August 2016, die Welt ist in Ordnung, die Alpen und die Klettersteige rufen. Da ich dieses Jahr improvisieren muss, geht es alleine auf Tour. Start ist an einem Dienstag, vorher mussten noch ein paar Pakete weggeschickt werden.
In Dessau bei Kaufland will ich das Auto volltanken, aber 1,27 € pro Liter sind mir dann doch zu teuer, ich verschiebe das Volltanken auf später und halte an der A9 – Ausfahrt Schleiz für eine Thüringer Bratwurst. Hier kann ich zu 1,23 € dann volltanken, später vor der Grenze in Germersheim werden 1,25 € pro Liter fällig.
Ich lasse mich darauf ein, über Nürnberg – Heilbronn zu fahren, aber wie so oft scheint das ein Fehler zu werden, hinter Nürnberg gibt es mehrere Staus, was aber viel schlimmer ist, man kommt auf dieser Strecke fast nirgends auf einen Parkplatz, weil diese alle von LKW´s komplett hoffnungslos verstopft sind. Als PKW-Fahrer hast du auf diesem Teilstück keinerlei Chance auf eine Pinkelpause. Als ich dann doch schon hinter Heilbronn mal eine kleine Lücke zwischen 2 LKW´s erwische, platzt mir fast schon die Blase.
Es ist bereits dunkel, als ich in die Vogesen rein fahre, irgendwie finde ich den blöden Biwakplatz nicht und muss auch hier improvisieren.
Ich finde zwar dann einen Parkplatz, aber mit dem Zeltaufbauen ist es dort nicht so rosig, als es dann auch noch zu regnen beginnen will, während ich mein Nudelwasser im Trangia zum Kochen bringe, ist klar, ich werde die Nacht im Auto verbringen müssen. Zum Glück regnet es nicht so doll, so dass ich unter der Kofferraumklappe zum Kochen und Essen sitzen kann. Zu den Nudeln gibt es ein bereits zu Hause vorbereitetes Gulasch, welches ich mir nur warm machen muss. Ein paar bunte Latdorfer Tomaten dazu und schon ist der Hunger gestillt.
Zu trinken gibt es einen einfachen Spätburgunder vom Weingut Feser aus der Pfalz, er ist leicht und unkompliziert zu trinken und zeigt sogar eine ansprechend offene Nase, hat aber keine große Aromentiefe. Trinkig und solide, ich vergebe 91/100 Th für einen sehr guten Wein.
Der hektische Fluchttag aus Deutschland heraus ist Geschichte, ab morgen ist Urlaub und ab da geht es entspannter zu schließlich bin ich wenigstens schon mal in Frankreich, einige Kilometer vor Raon l´Etape.