Wir sind mitten im zweiten Abschnitt des Klettersteiges Via Ferrata La Grande Falaise oberhalb von Freissinières. Zur Erinnerung, dies ist der Steig, der 1989 als erster Sportklettersteig Frankreichs gefeiert wurde. Und wir sind nun schon eine ganze Weile hier unterwegs – der Name La Grande Falaise wird für uns immer nachvollziehbarer.
Auch wenn es hinter diesem Anstieg, wo man deutlich die Sicherungsseile erkennt, so aussieht – das Ende kann dies doch wohl noch nicht sein?
Wir blicken erneut zurück und haben vorn den ersten schweren Teil des 2. Abschnittes und hinten erkennen wir immer mehr Leute im ersten Teil des Steiges – da ist eine größere Gruppe unterwegs.
Inzwischen sind wir an der Stelle, die wir im ersten Bild des Posts gesehen haben – nein, das ist nicht das Ende, nicht einmal der Anfang davon…
… nicht nur Jörg entfährt hier ein „Oha!“, als wir sehen, was folgt. Es geht richtig abwärts mit uns und das auch noch in teils akrobatischen Schritten bzw. Schrittfolgen.
Wir sind im „Surplomb“ und fieserweise geht es den Überhang absteigend runter. Da wird es jetzt richtig haarig, sowohl, was die Moral angeht, als auch von der Form her, wie jetzt die Unterarme beansprucht werden. Vor allem das häufige Umklinken nervt und doch, wegen der Sicherheit ist es schon gut, dass die Abschnitte hier kurz gehalten sind. Zur Not haben wir ja auch noch unsere zusätzlich Standschlinge als Sicherung beim Umklinken. Wir setzen dennoch auf unsere Kraftreserven und auf Schnelligkeit beim Überwinden des kraftraubenden Abschnittes.
Groß drüber nachdenken darf man hier nicht, einfach runter…
… und die Tour genießen. Wenn man mal guten Stand hat, dann kann man sich auch mal umschauen. Wär schon witzig, wenn mich jemand dabei fotografiert hätte, an welchen waghalsigen Stellen ich hier noch den Fotoapparat rausgeholt habe, um Fotos wie diese zu machen…
… denn auch nach unten ist Entspannung noch nicht in Sicht, dafür aber eine nächste Höhle…
… und einen nächsten folgenden längeren Querungsabschnitt, wohl die „Vire a Quartz“.
Der schwere Abstiegsabschnitt ist geschafft. Wir haben wieder festen Boden unter den Füßen. Und blicken erneut zurück in den ersten Teil des Klettersteiges, wo wir immer noch die Nachfolgenden gut beobachten können.