2004 – Ten years after – Probe (6)

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In der nächsten Gruppe unserer großen 2004er ten years after Probe haben wir 6 phantastische Weine aus Gratallops.

Da haben wir nun eine Gruppe, in der es sehr eng zugeht – einzig der Erstlingswein von Sao del Coster vermochte dem hohen „Qualitätstempo“ nicht ganz zu folgen. Auch das kein schlechter Wein, aber gegen das sehr hohe Level der anderen 5 Weine der Gruppe hatte er nicht den Hauch einer Chance.

Leider wurde aber auch der klare Favorit Clos Mogador ein wenig distanziert – Während Klaus-Peter am Tanzen ist, habe ich eine etwas schwächere Flasche an Land gezogen und muss somit den Schitt hier arg nach unten drücken. An den ersten beiden Tagen war der Wein leider noch sehr verschlossen, dann kam die Nase zwar etwas, aber den kantigen Charakter eines Feldwebelweines am Gaumen hat er leider bis zum Ende nicht ganz verloren. Schade, aber solche Weine leben halt…

Beim Laurel war es dann eher die Stilfrage, die gestellt werden musste, wie sehr kommt man mit der doch recht enormen Süße zurecht? Süße bei 2004ern hatten wir ja schon desöfteren, aber für mich war das hier doch sehr gut eingebunden in die Mineralik und der Wein zeigt das, was ich bei meiner Mogador Flasche etwas vermisste – Eleganz. 

 

Hier die Verkostungsnotizen:

 

Sao del Coster; 04 per Sao del Coster; Priorat – Gratallops; 2004 rot;

14°; Flasche N° 680 von 1.309

Tag 1 (blind): Schwarzrot, fast blickdicht. Dunkle Aromen, ein süßer fülliger Fruchtmix, wird mit Luft aber auch immer nobler. Am Gaumen eine Mineralikfaust, die die Fruchtsüße zurückdrängt, ein warmer Wind mit frischem Nachhall, betonte Frucht, vielleicht etwas eindimensionaler, aber alles andere als schlicht oder einfach. Die Nase wird mit Luft fast etwas likörig, aber am Gaumen hält er sich frischer. Laurel? 93,5+/100 Th. Exzellenter Wein.

Funkelndes dunkelrot. Die Nase etwas wild, animalisch, mit etwas Luft harmonischer, rote und schwarze Frucht. Am Gaumen dichte rote süße Frucht, die lange nachwirkt. Eindimensional. Sao del Coster? 89 VP

Tag 2 ( blind): In der Nase heute offener und frischer wirkend als an Tag 1. Erneut dunkle Noten in der Nase, aber nobler und weniger süß wirkend. Durchaus ansprechend. Immer noch recht süß am Gaumen, aber durch eine frische Mineralik gepuffert. Wirkt trotzdem etwas schwer am Gaumen. Üppig am Gaumen, eher ein Speer als ein Pfauenrad. Schöne Länge auf ungesüßtes Kakaopulver, Kräuter und Kirschkompott. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein. Laurel oder Sao del Coster?

(Flasche Nr. 690) Sehr offene, mineralische Nase, Himbeeren, Johannisbeeren, Sauerkirschen. Sehr animierend und nicht mit dem Vortag zu vergleichen. Am Gaumen viel süße Frucht, die aber gut von der Säure gepuffert ist. Auch am Gaumen eine schöne Mineralik mit schönem Extrakt. Nicht das ganz große Prioratkino, aber sehr schön zu trinken, macht heute als 1.Wein sehr viel Spaß. 91 VP

Tag 3: Solidere fruchtbetonte Nase, ernsthafter und offen, schöne Kirschnoten, am Gaumen zunächst frisch und fruchtbetont, auch mit schöner Mineralik, aber dann kommt im Abgang wieder die Wucht und das Satt Machende durch. 92+/100 Th, Sehr Guter Wein.

Sehr angenehme fruchtig, mineralische Nase. Der Gaumen heute mit mehr Würze und weniger Frucht, kommt mir auch nicht mehr so süß vor. Sehr angenehm zu trinken mit feiner Mineralik und schönem Extrakt. 91 VP

Tag 4: Wirkt erneut wuchtiger und ist am Gaumen voll, sehr sättigend und eindimensional – mit weniger Spannung als an den Tagen zuvor. 90/100 Th.

