In der Schlucht der Sor finden wir die 2019 fertig gestellte Via Ferrata Malamort.
Es gibt hier ebenfalls wieder zwei Varianten, die leichte ist mit PD (peu difficile = wenig schwierig), die schwere mit D (difficile = schwierig) klassifiziert, beides in meinen Augen korrekt. Für den wirklichen Spaß braucht man unbedingt eine Petzl Tandem Speed Seilrolle oder muss sich diese in Durfort im Café Le Cyrano leihen. Wer den Steig ohne Seilbahnen machen will, der ist in Kürze fertig, in der Genusswertung stünde dann grade so eine 15/20 wegen der Kürze und der Einfachheit – bis zum Notausstieg für „ohne Seilrolle“ ist der einfache Weg eigentlich nur F (Facile = einfach) und selbst, wenn man oben den schweren Weg wählt, so ist das Ganze doch zu kurz geraten… Das lohnt dann nur wegen der Via Ferrata keinen Umweg, nur, wenn man ohnehin in der Gegend ist, kann man das mal so nebenbei mit machen.
Also keine Angst zeigen und sich in die Seilbahnen wagen, dann lohnt es sich wirklich. Bei allen drei Seilbahnen ist zu sagen, dass man sich nur „in die Luft setzt“, ohne sich abzustoßen. Sonst bekommt man zu viel Geschwindigkeit mit der Tandem Speed Seilrolle drauf. Von der gelben, einfachen Seilrolle dagegen ist abzuraten, denn hier erreicht man nicht die nötige Geschwindigkeit, um auf der anderen Seite anzukommen. Wichtig ist auch, darauf zu achten, dass die Beine nicht zu tief „hängen“, sonst besteht „Aua!“ – Gefahr, weil die hölzerne Landebahn recht hoch ist.
Es geht zu Beginn nur wenige Meter leicht vertikal hinauf, dann kommt bereits die erste der drei großen Brücken. Auch die weiteren Abschnitte zwischen den Brücken sind kurz und einfach.
Dann kommt bereits der erste Notausstieg. Außerdem kann man hier wählen, ob man nun den leichten Weg (links, gelb) machen möchte oder den schweren (grade hoch, rot). Ich stelle mich dem schweren Weg, der einige Meter leicht überhängend nach oben führt. Aber das lässt sich doch ganz gut machen, auch mit dem Umklinken. Einfach fix durchsteigen, schnell sein beim Umklinken und gut ist es, aber es gibt dann auch wenigstens ein bisschen Adrenalin.
Dann kann man nochmals aussteigen bzw. ohne Seilrolle ist man dann auch bereits fertig. Mit Seilrolle klettert man leicht ab, bis dann auch der Gelbe Weg wieder da ist und man am Einstieg zur ersten Tyroliènne ist, die für beide Wege genutzt wird. Wie gesagt, hier nur falle lassen, nicht abstoßen, ohne Schwung. Man kommt dann ganz gut auf der anderen Seite an.
Auf der anderen Seite muss man sich dann sofort wieder entscheiden, ob man leicht oder schwer weiter geht. Ich bleibe auch bei schwer und bereue es nicht, denn erneut klopft auch hier wieder das Adrenalin an. Aber auch die folgenden leichten Überhänge sind alle kurz und man steht schnell wieder gut und kann Kraft für den nächsten Abschnitt schöpfen. Zwischendrin dann Brücken und Balken und erneut eine Seilbahn, die ebenso gut zu machen ist, wie die erste.
Und dann ist plötzlich schon Schluss, dabei fing es grade an, richtig Spaß zu machen…
Bis hier bin ich nun bei 19/20 für den Steig aufgrund seiner guten Anlage inmitten schöner ruhiger Natur und da der Steig in seiner schweren Variante auch Kraft und Psyche beansprucht und Adrenalin frei gesetzt wird. Wer wegen der Kürze allerdings etwas enttäuscht ist, sagt bis hier vielleicht auch nur 18,5/20.
Es geht dann steil bergab. Dann aber werden plötzlich noch mal Kabel angeboten, die ich gern annehme und so stehe ich plötzlich nach wenigen Metern erneut vor der ersten gemeinsamen Tyroliènne. Also noch mal rüber und den leichten Weg zu Ende gemacht… Ab der Seilbahn ist dieser dann wirklich PD statt nur F. Und eine Seilbahn muss man sich ja auch erst mal trauen.
Auch der Abstieg danach hat de einen oder anderen leicht tricky Zug, aber für den Fortgeschrittenen bleibt es einfach. Am Ende kommt dann noch mal eine etwas längere Seilbahn, wo man etwas mehr Speed drauf bekommt. Hier aufpassen, die Beine hoch genug zu haben, um nicht gegen das Landeholz zu knallen.
Dieser Zusatz ist dann letztlich das Salz in der Suppe. Ich ziehe nun nach 4 mal Seilbahn fahren und dem kompletten Steig eine 19,5/20. Das rechtfertigt dann auch einen größeren Umweg und bringt viel Spaß auch, wenn der Steig an sich recht kurz ist. Aber so hat man das Maximale raus geholt und hernach auch eine Zeitlang ein Dauergrinsen im Gesicht.
Der Zugang zur Via Ferrata Malamort. Auch das Ende – die Landebahn der langen Tyroliènne sehen wir.
Der untere Teil mit den drei Brücken, die dritte davon ist am Besten erkennbar. Darüber dann auch der Überhang des schweren Weges (vergrößern!)
Am Einstieg haben wir noch einmal ein Topo.
Wir blicken auf die 3 übereinander liegenden Brücken.
Unter uns ein Wasserfall.
Brücken und die Verbindung in der Wand (vergrößern!)
Die erste Seilbahn ist gemacht, ein Blick zurück. Das ist die gemeinsame Seilbahn für beide Wege, die ich insgesamt zwei Mal machte.
Wir sehen das Seil von der langen Seilbahn am Ende des Leichten Weges.
Im schweren Weg. Hier dürfen wir jetzt hinauf.
Im schweren Weg und Blick zurück zur Landebahn der 1. Seilbahn.
Im schweren Weg haben wir immer wieder leicht überhängende und ausgesetzte Stücken wie der Blick zurück deutlich zeigt.
Mehrere Seilbrücken lockern den schweren Weg etwas auf.
Spannende 2-Seil-Brücke.
Die abschließende Seilbahn des schweren Weges.
Ein Blick zurück. Auch diese letzte lange Seilbahn ist geschafft.
Rechts unten die Landebahn der ersten gemeinschaftlichen Seilbahn. Nach links geht es dann zur Abschlussseilbahn des leichten Weges. Der schwere Weg geht nach oben weg. Beim Vergrößern findet man ein paar der Sicherungsseile.