Wir treffen uns mit Raimon Castellvi vom Celler de l´Encastell. Leider hatte er es vergessen, Pep Ardevòl zu unserem Treffen einzuladen und so kurzfristig klappt es nun auch nicht mehr. Zunächst muss Raimon ein paar Flaschen aus seinem Lagerkeller holen und den Schlüssel vom Vinifizierungskeller bei sich zu Hause – aus dem Grunde kommen wir alle in den Genuss einer rasanten Rallye durchs Dorf. Raimon fährt die engen steilen Gassen, als hätte er mit Michael Schumacher trainiert. Steil hoch, um engste Kurven rum, steil runter durch engste Gassen, wo links und rechts keine fünf Zentimeter Platz zu den Hauswänden ist, steil rückwärts hoch… – Achterbahnfahren ist langweilig dagegen. Ich kenne seinen Fahrstil natürlich seit Jahren, lache nur jedesmal über das Erlebnis, Norbert und Wera waren schon etwas überrascht von dieser Variante des Abenteuerurlaubs.
Im Keller probieren wir neben dem Samsó 2009 auch die Nachfolgejahrgänge vom Marge und vom Roquers de Porrera, die an die kürzlich gemachte Vertikale anschließen. Den Marge 2010, die Roquers de Porrera 2008 und 2009 und auch den Samsó bekommen wir dann im Anschluss mit, damit wir die Weine noch über die folgenden Tage beobachten können.
Vorher aber verkosten wir noch aus diversen Fässern und Tanks und bekommen einen ersten Eindruck vom 2011er Jahrgang, aber auch vom Samsó 2010 und vom Roquers de Porrera 2010 – hier zunächst einzelne Partien und dann wird eine eventuelle Cuvée für uns gemischt. Auch die kommenden Weine werden die Fans nicht enttäuschen, ich werde schon bald Marge 2010 und auch den Roquers de Porerra 2009 in meiner Prioratführerselektion anbieten. Auch eine zweite kleiner Partie vom Roquers de Samsó wird es noch geben.
So endet ein erlebnisreicher erster Weinprogrammtag in Porrera – es ist noch eine Weile hell und ich schlage noch einen Abstecher für die Augen vor, als wir wieder im Auto sitzen und in Richtung Cornudella fahren.