Bei Vimbodí geht es auf schnellere Straßen. In Montblanc verpassen wir die nicht ausgeschilderte Abfahrt nach Igualada und müssen einige Kilometer später drehen, nachdem wir sie missliche Situation bemerkt haben. Auch in Igualada verfransen wir uns in der Innenstadt wegen fehlender Ausschilderung. Dafür kommen wir bestens durch Manresa, wo wir für den Liter Super 1,089 € bezahlen. Das ist der teuerste Tankstopp in Spanien.
Aber dann hapert es schon wieder an der Ausschilderung und wir drehen einen zusätzlichen Kreis, um nach Vic abzufahren. Hinter Vic brauchen wir dann einmal mehr ewig durch kilometelange Baustellen und endlich in Ripoll fehlt wieder das korrekte Schild… Statt auf der Straße nach Camprodon landen wir auf der wenigstens auch landschaftlich schönen Straße nach Olot und müssen 20 km Umweg über drei nicht geplante Pässe in Kauf nehmen. Ich habe Hunger und bekanntlich macht Hunger böse…
Irgendwann viel später als geplant sind wir in Camprodon und picknicken. Ich darf mir dann wegen der irrsinnigen Irrfahrt noch ein „Spanienabschiedsbier“ in der Bar Canigou genehmigen. Hier hätte ich auch Bockwurst oder Bratwurst dazu bestellen können – über diese für mich seltsamen spanischen Tapas muss ich dann doch schmunzeln…
Über den Col de Ares geht es dann nach Frankreich hinein. Es kommt uns nun vor wie das gelobte Land. In Prats – de – Mollo können wir noch ein paar nötige Lebensmittel kaufen, wo anders hätte man uns zugerufen „Wir haben bereits geschlossen!“. Über Ceret und Millas erreichen wir Estagel im Roussillon und wenig später den Biwak- und Picknickplatz von Maury, der voller Zelte ist. Wir passen grad noch so dazwischen und erwischen den letzten freien Picknicktisch.
Hauptsächlich Spanier und Italiener hoffen hier auf Weinlesejobs. Gibt es grad keine, so wird gefeiert. Italiener feiern deutlich lauter als Spanier. Bettelnde große Hunde haben beide Nationen dabei…
Zum Linsentopf mit katalanischer Wurst gibt es den Domaine du Fraisse; Faugeres; 2001 rot. Er gefällt mir nicht so gut wie der vor einigen Tagen getrunkene 1999er. Es liegt vielleicht auch an den etwas rauen Tanninen. Dennoch bei um die 5 € hat dieser Wein von Jacques Weindepot ein gutes Preis-Genuss-Verhältnis. Sehr gute 90/100 Th.