Am Sonntag morgen müssen wir uns unser Frühstück selbst machen. Da ich den Kaffee am liebsten „türkisch“ mag, sprich – einfach kochendes Wasser auf das Kaffeepulver – habe ich auch kaum ein Problem damit, lediglich mit den viel zu kleinen Minitässchen, von denen ich mindestens vier für eine anständige Dröhnung brauche.
Aber Norbert und Wera brauchen was Gefiltertes, eine herkömmliche Kaffeemaschine ist Fehlanzeige und die mediterrane Espressohexe ist so sehr verkeimt, dass sie niemand wirklich gern nutzen möchte. Also wird vor jeglichem Wein in Gratallops erstmal ein anständiger Kaffee reklamiert. Für den Weg nach Gratallops wählen wir die schnelle Variante durch die Siurana – Furt und dann vorbei an Mas Garrian und durch El Lloar. Die Furt ist vom Wasserstand her okay, das kenne ich schon furchteinflößender.
In Gratallops angekommen parken wir bei der Kooperative und gehen dann fix beim Celler Cecilio vorbei – fragen, ob wir etwas später kommen können, denn erst wird Kaffee gebraucht. Kein Problem, versichert August – er sei da für uns und besser gegen 13.00 Uhr als jetzt gleich nach dem Kaffee…
Das zu Costers de Siurana gehörende Restaurant „Cellers de Gratallops“ ist bereits offen und hier serviert man uns auch den starken Schwarzen… Wera ist so begeistert von den Fliesen rings um den Restauranteingang, dass sie das Ganze fotografisch festhält:
Natürlich laufen wir sofort Jaume in die Arme, der uns sofort in den Keller von Balaguer I Cabre einlädt, als er erfährt, dass Norbert auch ein La Guinardera – Fan ist. Er schließt flugs den Weinladen zu und macht sich mit uns auf den Weg in den wunderschön restaurierten Gewölbekeller. Natürlich gibt es sofort Gläser in die Hand und Jaume schnappt sich die Pipette. Wir müssen die aktuellen Fassproben probieren. Neben dem Guinardera gibt es inzwischen einen zweiten eigenen Wein von dem anderen Weinberg der Familie, der dem Nelin-Weinberg benachbart ist. Lange Zeit war Jaume hier mit den Resultaten nicht 100%ig zufrieden, aber inzwischen weiß er, worauf er in diesem Weinberg zu achten hat, um die entsprechenden Qualitäten zu erzielen. Ähnlich wie beim Syrah von Silvia Puig gibt es in der Parzelle eine imaginäre Linie und zur Not muss man hier besser die beiden Teile getrennt ausbauen, schlimmstenfalls ergibt das zwei Weine in kleiner Auflage, aber mit achtbarem Ergebnis und das ist besser, als alles in einen Topf zu werfen und mit dem Ergebnis dann nicht zufrieden zu sein. Wir lassen uns anhand der Fassproben gern von dieser Theorie überzeugen.
Zurück am Weinladen sehen wir, dass beim Celler Cecilio grad die Hölle los ist und so gehen wir mit Jaume in den Laden BonViUre und probieren noch den neuen kleinen Wein und die La Guinarderas von 2006 und 2007. Während ich dann schaue, was es Neues, mir gänzlich Unbekanntes gibt, entert Norbert die Schatzkammer und lässt natürlich etwas einpacken. Wera macht derweil einige Fotos im BonViUre und geht dann nach draußen, wo sie auch noch ein paar hübsche Motive findet…
Leider lassen sich die restlichen Fotos von Norbert und Wera, die hier in dem Post noch gezeigt werden sollten, sich aus irgendeinem mir unverständlichen Grund nicht mehr hochladen. Sorry. Die Technik scheint hier mal wieder grundlos verrückt zu spielen, aber ich kann leider mit der Fehlermeldung nichts anfangen und nach zwei Stunden mit verschiedentlichen Versuchen gebe ich es entnervt auf. Ich hab das leider nicht erfunden…