Wir landen mitten im Weinbaugebiet Gaillac, die Domaine Rotier gehört zweifelsohne zu den empfehlenswerteren Erzeugern der AOC Gaillac. Ich persönlich hatte bereits vor Jahren auf einer der Messen der Vignerons Independants das Vergnügen, als ich zum Thema Südwestfrankreich recherchierte. Cûvée Renaissance war mir in Rot und in Süß in Erinnerung geblieben, bzw. war davon etwas in meinen privaten Keller gewandert.
Hier gibt es eine Ferienunterkunft für mehrere Personen, die Wohnung hat mehrere Schlafzimmer, zwei Wc´s / Duschen, eine funktionierende Küche und einen gemütlichen Aufenthaltsraum. Ebenso alt wie das Hotel in Autun, doch hier strahlt es Gemütlichkeit und Wohlfühlathmosphäre aus. Alles, was man braucht, ist da und Madame versorgt uns mit einem großen Korb Lebensmittel fürs Frühstück – inclusive Käse, selbstgemachter Entenpastete und Marmeladen, hochwertiger Butter und fair gehandeltem Kaffee… – kein Wunsch bleibt offen.
Wir machen mit dem Senior einen Spaziergang in die Weinberge, diskutieren mit ihm über die Philosophie der Domaine und erfahren viel Wissenswertes zu den Weinen aus Gaillac.
Wir erfahren, dass man früher auch auf Masse aus war, dann aber gelernt hat, dass auch in Frankreich dem Qualitätsweinbau die Zukunft gehört. Neue Reben wurden so gepflanzt, dass die Pflanzdichte optimal für die manuelle Bearbeitung ist, die Reben in den breiten maschinell bewirtschaftbaren Anlagen werden im Ertrag heute künstlich beschränkt, man ist auf dem Weg zur Biozertifizierung… – dabei sind die Weingärten (von Weinbergen mag ich nicht sprechen…) in zwei großen Parzellen nah beieinander, ein großer Teil direkt um das Anwesen mit dem Keller herum, eine zweite kompakte Parzelle ist einige Kilometer entfernt.
Anschließend besichtigen wir den Keller, bevor der Junior übernimmt, und mit uns die imposante Palette der Weine verkostet. Die Weine sind allesamt sauber und sehr gut, mit exzellenten Spitzen versehen. Von Trocken Weiß über Rot bis hin zu Süßen Weißen ist alles schön auf einer Hierarchieschnur aneinander gereiht… Nicht alles muss man ins Auto laden, aber keinen der Weine muss man reuen.
Wir trinken zum Abendbrot und danach zwei Jahrgänge des neuen Spitzenweins in Rot.
Deutlich zufriedener als am Abend zuvor gehen wir in die Kojen…
(alle Fotos N+WK)