Nach einer ruhigen und sehr angenehmen Nacht frühstücke ich recht schön bei Sonnenschein. Nach dem Zeltabbau und der Morgentoilette fahre ich auf kleinen, teilweise abenteuerlichen Straßen weiter.
Einen ersten Stopp mache ich in Vallon en Sully, wo erneut eine sehenswerte romanische Kirche meine Aufmerksamkeit hat. Sie ist auch von innen sehr schön anzuschauen.
Die kleine reizvolle Kirche in La Chapelaude ist leider verschlossen, somit geht es nach einem Foto gleich weiter.
Doch was ist das? Auf dem Weg nach Huriel komme ich an einem kleinen Weinberg vorbei, der bewirtschaftet wird. Ein Weinbaugebiet ist mir hier in dieser Gegend nicht bekannt. Da wird etwas rauszufinden sein…
Das kleine Städtchen Huriel bietet dem neugierigen Gast so einige Überraschungen. Zunächst fallen mir einige sehr schöne und zum Teil wohl auch seltene Bäume auf.
Die meisten dieser Bäume stehen in einem Park hinter der Burg, aber auch diese Zeder an der Straße hat mich beeindruckt.
Von der einstigen Burg stehen nur noch 2 kleine Türme und ein paar Mauern und ein sehr imposanter 33 m hoher, komplett erhaltener Donjon (Wohnturm).
Ich bin nicht der Einzige, der diesen gern besichtigen würde, aber irgendwie will sich der Sesam nicht öffnen. Wir finden jedenfalls den Schlüsselverwalter nicht, normalerweise ist der Turm zu besichtigen.
Stattdessen entdecke ich aber eine ehemalige alte Ölmühle, die noch mit alter Ausstattung an ein Museum erinnert. Heute ist die Mühle ein sehr empfehlenswertes Geschäft für regionale Produkte.
Leider sind meine Aufnahmen vom Inneren nicht so scharf geworden, aber mehr ist mit der kleinen „Knipse“ oft nicht drin. Eines der Fotos soll dennoch einen leicht „verschwommenen“ Eindruck wiederspiegeln.
Ein gutes handwerkliches Walnussöl, ein kompletter Käse aus Chambérat und natürlich der Wein aus Huriel müssen mit. Von dem Käse hatte ich ja am Vortag bereits ein Stück gekauft, diesen kompletten will ich, wenn möglich bis nach Deutschland bringen.
Ich erfahre, dass es in dem einstmals größeren Weinanbaugebiet um Huriel (Côteaux de Huriel – ca. 1200 ha. vor der Reblausinvasion 1886) lediglich noch einen einzigen verbliebenen Winzer gibt (an dessen ca. 2 ha. großem Weinberg ich ja vorbei kam). Die Fläche hätte den Status Vin de Pays, aber als man im Zuge der Konzentration auf weniger Namen den Namen Vin de Pays de Côteaux de Huriel strich und der Wein hätte ein Vin de Pays de la Loire werden sollen, entschied sich der Winzer, der nicht gern in dieser Massenbezeichnung untergehen wollte, seinen Wein nur noch als Vin de Table herauszugeben. Es gibt einen Rosé und einen Roten, die beide massgeblich aus Gamay sind und einen Weißen,der wohl eine Cuvée aus Sauvignon Blanc und Chardonnay ist. Genaueres konnte ich nicht in Erfahrung bringen, aber der Weiße und der Rote müssen zum Test mal mit. Bei 3 € pro Flasche erwarte ich zwar nicht wirklich viel, aber wenn sie die lokalen Käse begleiten können, wäre das auch schon etwas.
Danach besuche ich noch die sehr schön ausgestattete romanische Kirche, die einen überaus reichen figürlichen Schmuck außen wie innen zeigt. Dort treffe ich auch die Leute wieder die bereits in den Donjon rein wollten.
Danach geht es weiter, ausnahmsweise einmal in eine „große“ Stadt…