Eine alte Schulfreundin bat mich, die Obstweine ihres Mannes mal unter die „Lupe“ zu nehmen…
Er macht seit Jahren diverse Obst“weine“ von Kürbis bis Traube aus all dem, was Hof und Garten so hergeben. Das Ganze als Hobby und nur zum Eigenbedarf. Der Ergebnisse waren recht erstaunlich.
Ich bekam ins Glas:
Thomas Höhne; „Grieboer Wein“ vom Wein; 2008 rot
dunkelrosa bis hellrot bei guter Viskosität, offene Nase nach Himbeere und roter Johannisbeere, am Gaumen traubig (wie der Geschmack der Beeren des Blauen Bernburgers), im Abgang ein Zuckerschwänzchen, das für mich nicht passt und welces wohl durch das Aufzuckern kommt, die kräftige Säure balanciert aber diese Unebenheit etwas aus, dennoch verbleibt der süßliche Abgang für mich hart am Limit. Insgesamt aber ein erstaunliches Resultat aus der aus Österreich mitgebrachten Rebe, deren Sorte allerdings ungeklärt ist. 85-86/100 Th. Guter Wein.
Thomas Höhne; „Grieboer Wein“ von der Sauerkirsche; 2009 rot
üppige und offene Kirschnase, laut und intensiv kirschig. Guter Trinkfluß, die Nase wird vom Gaumen bestätigt. Auch hier wurde Zucker zugegeben, aber zu den Sauerkirschen genau im rechten Verhältnis, sehr ausgewogen und nicht zu süß – macht richtig Spaß und bekommt 90/100 Th. – sehr gut.
Thomas Höhne; „Grieboer Wein“ von der Pflaume; 2007 „rot“
sehr hell, eher wie ein rosé, an der Nase verhalten, mit der Zeit drücken süße zimtige Pflaumen durch, Weihnachten ist nah. Auch am Gaumen deutlich Pflaumenkompott mit Zimt, etwas likörig wirkend, fast schon sprittig, ein wenig an rumänischen Pflaumenschnaps erinnernd, sanfter Nachhall – sehr speziell, aber auf seine Art gut. 84/100 Th.
Danach gab es Schlücke der Bellmunter Weine, die ich seit letzten Mittwoch verkoste – aber das ist ein anderes Thema…
Auf jeden Fall eine interessante kleine Verkostungsreihe – leider hat der junge, verspielte und verschmuste schwarze Kater die letzte Flasche Apfelwein einige Tage vorher zu Bruch gehen lassen…
Danke Thomas und Regine.