Die Weine vom Celler de l´Encastell aus Porrera führe ich in meinem Angebot der Prioratführerselektion von Anbeginn an. Den Betrieb, den Winzer und seine Weine kenne ich schon sehr lange, ich war schon dort, als man mich noch „Den Deutschen mit dem Kletterseil“ nannte, ich kenne alle Jahrgänge und Weine, die dort jemals gemacht wurden und manche Projekte von den Kinderschuhen an. Seit Jahren weise ich beharrlich auf die hohe Qualität und die bislang immer besondere Preiswürdigkeit der dort entstandenenWeine hin – schon Jahre, bevor ich anfing, diese Weine selbst nach Deutschland zu importieren…
Beim Celler de l´ Encastell handelt es sich um alles andere als eine spektakuläre Neuentdeckung – er ist inzwischen ein Klassiker im Dorf Porrera und – ja – im ganzen Priorat.
Seit dem Jahrgang 2007 gibt es das Beste Carignan – Fass des Jahres als limitierten besonderen und auch raren Wein – der Wein Roquers de Samsó ist seitens des Winzers Raimon Castellvi für treue Stammkunden gedacht, die die Weine des Winzers Jahr um Jahr zufrieden kaufen. Zum Spekulieren war er bislang nie gedacht.
Vom 2007er und 2008er gab es nur knapp mehr als 300 Flaschen, seit dem 2009er ist er auf 500 Flaschen pro Jahr limitiert. Ich bekam von diesem raren Tropfen von Beginn an eine kleine Zuteilung für Kunden, die auch die anderen Weine des Winzers lieben. Der Roquers de Samsó ist bislang in jedem Jahr seiner Existenz ein Weltklassewein gewesen, aber natürlich ganz klar den Zwängen des jeweiligen Jahrganges unterworfen.
Der 2007er erreichte dabei mehrfach in Blindverkostungen die Höchstnote von 100/100 Th. (zu dem Zeitpunkt war er allerdings bereits komplett ausverkauft) – auch dem 2009er traue ich dies in optimaler Präsentation zukünftig zu. Schwierigere Jahrgänge müssen sich mit vielleicht 97 oder 98/100 Th. begnügen, was aber nach meinem Bewertungsschema noch immer „Weltklasse“ bedeutet – und in jedem Jahr bekam man diesen Wein stets mit dem von Raimon gewohnten exzellenten Preis-Genuss-Verhältnis.
Der 2010er Roquers de Samsó zeigte sich zu Beginn dieses Jahres jahrgangstypisch verschlossen, was einige kritische Konsumenten bewog, den Wein auf diversen Internetportalen „abzustrafen“. Auch in der vom Prioratführer im Januar durchgeführten Blindprobe kam der Wein leider nicht sonderlich gut weg. Dies führte allerdings auch zu einem radikalen Einbruch der Nachfrage zu diesem Wein – gemessen an der Nachfrage bezüglich der Vorgängerjahre. Es wirkt fast so, als wolle sich niemand mehr die Zeit nehmen, die dieser große Wein zur Genussreife verlangt und auch als wolle niemand derzeit in die Zukunft investieren, um den Wein in seinem Keller reifen zu lassen.
Da aber auch ich gezwungen bin, die Weine zu verkaufen, um wieder neu nachkaufen zu können, habe ich seit geraumer Zeit die Kopplung und auch die Limitierung des 2010er Roquers de Samsó aufgehoben und auch einen Sonderpreis beim Kauf von 6 Flaschen in meinem neuen Katalog aufgerufen – aber auch diese Massnahmen haben den Verkauf des Weines bislang nicht angekurbelt, was dazu führte, dass ich mich mit dem Nachkauf des 2011ers zurückhalten musste und auch den 2012er bislang noch nicht anbieten konnte – ganz einfache ökonomische Zwänge eben. Da nützt es auch nichts, dass mir das leid tut, wenn es nicht geht, geht es nicht und man muss eben warten, bis wieder was geht…
Nun springt einer der ganz großen und bekannten Importeure für spanische Weine in die Bresche und bietet bereits jetzt den 2012er an… – zwar zu einem deutlich teureren Preis, als ich die 2007er bis 2009er anbot bzw. den 2010er noch anbiete, aber dieser Wein ist somit schon auf dem deutschen Markt verfügbar.
