Yvonne holt kurz nach 09.00 Uhr die reservierten Baguettes und dann frühstücken wir in Ruhe, bevor es auf kleinen, meist unbelebten Straßen weiter in Richtung Carcassonne geht. Die Corbières Landschaft ist sehr schön und bietet immer wieder tolle Ausblicke und Überraschungen, z.B. Gegenverkehr immer dann, wenn man am wenigsten damit rechnet.
Auf kleinen Straßen über Saint Hilaire kommen wir dann auch nach Carcassonne, finden einen halbwegs schattigen Parkplatz und entern die mittelalterliche Festung „La Cité“ zu Fuß.
Nahe der Kathedrale betreten wir die mittelalterliche Stadt, die heute fest in deutschsprachiger Touristenhand zu sein scheint. Überall wimmelt es von Deutschen und Schweizern aller Altersklassen und Couleur.
Wir kaufen Karten, einen deutschsprachigen Stadtführer und ähnliches, sowie für mich eine ganze Sammlung von Seifen auf Olivenölbasis und ohne Chemie, dafür aber mit allen möglichen und unmöglichen Düften. Yvonne entdeckt eine hübsche Bluse, die ihr allerdings zu groß ist. Kleiner gibt es sie nicht, also sparen wir 39 € an dieser Stelle.
Dafür gönnen wir uns aber ein Mittagsmenü in der Cité zu je 13 €. Yvonne nimmt einen Salat mit Schinken vorneweg, ich eine Zwiebelsuppe. Beide haben wir dann als Hauptgang das Cassoulet von Castelnaudary mit je einer Schweinswurst und einem Entenschenkel. Yvonne wählt zum Dessert ein Eis, ich einen Obstsalat von frischem Obst. Sehr korrekt, sehr gut, auch mein Glas Minervois von der Domaine La Grave war für 3 € okay. Nur der Liter Wasser zu 5,50 € war ein kleiner Schock im Prozedere. Das Gesamfazit für diesen Touriplatz N° 1 aber lautet gut bis sehr gut.
In das Geisterhaus will Yvonne nicht hinein, auch nicht in eines der zahlreichen Museen. Sie will plötzlich nach Hause, ohne den eigentlich noch geplanten Abstecher über Montpellier und Aniane.
Ich habe keine Chance, mich zu wehren.
Wir tanken in Carcassonne gleich noch mal nach – zu 1,249 € / l. Super. Später, z.B. in Albi wäre es günstiger geworden. Hier kaufen wir Lebensmittel für den Abend und den nächsten Tag.
Hinter Rodez finden wir einen Platz. Es ist zwar bereits dunkel, aber wir erkennen genug, um uns zu entscheiden, hier unser Zelt aufzubauen. Es gibt für Yvonne ein Lachssteak, für mich einen Fisch namens Saumonette. Das rosafarbene Fleisch wird beim Braten braungrau, der Fisch ist butterweich und hat nur eine Mittelgräte. Super Idee! Danach gibt es noch zwei Käse aus der Region, einen weichen Monts de Lacaune und einen würzigeren Tommé.
Der Les Vins de Jolys; J de Jolys; Jurancon Sec; 2007 weiß begleitet vor allem den Fisch sehr gut, er ist sehr frisch und zeigt Noten nach Ananas und vielen Zitrusfrüchten. Für unter 5 € bei 87+/100 Th. korrekt im Preis. Zu gern würde ich mich jetzt wieder in das Ursprungsgebiet dieses Weines beamen…