Es wird Zeit, mal richtig Kultur zu machen… – bislang dominierte die Natur diese Reise und die paar kleinen Sehenswürdigkeiten kultureller Art gehören nicht zum Besten, was Frankreich hier zu bieten hat. Heute mit Briancon ändert sich das.
Wir machen einen ausgiebigen, fast zweistündigen Stadtrundgang durch die historische Altstadt dieser Alpenstadt.
Wir parken außerhalb des Zentrums direkt an der Festungsmauer dieser von Vauban meisterhaft befestigten Stadt.
Neben der befestigten Altstadt gibt es hier eine ganze Sammlung weiterer Festungsanlagen auf den umliegenden Bergen, die zum Teil noch heute militärisch genutzt werden. Wieder beginnen die Wolken, sich zu Gewitterwolken aufzutürmen, es ist inzwischen schwülwarm und das wird sich jetzt auch so schnell nicht ändern.
Wir „entern“ die Festung durch die Porte d´ Embrun.
Die Mauern der Vauban – Festung von 1692 bilden ein labyrinthartiges System. Oben sehen wir die Kollegiatkirche.
Die Porte d´ Embrun besteht aus insgesamt drei Toren. Zwischen dem unteren und dem hier zu sehenden mittleren Tor ist ein Graben.
Das sind die Blicke nach rechts und links auf die Befestigungsmauersysteme an der Porte d´ Embrun.
Die engen Gassen im Inneren der Stadt haben steiles Gefälle und in deren Mitte haben wir mitunter einen kleinen Bachlauf. Das erinnert etwas an Freiburg im Breisgau.
Wir sind auf der etwa breiteren und sehr belebten Hauptstraße angekommen. Hier gibt es auch die meisten Geschäfte und Restaurants. Auch hier haben wir einen Bachlauf in der Mitte der Straße.
Hier blicken wir auf den Turm der Ancienne Chapelle des Pénitents Noirs und auf die Ancienne Église du Couvent des Cordeliers. Heute befindet sich hier das Rathaus.
Ein Blick auf den Place d´ Armes. Im Mittelalter waren hier die Marktstände, später nach der Befestigung der Stadt durch Vauban wurde der Platz zum Aufmarschplatz der militärischen Truppe der Stadt. An der Nordseite des Platzes, auf die wir hier blicken, war früher auch das Gefängnis. Die Sonnenuhren, wir wir hier eine sehen, sind sehr typisch für Briancon. Mit etwas Aufmerksamkeit findet man hier in der Stadt etliche davon.
Auch hier haben wir ein sehr schönes Sonnenuhren – Exemplar.
Auch Jörg macht hier ein Foto – während ich mit der digitalen Knipse nicht die Bilder zähle, muss er doch arg mit seinem Filmmaterial a la Ancienne haushalten. Durch diese Gasse blicken wir hinauf zum Fort du Château und entdecken dort die Statue der Friedensallegorie von Antoine Bourdelle.
An der Ecke des Place d´Armes zur Grande Rue gibt es eine für Frankreich sensationelle Eisdiele. Während eigentlich in Frankreich Speiseeis ja fast immer „unbezahlbar“ ist, gelten hier zivile Preise, die Kugeln sind außergewöhnlich groß und das Eis schmeckt vorzüglich. Hier müssen wir erstmal unbedingt eine Eispause einlegen… Wie sehr ich auch überlege, all die in Frankreich verbrachten Jahre (zähle ich alle Aufenthalte seit dem Mauerfall in diesem Land zusammen, komme ich auf mehr als drei Jahre…) habe ich nirgends eine vergleichbare Eisempfehlung auszusprechen… Entweder das Eis war gut, aber horrend teuer oder es war günstig und taugte nichts. Aber hier in Briancon bin ich im französischen Eishimmel angelangt.