, auch zunächst erst einmal, um das immer noch von vorgestern nasse Zelt zu trocknen.

Dann will ich den Klettersteig suchen. Er fiel mir erst in diesem Winter in der französischen Klettersteigdatenbank auf – als Einziger im Departement Haut Garonne. Ich vermute also zu Recht einen noch sehr neuen Steig. In der Datenbank finden sich keinerlei Informationen, außer dass er gratis zu machen ist. Aber es gibt weder eine Beschreibung, noch einen angegebenen Schwierigkeitsgrad, noch einen Verweis, wie man an diesen Steig kommt.

Im Internet finde ich ansonsten nur kommerzielle Anbieter, die man sich mieten könnte, um darüber gegen teures Geld den Steig zu machen. Es gibt ein paar nette Werbefotos, aber nichts inhaltlich Verwertbares.

Während Yvonne das trockende Zelt bewacht, mache ich mich auf den Weg zu den Felswänden wenige Hundert Meter weiter oben. Ich finde etliche Kletterrouten, aber weder einen Steig noch einen Hinweis darauf. Etwas entnervt kehre ich zum Auto zurück und stiefle gleich weiter in die andere Richtung, ins Dorf hinein.

Das Gemeindeamt hat leider zu, eine Touristeninfo scheint es nicht zu geben, also gehe ich in eine geöffnete Bar, um dort erneut zu fragen. Der etwas ältere Besitzer der Bar schickt mich dahin, wo ich gerade her komme. Ein jüngerer Mann kommt hinzu, der sich genauer auskennt und mir den Zugang beschreibt.

Man darf nicht an den Felsen suchen, sondern muss etwa hundert Meter weiter oben den Pass überschreiten und dann rechter Hand den Wanderweg hinunter gehen, in eine beginnende Schlucht hinein, in der sich der Steig befindet.

Als ich wieder am Auto bin, ist das Zelt bereits gut getrocknet, wir räumen es also ins Auto und ziehen uns die Klettersteigsachen an.

Auf ins nächste Klettersteigabenteuer…

 

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