Der erste Winzer, der uns dieses Jahr im Priorat über den Weg lief, war Ramon vom Celler Pahí – wir hatten uns gegenseitig gesucht und gefunden.
Ich wollte bei ihm vorbei schauen, weil er nicht auf der Liste der Fira-Aussteller stand, ich aber gern eventuell einiges seiner Weine nach- bzw. neu kaufen möchte. So führte uns der Weg nach Poboleda – Weinbergsarbeiter meinten, er müsse im Keller sein. Wir hatten das Auto grade so im Schatten eines großen Olivenbaumes am Ortsrand geparkt und waren noch nicht ausgestiegen, da stand er mit seinem Allradfahrzeug schon auf der anderen Seite der Straße: „Los steigt ein, es gibt was Neues zu verkosten…“ Zielsicher ging es durch die engen Gassen von Poboleda und wenig später waren wir an den Tanks, in denen die 2013er in weiß und rosé auf die Flaschenabfüllung harrten.
Seine neue fruchtbetonte Linie unter dem Namen Carrusel besteht aus dem Rotwein, den er in 2012 erstmals vorgestellt hatte und aeinem bisherigen Weiß- und Roséwein. Alle drei Weine sind bezüglich der Mineralik deutlich als Prioratweine erkennbar, sollen aber auch ein Karussel der Fruchtaromen assoziieren und die Lebensfreude symbolisieren, die man auf dem Jahrmarkt und auf den großen Fiestas Spaniens findet. Es sind also heitere und freudige Weine mit entsprechend leichter Trinkig- ja Süffigkeit. Und nach den Tankproben wissen wir, dass Ramon weiß, was er uns damit sagen wollte und dass er es perfekt umgesetzt hat.
Dabei ist er den schmalen Grat gegangen, Weine zu zeigen, die den Novizen, der Jugend, den Unbedarften gefallen, die nicht untersucht, sondern nur mit Spaß getrunken werden wollen, die aber in ihrer einnehmenden fruchtbetonten und kühlen Art auch den härteren Kritikern ein anerkennendes Kopfnicken oder sogar mehr abringen können. Als er mir den Preis dafür nennt, muss ich nicht weiter nachdenken und länger warten, bis mir Flaschenmuster ins Haus kommen, da macht man nichts falsch – es geht um die Art „gehobener“ Partywein, der diesen, wie auch kommende Sommer verschönern kann, ganz egal ob es sich um die Gartengrillparty oder das Picknick tête-à-tête mit dem liebsten Menschen handelt, oder um eine der anderen zahlreichen Gelegenheiten für solche Weine.
Der Rosé schließt dabei sehr gut an den 2010er Gaubanca Rosat an, den ich in meiner Selektion anbiete und der jetzt im 4. Jahr wunderbar zu trinken ist. Generell muss Rosé aus dem Priorat nicht all zu jung getrunken werden, wenn er aber dabei so üppig ist, wie der 2013er, dann muss man ihn auch nicht ewige Zeiten aufheben. Der Weißwein wirkt eher nördlich und kühl in seiner Aromatik – für mich der bislang beste Weiße aus dem Hause Pahí, pur, blumig und ohne störende Holzaromen oder hervorstechenden Alkohol – hier passt alles bis hin zur Idee vom Frucht-Karussel.
Vom Rotwein bekommen wir eine Flasche mit, die Ramon für die Poboleda-Verkostung zu Ostern vorab gefüllt hat. Der Eindruck zu dieser Flasche ist wie folgt festgehalten:
Celler Pahí; Carrusel Negre; Priorat – Poboleda; 2013 rot;
Tag 1: Überraschend guter kleiner Basiswein, easy drinking mit toller Frucht (tatsächlich kann ma das frucht – Karussel nachvollziehen, Vanillepudding mit Kirschen gibt es auch noch, dazu ein samtenes Tannin und eine deutliche, aber typische Poboleda – Mineralik. Damit kein Fruchtkitsch, sondern ein tatsächlicher Prioratwein. Ein PGV-Hammer. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.
Tag 2: Noch immer schön fruchtig, bestätigt den Eindruck von der Verkostung im Keller und von der Notiz des Vorabends. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein. (04/2014)
Alle drei Carrusel-Weine – weiß, rosé und rot kommen im Juni in meine Prioratführerselektion und können bereits jetzt vorab bestellt werden. Und was noch besser ist, alle drei haben denselben Preis.
Vorabreservierungspreis pro 0,75 l Flasche: jeweils 9,50 € ( incl. 19% MwSt.) netto 7,98 € 12,67 € / l
späterer Preis im Katalog ist 11,00 € pro Flasche.
Bitte jetzt per Mail oder telefonisch vorab bestellen.
Desweiteren kosten wir aus diversen Fässern, die irgendwann zusammen den 2013er Gaubanca ergeben und dann noch einen weiteren ganz speziellen Geheimtipp: “ L´ Illegal“… – aber dazu später mehr…