Wir haben das großartigste Klettersteigerlebnis der Tour hinter uns gebracht und auch das Zahlen des Eintrittspreises nicht bereut. Zumal ich dann bei der Abgabe der Seilrolle erfahre, dass wir sogar noch duschen können. Das ist natürlich grandios, denn etwas durchgeschwitzt waren wir – ich insbesondere nach dem kompletten Durchstieg der Grande Fistoire schon.
Steffen, der nur den verkürzten Steig gemacht hatte, war in der Zwischenzeit damit beschäftigt, mit seinem Trangia Kaffeewasser zu kochen. Irgendwie schmolz ihm der halbe Trangia weg, wie er das schaffte, wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben. Er konnte ihn dank einiger Steine als „Untersatz“ aber dann doch noch bis zum Schluß der Reise irgendwie weiter nutzen.
Wir fahren zurück nach La Motte du Caire, um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Es erwartet uns ein durchaus hübsches Dorf mit engen Gassen und verwinkelten Ecken. Es gibt einen Bäcker, der auch gleichzeitig ein kleiner Lebensmittellladen ist und einen weiteren kleinen Lebensmittelladen. Die Auswahl ist nicht groß, aber es findet sich etwas für das Abendessen.
Dann verlassen wir über Malve dieses Massiv. Wir kommen bei Monêtier – Allemont noch mal für etwa 3 km ganz nach unten ins Durance-Tal, um dann auf landschaftlich schöner Strecke unseren ersten „quasi“-Alpenpass zu meistern. Der Col de Espréaux ist zwar nur 1160 m hoch, aber die 12 km auf enger Straße hoch und auf der anderen Seite ebenso 12 wieder runter sind schon recht abenteuerlich und geben einen Vorgeschmack auf die kommenden Tage ab. Leider sind erst später wieder Fotos von Steffen zu zeigen, er hat zwar auch hier schon geknipst, wie ein junger Japaner, aber er weiß nicht, wo diese Bilder hingeraten sind.
In Veynes finden wir – mitten im Ort – einen Biwakplatz. Das wurde auch Zeit, denn der nächste Klettersteig ist schon ganz nahe.
Trangia deluxe: Aus dem spärlichen Angebot des Dorfladens von La Motte du Caire hatte ich zwei verschiedene Würste mitgenommen, die in der Trangia Pfanne gebraten werden. Dazu gibt es verschiedene Gemüse – gelbe Zucchini, verschiedene Paprika und Tomatensorten, Peperoni und dann eine Büchse Red Kidney Bohnen drunter gerührt.
Ins Glas kommt ein sich derzeit wuchtig präsentierender 2005er Château Masburel aus Bergerac – den ich auch noch in meiner Prioratführerselektion zum Kauf anbiete. So langsam läßt sich dieser Wein antrinken, aber er ist erst ganz am Beginn seiner Trinkreife, wer hat, trinke besser die noch älteren Jahrgänge dieses Weines und warte mit dem 2005er noch mal 3 bis 5 Jahre. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.