Abstecher an den Pic Saint Loup

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Auf dem Weg ins Priorat im Februar musste ich meinen Vorsatz über Bord werfen, nur Weine aus dem Priorat und Montsant verkaufen zu wollen. Um meinen privaten Keller etwas zu ergänzen und um einem guten Kunden einen Gefallen zu tun, besuchte ich auf dem Weg zwei gute alte Bekannte am Pic Saint Loup. Was ich dort verkostete, war so umwerfend gut, dass ich mit vollem Auto hätte gleich wieder retour fahren können – oder aber – ja richtig, ich biete meinen geschätzten Kunden ein paar Weine an, die sonst wohl nur schwer zu beschaffen wären und lasse mir die Weine nach Deutschland liefern, um sie von hier aus weiter zu verteilen…

Mein erster Besuch galt Gerard Jeanjean vom Mas de Fournel. Der 1930 geborene Winzer gab mit dem Jahrgang 1998 seinen ersten Wein heraus und bekam gleich den Coup de Coeur im Guide Hachette dafür. Für mich zählt ein Besuch bei ihm seit langem als Pflichttermin, wenn ich am Pic Saint Loup bin.


Hier ein Bild von ihm von der Vinisud 2008.

Jahr für Jahr macht Gerard super zuverlässige Qualitäten.

Begeistert hat mich bereits der neue 2008er Rosé. Der „Rosée du Matin“ nach dem Saignée Verfahren aus 60% Syrah, 20 % Grenache und 20% Mourvedre hergestellt ist ein sehr schöner Trinkspaß. Ein Wein wie die aufgehende Morgensonne, sehr frisch und äußerst fruchtbetont. Mit so einem Wein kann der Sommer kommen. Ein guter Wein mit höheren Ansprüchen für die Grillsaison aber auch für mediterrane Salate und Fisch.
Sehr gute 91/100 Th.

Der 2006er Pic Saint Loup „Tradition“ rot ist schon jetzt einfach gut zu trinken und zeigt sehr schön die Frucht des Südens gepaart mit dem Terroir des Pic. Sehr schnörkellos, da ohne Holz ausgebaut. Ein Wein für Puristen und ebenfalls für den Sommer, wenn man ihn nicht zu warm ins Glas gießt. Sehr gute 91/100 Th. und ein tolles PGV wie alle Weine vom Mas de Fournel.

Der 2006er Cuvée Pierre rot bietet für seinen Preis schon von je her unverschämt viel typischen Pic Saint Loup – auch dieser Jahrgang, der gern noch etwas Reifezeit möchte, macht bereits jetzt mit süßlichem Tannin und gut extrahierter Frucht auf sich aufmerksam, das ganze ist sehr harmonisch und neben einer schönen Länge bringt der Wein hervorragende Zukunftsaussichten mit. Derzeit exzellente 94+/100 Th., in ein paar Jahren zeigt er sicher seine ganze Größe. (ab 2012 bevorzugt)

Auch Mortiès gehört für mich neben Christophe Peyrus (Clos Marie) und dem Mas de Fournel zur wirklichen und beständigen Spitze am Pic.

Aus den verkosteten Weinen habe ich fünf Weine herausgepickt, die für mich am Eindrucksvollsten waren.

Der schon nicht schlechte Rosé Penelope wurde für mich von einem 2. Rosé verdrängt, den ich nun hier anbieten möchte. Wer den Hang zur Extravaganz bei Mortiès kennt, wird mich verstehen, warum meine Wahl auf diesen Charakterwein fiel…

Autre Chose- 2005 rosé – Vin de Table Francais – 45% Grenache, 55% Syrah, zur Hälfte im Fass ausgebaut. Enorm dunkel für einen Rosé, daher auch nicht als AOC anerkannt, reiche, üppige laute Nase, auch am Gaumen sehr viel Wein mit sehr reifer Frucht und leichter Süße. Sehr speziell und nicht mit herkömmlichen Rosé zu vergleichen, eben „was anderes“. Sehr gute 92/100 Th.

Pic Saint Loup; 2007 rot – 40% Syrah, 25% Mourvedre, 30% Grenache, 5% Carignan
Sehr typischer Pic Saint Loup Charakter mit viel Mieralik und Garrigue pur. Süffiger Wein, der sofort nach dem nächsten Glase giert. Sehr gute 92/100.

Jamais Content; 2006 rot – 45% Grenache, 55% Mourvedre – braucht noch Zeit, aber kaufen muss man ihn bereits jetzt, will man den stets schnell vergriffenen Wein haben. Finessereich, sehr gute Konzentration, samtener Tanninteppich, so zärtlich wie eine schnurrende junge Katze. Exzellente 93+/100 Th.

Que Sera Sera; 2005 rot – 95% Syrah, Macération carbonique, 5% Grenache – üppige Syrah Nase, enorme Finesse am Gaumen. Ein Hermitage Syrah mit Pic Saint Loup Bodencharakter vermählt. Ganz großes Kino und ebenso wenige Flaschen. Drängt in die Spitzenliga der französischen Syrah´s und keine Angst, dass ich erst mal nur 97+/100 vergebe. So hat es mit dem 1998er auch angefangen und letztes Jahr gab ich meiner letzten Flasche davon 100/100 Th.. Der Wein wurde bislang nur 1998, 2001 und 2005 hergestellt und ist stets in Windeseile vergriffen. Trotz des Preises ein unwahrscheinlich gutes Preis-Genussverhältnis.

L´ Opportuniste; 2006 rot – 95% Syrah, 5% Grenache – erstmalig hergestellter Wein, der auf Anhieb *** im aktuellen Guide Hachette erhielt. Auch hier eine rare Minimenge und ein sensationell großer Wein, für die Macher von Mortiès das Beste, was sie je produzierten. Da sind meine 97+/100 Th. eher konservativ gewertet. Ein sehr vornehmer und äußerst komplexer Syrah Wein mit sehr großem Potential.

Aufgrund meiner langjährigen guten Beziehungen zu beiden Erzeugern kann ich die Weine zu Preisen anbieten, die nur geringfügig über dem Ab Hof Preis liegen. Wer also nicht so schnell zum Pic Saint Loup fahren kann, ist auch mit meinen Preisen, die lediglich den erhöhten Aufwand für den Transport nach Deutschland und die Lagerung etc widerspiegeln, wohl bestens bedient. Grade bei den raren Que Sera Sera und L´Opportuniste Weinen ist es den Weinmachern wichtig, dass alle Glieder der Kette vom Erzeuger zum Produzenten zufrieden sind. Diese Weine werden normalerweise nur limitiert an Vor Ort Käufer abgegeben, ich erhalte aber einige Flaschen für die schnellen Besteller.

Die Weine werden Mitte April zusammen mit den Weinen von Sangenis I Vaque und dem Pardelasses nach Deutschland geliefert, können aber bereits jetzt bestellt werden.

Die Preise pro 0,75 l Flasche incl. 19% MwSt.:

Mas de Fournel:

Rosée du Matin; 2008 rosé – 10,00 €
Tradition; 2006 rot – 11,00 €
Cuvée Pierre; 2006 rot – 19,00 €

Mortiès:

Autre Chose; 2005 rosé – 11,00 €
Pic Saint Loup; 2007 rot – 14,00 €
Jamais Content; 2006 rot – 20,00 €
Que Sera Sera; 2005 rot – 35,00 €
L´Opportuniste; 2006 rot – 44,00 €

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