Auf der Weiterfahrt über zum Teil wieder ganz kleine Straßen lande ich schließlich in Crozant, wo es neben einer kleinen sehenswerten Dorfkirche auch eine wunderschöne Burgruine zu sehen gibt.
Ich entschließe mich, von dem Aussichtspunkt den steilen Pfad noch hinabzusteigen und genieße auf dem Weg die schönen Blicke ins Creuse Tal.
In die Burgruine hinein komme ich leider nicht mehr, aber heraus kommen vier stattliche halbwilde Bergziegen.
Ich weiß gar nicht, wer am Ende vor wem mehr Respekt hat, der alte Leitbock vor mir oder ich vor ihm…
Sie zeigen mir auch ihr ganzes Bergziegenkönnen, die alten wie die jungen. So richtig ran trauen wir uns aneinander nicht.
Dann aber haben mich die beiden Alten genug gemustert und beschließen, wir steigen auf ins Dorf.
Und sie klettern deutlich schneller den steilen Pfad hoch, aber als ob sie mich integriert hätten und Mitleid mit mir zeigen, warten sie immer mal. Ich muss eigentlich nur der Duftspur folgen – das sind Herbstböcke, wirklich ganz hinten…
Kurz hinterm Ort finde ich einen sehr idyllischen Biwakplatz am Ufer der Sèdelle.
Trangia deluxe: Es gibt die leckere Wurst vom Fleischer aus Saint Vaury angebraten, dann Nudeln gekocht und beiseite gestellt. Etwas Zucchini, eine Knoblauchzehe, zwei Vogelpimentschoten werden in Olivenöl angebraten, eine zerstückelte Tomate dazu, dann eine kleine Büchse gebackene Bohnen drunter heben, die Nudeln und die Wurst dazu – und fertig ist ein leckeres klassisches Trangia-Gericht.
Dazu gibt es den einfachen Dornfelder aus 2007 vom Harzer Weingut Kirmann. Dieser ist wie eigentlich immer eine sichere Bank und für mich ein Referenzwein für sehr gute 90/100 Th.
Der Gamay aus Huriel dagegen hat deutlich abgebaut und macht keinen Trinkspass mehr – naja, man braucht ja auch immer mal Wein zum Verkochen…
Ich erlebe einen wunderbaren ruhigen und ungestörten, sehr milden Abend in dieser Idylle. Vielleicht sitze ich das letzte Mal im Jahr 2010 abends noch in kurzer Hose draußen…