Am Freitag darf dann der Wecker wieder klingeln, denn bevor wir uns auf den Weg nach Bernburg machen, wollen wir noch die Rotweine für die große Verkostung am Samstagabend doppelt dekantieren und das dauert seine Zeit.
Auch das Auto muss noch für den Markt bepackt werden und die vorbestellten Präsente des PSV Bernburg für seine Übungsleiter müssen mit. Auf dem Weg bringen wir gleich noch die Weine in die Pension und ordern das Essen für den Samstag in Klieken.
Dann wird es Zeit, denn Yvonne, die ja Jaume auch kennt, hat uns zu einem kleinen Mittagessen eingeladen, bevor wir uns auf den Weihnachtsmarkt stellen müssen. Zur Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffelbrei passt auch endlich mal das Bier, welches ich für Jaume mal zum Probieren gekauft habe – und da ihm das Radeberger sichtlich schmeckt, gibt es auch den Hinweis dazu, das man Radeberger sogar in der kleinen dörflichen Bar von El Molar im Priorat zu trinken bekommt.
Dann bauen wir uns im Vorraum des Nah- und Frisch-Marktes in Bernburg auf, wo heute der Weihnachtsmarkt des PSV Bernburg stattfindet. Pünktlich zum Ausladen beginnt es mit Regnen – grrr…
Der Markt wird leider ein tüchtiger Flop für uns, kaum jemand kommt vorbei und die wenigsten, die vorbei kommen, sind bereit, etwas zu kosten oder gar zu kaufen. Einzig ein paar alte Bekannte freuen sich, mich hier zu sehen und nehmen eine Flasche Wein für die bevorstehenden Feiertage oder ein paar Oliven mit. Besser wäre es gewesen, die Geschenke abzugeben und Jaume ein wenig Bernburg zu zeigen. Tröstlich ist nur, dass es eh regnet.
Eigentlich unterstütze ich das Konzept dieses Marktes gern, denn hier wird nicht nur Billiges verramscht, sondern auch Qualität geboten und es werden regionale Erzeuger unterstützt. Natürlich kostet manches ein wenig mehr wie beim nicht weit entfernten Penny – aber wenn man sieht, wie wenig Leute dieses Angebot nutzen, um hier die besseren Waren einzukaufen, dann wird Einem schon Angst. Es mangelt einfach an qualitätsorientierten Kunden, die sich auch einen Einkauf hier zum Erlebnis machen wollen und / oder können…
Auch Jaume ist etwas enttäuscht, ist es doch Freitag Nachmittag und da müssten eigentlich genug Leute unterwegs sein…? Und die, die zum Einkaufen kommen, sind oft nicht bereit, mal etwas zu kosten, selbst eine Olive gratis – da wird leider meist der Mundwinkel verzogen…
Ein wenig hebt sich unsere Stimmung, als dann Thomas und Rolf aus dem Ruhrpott auftauchen… Thomas macht ein paar erste Fotos, Rolf kostet ein erstes Glas Wein, dann aber verabreden wir uns auf den Abend in Coswig zum gemeinsamen Essen und einem kleinen Umtrunk.
Ich schicke die beiden zu Kaufland in Dessau, etwas Fisch für eine fixe eingedeutschte Fidegua – Variante besorgen, aber Thomas hat auch noch anderes vor – die Edeka´s am Weg abklappern, um eine neue Flasche des Mega-Super Bordeaux Weines von Michel Rolland zu besorgen. Ihm wie mir hatte der Wein zur gemeinsamen Flasche nicht besonders gefallen und da nun auf der Facebook -Seite von Thomas ein maßgeblicher deutscher Weinpapst meinte, er hätte selten eine so stussige Verkostungsnotiz wie die meine zum Edeka Bordeaux gelesen, muss dem noch eine zweite Überprüfungschance am Samstag eingeräumt werden, wenn wir in größerer Runde zusammen sitzen werden…
Jetzt wirds ernst: Freitagabend und dann Samstag der Showdown im Weinhof an der Elbe…bin gespannt!