Celler Cesca Vicent; Gratallops
C/ Piró, 30
43737 Gratallops
Der Wein enthält Sulfite!
Die Schwester von August Vicent (Celler Cecilio) ist eine Instanz im Priorat – ich lasse den Prioratführer zu Wort kommen:
Obwohl Robert Parker schon desöfteren Weine von Francisca verkostet hat und den 2000er Abat Domenech sogar mit 93/100 PP bewertet hat, sind die Weine in Deutschland noch recht unbekannt. Sicher liegt das auch an der erstaunlichen Persönlichkeit Cesca´s.
Sie kennenlernen zu dürfen ist ein besonderer Moment eines wohl jeden Prioratbesuchs. Die vitale und lebenslustige Dame, die für den Prioratwein lebt, arbeitet am liebsten so viel Zeit wie möglich selber in ihrem Weinberg. Sie wohnt eigentlich in Barcelona, verbringt aber mindestens drei Tage pro Woche in Gratallops.
Sie macht Wein, um Wein zu machen, nicht um ihn vordergründig zu verkaufen oder gar verkaufen zu müssen. Mitunter ist die Platzreserve im Keller aufgebraucht und man sieht zu, doch einige Weine zu verkaufen. Sie ist Gärtnerin, Winzerin und Künstlerin mit Leib und Seele, aber die ökonomische Seite ihrer Kellerei ist nicht grade ihr Steckenpferd, so sagt sie es selber von sich. Nach einer hohen Bewertung eines ihrer Weine durch amerikanische Weinkritiker wurde sie gefragt, was sie nun mit diesem Wein zu tun gedenke. Ihre Antwort lautete schlichtweg: “Nichts!”
Wenn August Vicent einer der Väter des Priorats ist, dann muss Cesca Vicent wohl die Mutter des Priorats sein… Aber sie selber bleibt ruhig und im Hintergrund. Den Medienrummel überläßt sie gern den jungen Önologinnen. Sie bleibt im Weinberg und zeigt, wo die Weine gemacht werden.
Umso mehr freut es mich, dass sie mir ein Kontingent ihres neuen, umwerfend guten Jungweins gibt, der schlichtweg nach ihr benannt ist.
Celler Cesca Vicent; Cesca Vicent; Priorat; 2007 rot;
Runde 1 (blind): Dunkles Kardinalsrot mit schönem Funkeln. Erst leicht offene Nase, dunkel und mineralisch, Kirschkerne. Wirkt kühl und noch verschlafen, macht aber mit Luft langsam auf. Am Gaumen Säuerliche Beerenfrüchte und Schattenmorellen, viel Schiefer. Hintenraus Milchkaffee auf warmer Schieferplatte, mittlerer Körper, noch etwas Tannin und viel Grip. Steinwein. Ausgewogen. Sehr direkt. Frucht und viel Schiefer. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.
Runde 1 (blind): Etwas verhaltener zu Beginn, sehr feine Aromen, rote Früchte auf Schieferbett. Animierend. Dreht mit Luft mächtig am Rad, dann auch schwarze Frucht, Mandeln. Graphitnoten. Am Gaumen betörende Sauerkirsche, schöne Harmonie, feine Mineralik. Viel Spaß im Glas. 91+ VP
Runde 2 (blind): Ist heute in der Nase deutlich offener, am Gaumen aber bleibt er nach wie vor der Steinwein. Baut ingesamt mehr Druck auf als am ersten Tag, wird expressiver, ohne seinen Charakter zu leugnen. Schöner kirschig – schiefriger Nachhall, durstlöschend. Gewinnt daher insgesamt dazu. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.
Runde 2 (blind) Deutlich offenere Nase, betörende Mineralik, sehr animierend. Am Gaumen sehr Schiefer-mineralisch, Sauerkirsche, hatmonisch, feine Länge mit hervorragendem Trinkfluss. Insgesamt verbessert – erhöhe auf 92+ VP
(10/2017)
Leider ausgetrunken!
(Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) nur noch 14,00 € statt 19,00 €
Netto 11,76 € 18,67 €/l.)