Tomàs Cusiné besitzt insgesamt 29 ha Rebland am Hang der Serra de la Llena in 690 bis 760m Höhe. überwiegend in Nord-Ost Lagen.
Er hat eine Vielzahl an verschiedenen Rebsorten gepflanzt, lediglich auf Dornfelder verzichtet er bislang noch… (lach).
Bei unserem Besuch probieren wir die aktuelle Palette seiner Weine, die allesamt zur DO Costers del Segre gehören.
Auzells; 2011 weiß;
41% Macabeu; 18% Chardonnay; 16% Sauvignon Blanc; 10% Müller Thurgau; 10% Albarino; 3% Riesling; 2% Muscat
Relativ intensive Aromatik nach Stachelbeere, etwas Grasiges, aber auch fruchtige Eindrücke an der Nase, sehr fruchtbetont am Gaumen, frisch, nicht zu stark in der Säure, gut zu trinken, balanciert, wirkt aber mit der Zeit auch etwas „warm“ am Gaumen, hat nicht die Tiefe großer Weine, aber lässt sich gut trinken.. 88-90/100 Th. Sehr guter Wein.
Bestätigt sich auch aus einer später getrunkenen Flasche.
Macabeu – Finca Racons; 2010 weiß;
Aus zwei Parzellen mit alten Macabeu-Stöcken, 1917 bzw. 1955 gepflanzt. Halb im 500 l – Fass, halb im Tank vergoren. 14° Alkohol, sehr voluminös am Gaumen nach einer noch relativ verhaltenen Nase, sanft und fast cremig, läßt an weiße Blüten im Frühling denken, im Abgang ein ganz klein wenig Säure, im Prinzip eher ein säurearmer Wein. Braucht noch etwas Zeit, um sich zu harmonisieren und zu entwickeln, den hohen Alkohol schmeckt man nicht heraus, der Wein wirkt eher finessebetont als auf Kraft spielend, bekommt mit Luft mehr Komplexität und wird recht ansprechend. Schöne Länge. 91-92+/100 Th. Sehr guter Wein.
Llebre; 2009 rot;
28% Ull de Llebre (Tempranillo); 21% Merlot; 18% Cabernet Sauvignon; 12 Garnacha; 11% Samsó (Carignan); 10% Syrah
Einsteigerwein bei den Roten („Krisenwein“ laut T.C.), speckige, rauchige Töne neben der Frucht, recht dicht gepackt, macht in der Nase rasch erst einmal zu, wirkt am Gaumen recht intensiv, aber leider auch etwas alkoholisch. Insgesamt ein leicht verständlicher Zechwein, dem es an Tiefe und Vielschichtigkeit mangelt, was er aber auch gar nicht zu wollen scheint. Eher kommerziell gemachter Wein für die etwas robuste Party, leicht verständlicher, fruchtbetonter und moderner Spanier mit etwas Feuer und Biss. Zeigt Trinkspaß. Witziges Hasenetikett. 88/100 Th. Sehr guter Wein.
Vilosell; 2008 rot;
43% Ull de Llebre; 18% Syrah; 16% Cabernet Sauvignon; 14% Merlot; 6% Samsó; 3% Garnacha
9 Monate Barrique, erinnert an einen Tempranillo, zeigt aber auch Kirschen, hat auch die typische 2008er Leichtigkeit am Gaumen, schöner Nachhall, mineralisch.89/100 Th. Sehr guter Wein.
Kann sich auch beim Trinken am Abend in Cornudella sicher jahrgangsbedingt nicht steigern.
Geol; 2007 rot;
45% Merlot; 35% Cabernet Sauvignon; je 5% Samsó, Cabernet Franc, Syrah und Marselan
Etwas dunklere Nase, schön offen, etwas würzig, einladend, viel dunkle Frucht, aber auch noch etwas vom Holz geprägt. Gute, kräftige Struktur mit schönem Nachhall, macht Spaß. Exzellenter Wein 93+/100 Th.
Erzeigt diese Qualität auch bei der am Abend in Cornudella getrunkenen Flasche. Hier ist auch noch ein Schluck für eine Nachbetrachtung am 2. Tag drin: Dunkle und holzwürzige Noten dominieren jetzt die Nase, der Wein wirkt etwas international gemacht, läßt sich leicht und mit Vergnügen trinken, ist mir aber etwas zu sehr auf die Mainstreamhitparade getrimmt. 92+/100 Th. Sehr gut.
Finca Comabarra; 2009 rot;
50% Cabernet Sauvignon; 25% Grenache; 25% Syrah.
Noch intensiver und tiefer in der Nase, sehr klar und sauber, zeigt gute Frucht, elegant, ausgeglichen und balanciert am Gaumen bei samtenem Tannin, nicht zu käftig, aber mit Ausdruck und Charakter. Braucht noch Zeit, sollte aber groß werden -94-95+/100 Th.
Hebt sich deutlich von den anderen zuvor verkosteten Weinen ab, leider auch im Preis.