Wiederum sehr betörende mineralische Nase. Am Gaumen schöne Würze, mineralisch. Ein guter Erstling der Bodega, dem deutlich bessere Weine folgen werden. 91 VP

(09/2014)

 

93,5+; 92+, 92+, 90 = 91,875+++/100 Th. = 92/100 Th. Sehr Guter Wein.

89, 91, 91, 91 = 90,5/100 VP = 91/100 VP

91,1875+++ = 91/100

 

Clos I Terrasses Espana; Laurel; Priorat – Gratallops; 2004 rot;

14,5°

Tag 1 (blind): Sehr dunkles Rot, in der Nase wellenförmiges Auf und Ab, offen und vielschichtig. Süße, reife dunkle Früchte. Auch am Gaumen ein Korb süßer reifer Früchte, dazu eine schöne Mineralik, die die Süße puffert. Recht voll am Gaumen. Frischer, langer, mineralischer Nachhall. Wird mit Luft komplexer, tiefer und zeigt sich mit offenerer Nase.Legt immer mehr zu. Tolle Frische. Der 2004er von Sao del Coster? 96+/100 Th. Großer Wein.

Funkelndes, leuchtendes, dunkles Rot. Dichte Powernase, Kokosraspel, dunkle Schokolade. Dichte süße schwarze Frucht, feiner Extrakt, dicht, beeindruckend, aber auch satt machend. 93 VP

Tag 2 (blind): Eine sehr schöne offene Nase, komplex und mit Tiefe. Am Gaumen ebenfalls sehr süß und im Gesamteindruck an den ersten Tag anschließend. Auch hier eine schöne Mineralik, alles recht ausgewogen und mit deutlich mehr Tiefe und Sexappeal wie bei Wein 18 [ 04 per Sao del Coster ]. Da wird das wohl der Laurel sein. Und dann ist es ein sehr schöner… Süß- ja, aber dafür ersetzt er auch das Dessert. Unverändert zum 1. Tag. 96+/100 Th. Großer Wein.

Mineralisch geprägte Nase, sehr animierend, dichte Frucht. Am Gaumen ebenfalls eine sehr schöne Mineralik, dichte schwarze Frucht- Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, viel Extrakt, ein Power-Wein. 1 Glas davon ist sehr beeindruckend… 93 VP

Tag 3: Super offene Nase, am Gaumen füllig, aber auch ein aromatisches Pfauenrad, offenbart immer neue Facetten, die Süße ist immer noch deutlich, aber gut in das Gesamtkunstwerk eingebunden. Legt nochmals zu und wird immer ansprechender. Wow! 97+/100 Th. Weltklassewein.

Nase sehr dicht, süße Frucht, voll und üppig. Am Gaumen praktisch keine Änderung zum Vortag – viel Extrakt, viel Power. ein komplettes Prioratdessert . 93 VP

Tag 4: Entwickelt sich immer mehr zum Nasentier. Betörend dicht, vielschichtig, ein wahres Feuerwerk an Aromen an der Nase. Am Gaumen weiterhin enorm dicht, sehr süße Frucht, praktisch unverändert zu den Vortagen. 93 VP

Tag 5: Heute nicht mehr ganz so üppig, aber im Grunde noch immer vom selben Charakter. Schöne offene Nase, am Gaumen noch immer süß und elegant, aber etwas weniger Spannung als an den Tagen zuvor. Bleibt dennoch groß. 96/100 Th. Großer Wein.

(09/2014)

 

96+, 96+, 97+, 96 = 96,25+++/100 Th. = 96/100 Th. Großer Wein.

