Wir frühstücken etwa zur selben Zeit wie am Vortag, auch hier haben wir lange und gut geschlafen. Erneut kommen wir kurz nach 10.00 Uhr los. Wir unterhalten uns beim Sachen packen noch kurz mit einem Pärchen mit Kind aus Barcelona, die seit 3 Jahren reisen und quasi nur noch im Auto leben. Auch sie haben hier wie wir übernachtet.
In Rumilly kaufen wir Brot und besuchen die Toilette, auch einen Schluck nachtanken wollen wir, bevor es in die hohen Berge geht.
Vergeblich aber hoffen wir dort auf niedrigere Temperaturen, wir werden uns dran gewöhnen müssen, dass es in diesem Jahr richtig hochsommerlich ist. Wenig später erreichen wir dann den Naturpark Parc Regional du Massif des Bauges, ein sehr waldreiches Kalksteingebirge, dessen höchste Gipfel bereits über 2.000 m hoch sind. Das Gebirge liegt nordöstlich von Chambery und südlich von Annecy. Hier gibt es zwei Klettersteige, die wir aber bei den Temperaturen nicht an einem Tag machen können, der näher an Chambery gelegene Steig muss daher auf ein anderes Jahr warten. Noch einmal will ich Jörg einen Lehrklettersteig bieten, bevor wir dann an den Folgetagen richtig zur Sachen gehen werden.
Zunächst aber merken wir, was es bedeutet, wenn Frankreich Ferien hat… In Pont de Lescheraines stehen wir erst mal richtig im Stau – eine Brückenbaustelle wird hier zum Extremhindernis. Manch Beifahrer schafft es sogar, einkaufen zu gehen, während der Fahrer sich hier Meter für Meter vorwärts quälen muss, bis die Baustellenampel endlich erreicht ist.
Einige Kilometer weiter oben in den Bergen finden wir einen wunderbaren Platz im Wald und beschließen, diesen gleich für das Mittagspicknick zu nutzen. Wir genießen das frische Brot und den Rest des Käses aus dem Jura und noch etwas Wurst aus Deutschland.
Dann folgen wir dem Hinweisschild nach Les Aillons Margériaz und es geht etliche Serpentinen steil hoch bis zur derzeit verwaisten Skistation. Die Beschreibung der Zufahrt zum Klettersteig will allerdings nicht wirklich auf die vorgefundene Situation passen, es gibt hier oben auch niemanden, den man fragen könnte, geschweige denn eine Übersichtskarte. Dafür allerdings ist die Aussicht von hier oben wenigstens richtig toll.
Eine Serpentine weiter unten ist ein Parkplatz, auf dem grad Wanderer ankommen – und die wisen sogar, wo der von uns gesuchte Klettersteig ist. Wir haben das Symbol Skistation und den Ortsnamen Les Aillons Margériaz fehlinterpretiert, es gibt noch eine weitere Les Aillons Station und in diese Richtung müssen wir. Also wieder runter und zunächst in das Dorf Aillon le Jeune hinein. Also nicht nach Margériaz orientieren, das verwirrt nur…
Im Dorf in die D32a in das Bachtal einbiegen, dann funktioniert die Anreisebeschreibung der französischen Klettersteigwebseite. Und es ist dann sogar ausgeschildert. Ein paar Minuten später sind wir auf dem Parkplatz und ein weiteres Kletterteigabenteuer kann beginnen.