Was mich dabei allerdings sprachlos macht, ist weniger die enorme Preissteigerung vom 2010er (47 € bei mir bzw. 42,50 € beim Kauf von 6 Flaschen) zum 2012er („reduzierter“ Sonderpreis von 64 €), sondern die reißerische und inkorrekte Art und Weise, mit der Werbung mit meinem Namen und meiner Bewertung gemacht wird. Ich wurde von diesem Importeur weder um eine Zitiererlaubnis gebeten noch darüber in Kenntnis gesetzt. Durch meine AGB ist lediglich der private Gebrauch meiner Prioratführernotizen erlaubt, eine Verwendung zu gewerblichen Zwecken nur nach Rücksprache und meiner Zustimmung.
Erschwerend hinzu kommt ein völlig inkorrektes Zitieren. Statt den 2012er Roquers de Samsó zu zitieren, pickte man sich die beste Bewertung des 2007ers vom April 2012 raus (ohne korrekt auf den 2007er hinzuweisen). Weder der 2012er (zu dem es ja auch bereits Notizen gibt) hat bislang 100/100 Th. erhalten noch der Vorgängerjahrgang 2011 (bei der im Text verwendeten Abkürzung „VGJ“ könnte man ja auch Vorgängerjahrgang mutmaßen…).
Die 100/100 Th. bekam bislang nur der 2007er und auch erst dann in einer Blindprobe, als der Wein bereits Jahre ausverkauft war. Es wird hier also ein völlig inkorrekter Eindruck erzeugt, um in reißerischer Manier diesen Wein zu verkaufen. Ohne meine Erlaubnis und ohne Rücksprache wurde hier mit meinem Namen und mit dem Prioratführer geworben und noch dazu mit inkorrekter Art des Zitierens.
Was kann ein David wie ich machen, wenn ein Goliath wie der besagte große Importeur dergestalt auftritt? Sicher nicht viel, außer zu versuchen, meine Lagerbestände an Weinen des Celler de l´Encastell so weit zu reduzieren, dass ich wieder in der Lage bin, dort wieder neue Weine nachkaufen zu können. Und diese dann wieder zum normalen und für alle Beteiligten fairen Preis anzubieten. Auch wenn meine Zuteilung am 2012er vielleicht geringer ausfallen wird, aber wer sich diesen Wein über meine Prioratführerselektion reservieren lassen möchte, dem werde ich im Rahmen der Verfügbarkeit die mir zugeteilten Flaschen zu fairen Konditionen abgeben.
Um dafür notwendige Mittel zu erwirtschaften, biete ich jetzt zeitlich begrenzt alle Weine aus meinem Celler de l´Encastell-Sortiment zu besonderer Kondition an: Wer sich ein Celler de l´Encastell – Paket mit 15 Weinen zusammen stellt, der bekommt die 2 günstigsten Flaschen gratis, man kann im Rahmen der verfügbaren Mengen gern mischen, aber auch nur einen Wein auswählen. Wer dabei 6 Flaschen oder 12 Flaschen Roquers de Samsó 2010 bestellt, zahlt dafür auch nur den verminderten Kistenpreis, wer 15 Flaschen Roquers de Samsó 2010 bestellt, bezahlt nur 13 zu je 42,50 € + Versandkosten. Das Angebot läuft so lange, bis die nötigen Mittel zum Kauf neuer Weine beim Celler de l´ Encastell erwirtschaftet sind.
Zugleich nehme ich unverbindliche Anfragen zum Roquers de Samsó 2012 entgegen – eine Musterflasche dieses Weines wird von mir in Kürze ausgiebig verkostet. Bei meinem Besuch im Celler de l´Encastell in der letzten Woche haben wir unter anderem auch den 2010er Roquers de Samsó neu verkostet, er beginnt sich langsam wieder zu öffnen. Auch wenn aus dem 2010er sicher kein 100 Punkte Wein wird, so hat er doch jetzt wieder bewiesen, dass er unter den Besten seines Jahrganges spielt und sich wieder auf faire 98+/100 Th. zubewegt. Und damit ist er eigentlich ein Must-Have seines Jahrganges und fast schon ein Schnäppchen.
Hier sind die Weine vom Celler de l´Encastell zu finden, die ich derzeit anbiete(Klick).