93, 93, 93, 93 = 93/100 VP = 93/100 VP

94,625+++/100 = 95/100

 

Clos Mogador; Clos Mogador; Priorat – Gratallops; 2004 rot;

14,5°

Tag 1 (blind): Blickdichtes Schwarzrot, eine wilde Nase, mineralisch, etwas ungestüm, ein echter Steinbeißer. Auch am Gaumen schnittige, kantige Mineralik und eher rote als schwarze Früchte. Eindrücklich und fesselnd, aber auch etwas knochig. Closa Batllet? Eher zweifelnd. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tiefes, dichtes Rot. Zunächst sehr verschlossene Nase, gibt wenig preis, legt dann von Minute zu Minute zu, Schoko-Kirschkuchen mit feiner Mineralik. Gewinnt weiter an Harmonie und Eleganz. Phantastisch, wie die Nase zulegt. Am Gaumen dichte Frucht, sehr elegant, feines Tannin, vielschichtig. Perfekte Eleganz. Sehr langer Abgang. Vermutung Clos Mogador. 97+ VP

Tag 2 (blind): Erneut eine sehr wilde und ungestüme Nase, Viele Kräuter und Blumen, dazu Schiefer und Lehm, eher ein „Unter-Tage-Duft“, dazu Kaffee. Die Nase komplex und wie an Tag 1 sehr eindrücklich. Dreht mit Luft mehr und mehr auf. Am Gaumen noch immer diese schnittige Mineralik – ein leicht spröder Feldwebelwein. Dennoch grüßt er heute freundlicher und bringt hinten raus auch einen Obstkorb mit. Insgesamt aber eher der Kumpeltyp, der mit der Pranke auf die Schulter haut, nicht wirklich sexy. Wirkt auch noch extrem jung, mir fehlt momentan noch die Eleganz… Auch noch Tannin ohne Ende, welches mit Luft im Glas mehr und mehr raus kommt. Aber da sollte noch was gehen. Dennoch habe ich nicht wirklich eine Idee, welcher Wein das sein soll. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tiefe, dichte, betörende Nase. Welche Eleganz! Wandelt sich dauernd! Schiefer, Kräuter, schwarze süße Frucht, sehr dicht und vielschichtig, fein, sehr elegant und harmonisch, toller Extrakt, flauschiges Tannin, zum Meditieren. 98+ VP

Tag 3: Dreht heute in der Nase richtig auf und ist jetzt Mogador, wie ich ihn liebe. Ein Erzählmeister. Am Gaumen auch facettenreicher, aber noch immer nicht die Eleganz, die ich gern hätte, noch immer etwas der kumpelhafte Hau-Drauf. Insgesamt aber doch deutlich verbessert zu den ersten beiden Runden. Und nicht am Ende. 96+/100 Th. Großer Wein.

Sehr dichte und komplexe Nase. Entwickelt sich von Minute zu Minute, offenbart immer neue Aromen, ständig wandelnd. Ein Schluck bleibt im Glas und über den ganzen Abend sammle ich neue Eindrücke. Am Gaumen sehr tief, dicht, wirkt heute etwas verschlossen, sehr feiner Extrakt, der sich wunderbar an den Gaumen schmiegt. Faszinierend wie dicht der Wein verwoben ist. Ständig wandelnd. Was für ein langanhaltender Abgang, Begeisterung pur. 98+ VP

Tag 4: Die Nase ist sehr geheimnisvoll, offenbart nicht sofort alles, will erarbeitet werden. Dann ganz tief, mit feiner dunkler Schokolade, Kräuter, Blumenwiese, Lakritz; ständig wandelnd. Am Gaumen dicht, zupackend, mit sehr feinem Tannin, vielschichtig, ständig wandelnd. Ganz großes Prioratkino. Sehr langer Abgang! 98+ VP

Tag 5: Unverändert zu Tag 3. Jetzt schon groß, aber leider nichtso überragend wie erwartet. Schöne, offene Nase, aber am Gaumen fehlt mir noch immer die Eleganz, zudem trocknet das Tannin ein wenig. Groß und noch mit Reserven, aber nichts für die Spitze bei mir – eine schwache Flasche? 96+/100 Th. Großer Wein.

 

94+, 94+, 96+, 96+ = 95++++/100 Th. = 95/100 Th. Großer Wein.

97+, 98+, 98+, 98+ = 97,75++++/100 VP = 98/100 VP

96,375++++++++/100 = 96/100

 

 

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