Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 30 – 30.04.2024 (3)
Während ich mich mit dem seltsamen Klettersteig auseinander setzte hat Yvonne noch einen Geocache gefunden und ein paar schöne Pflanzenbilder gemacht.
Dann wechseln wir unseren Standort wieder zurück an den Bergsee. Ein paar Kleinigkeiten könnten wir noch zu Essen gebrauchen, vielleicht gibt es im Dorf ja irgendeinen kleinen Laden? Auch die Trinkwasservorräte sollten wir noch auffüllen, also geht es noch einmal kurz ins Dorf St.-Pé-d´ Ardet hinein.
Vor einer Gaststätte lädt jemand sein Auto aus, ich frage ihn nach einer Einkaufsmöglichkeit vor Ort und erfahre, dass es hier weit und breit nichts gibt. Wir kommen miteinander ins Gespräch, ich erzähle ihm, dass wir hier wegen des Klettersteiges gelandet sind und hier übernachten wollen, um morgen auf die spanische Seite zu wechseln.
Er erklärt mir, dass es nur zwei, drei Mal fahrende Händler gibt, die hier in der Woche Halt machen und dass es auch in den Nachbardörfern nicht besser sei. Er schiebt auch gleich die Auskunft hinterher, dass er heute bedauerlicherweise auch Ruhetag habe und eigentlich unter der Woche außerhalb der Saison nur für die Schüler des Dorfes koche, denn es gibt hier eine kleine Grundschule. Dann aber fragt er, was wir denn bräuchten.
Ich zähle auf, was wir an Vorräten noch hätten und meine, wir könnten daraus etwas improvisieren. Dann meint er, er gibt uns noch etwas dazu, damit wir uns etwas Leckeres zaubern könnten. Wir bekommen geschnittene Schinkenspeckwürfel, Chorizo-Scheiben, grüne Bohnen, gemischten grünen Salat und dazu Vinaigrette, Bethmale-Käse und Joghurt. Als ich dann frage, was er dafür bekommt, winkt er ab und sagt, es reiche ihm, wenn wir sein Dorf so in guter Erinnerung behalten.
Das werden wir tun, bei solch einer französischen Gastfreundschaft ist uns das ein Leichtes!
Wir bauen bereits am Nachmittag das Zelt auf und genießen den restlichen Tag ohne Stress und Sorge – selbst ein kleiner kurzer Regenschauer schockt uns nicht. Vom Picknicktisch aus haben wir den See gut im Blick und nach und nach bekommen wir immer wieder Besuch. Diverse Wasservögel schwimmen mit ihrem Nachwuchs vor unsere Augen oder laufen mit den Kleinen durch die ufernahen Wiesen. Wir beobachten so immer wieder eine Entenfamilie, eine Haubentaucherfamilie und auch eine Familie Teichhühner. Auch Schwäne und Reiher sehen wir auf dem Wasser. Alles ist so wunderschön friedlich und wenn wie an diesem Nachmittag überwiegend die Sonne scheint, dann ist der Schlechtwetterstreß der letzten Tage vergessen.
So könnte es unserem Gusto nach bleiben. Wir hören Musik, lesen, genießen die Sonne und kochen heute mal beizeiten.
Aber es bleibt natürlich nicht so – in der Nacht beginnt es erneut zu regnen…