Es ist Mittagszeit, wir haben den Klettersteig des Tages bereits hinter uns gebracht und ein leichtes Hungergefühl stellt sich ein. Und wir haben heute nicht mehr all zu viel zu fahren.
Wir müssen erstmal zurück nach Veyne. Der dortige Super U ist gut aufgestellt mit einer guten Fischtheke und einem hervorragenden Angebot an Käse und Molkereiprodukten aus der nahen Umgebung des Ortes. Wir können also wieder Käse aus der aktuellen Region kaufen – in den Einkaufskorb wandert ein Schafskäse mit Genepi und ein Blauschimmelkäse, beides von einem kleinen lokalen Erzeuger. Das ist es, was ich an Frankreichs Supermärkten so liebe…
Einen Happen zum Mittag gönnen wir uns auch gleich noch und auch das Auto darf sich freuen, wir tanken gleich noch einen guten Schluck nach, bevor es wieder in die Berge geht und wir uns wieder den ganz kleinen Straßen widmen.
Von Veyne aus fahren wir einige wenige Kilometer in Richtung Gap und biegen dann nach links zum Col du Festre ab. Steffen fängt ein paar Landschaftseindrücke auf.
Der Paß Col du Festre ist 1441 m hoch und gehört zu den eher unspektakulären Pässen. Aber es gibt oben auch eine kleine Siedlung und ein Gasthaus. Wir halten kurz an und sehen uns ein wenig um.
Kurz unterhalb des Passes finden wir einen wunderschönen Biwakplatz. Es ist zwar noch recht zeitig, aber was noch käme, wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass der nächste Klettersteig nicht mehr fern ist, aber für den heutigen Tag würde es zu stressig werden, den noch anzugehen.
Also gönnen wir uns einen Faulenzernachmittag. Kaffee trinken, Tagebuch schreiben, ausruhen…
Später gibt es dann ein Feierabendbier, noch später wird der Trangia bemüht.
Trangia deluxe: Zunächst ein Trangia Klassiker – frische Crevetten mit Knoblauch im Olivenöl angebraten und mit etwas Zitronensaft abgelöscht.
Danach bleiben wir beim Fisch. In einem Topf wird zunächst der Fenchel geschmort, im anderen kochen wir Nudeln. Ich habe mir zwei extra kleine Lachsforellen geben lassen, die Trangia – Töpfe sind nun mal nicht unendlich groß und die Pfannen ebensowenig. Die Fische bräteln wir auf reduzierter Flamme im großen Trangia-Topf gleich in dem Öl, wo auch vorher schon die Crevetten drin waren. Nachdem wir den Fisch vorsichtig gewendet haben, geben wir Nudeln und Fenchel dazu und noch einen Schuß Olivenöl drüber. Ein Trangia- Festmahl, zu dem auch der Wein hervorragend passt.
Es ist ein weißer Priorat, den ich auch im Rahmen meiner Prioratführerselektion anbiete:
Celler Pahí; Gaubanca Carrusel Blanc; 2013 weiß – wunderschöne blumige Aromen und weißfleischige Frucht, eine spürbare, aber nicht massive Mineralik. Nicht der größte und komplexeste Weißwein aus dem Priorat, dafür aber preislich interessant und vor allem ohne diese intensiv alkoholische Note, den viele dieser Weißweine haben können. Für dieses Essen wie geschaffen. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.
Lassen wir den Tag und diesen Post ausklingen mit einigen Fotos, die Steffen hier noch gemacht hat: