Der erste Jahrgang vom Pater ging auf der Fira in Falset noch an Klaus-Peter und mir vorbei, spanische Weinfreunde feierten diesen Wein aber als Montsant-Entdeckung des Jahres 2006.
Was lag also näher als den Wein bei einem der nächsten Besuche im Priorat einfach mal mitzunehmen. Zwei Flaschen davon fand ich – ich glaub es war im Aguiló in Falset.
Die erste davon wurde heute spontan aus dem Trinkregal geholt.
Ein wunderbar sattes und funkelndes Rot verführt bereits das Auge, die Nase startet verhalten, öffnet sich aber im Laufe des Abends immer mehr. Mit etwas Luft wird die Nase sogar zum Riechtraum, reife süße Kirschen, eingekochte Preiselbeeren, ein wenig Rumtopf, süßes Kakaopulver, Rauch vom Lagerfeuer. Sehr verführerische Nase.
Am Gaumen eine schöne Frische, sehr komplex, ausgewogen, aber auch wieder mit einer angenehm likörigen Note (sprich nicht zu heftig) bei all den roten Früchten und der reifen pralinigen Süße. Baut am Gaumen mit der Luft immer mehr Druck auf und zeigt sich rassig und lang. Besser als Solist nach dem Essen, denn er hat genug zu erzählen…
Er hat nicht ganz die Wucht des 2005ers, aber ist unbestritten ein großer Wein und ein wunderbarer Erstling. Große 95/100 Th.
Den 2005er habe ich bereits über die Prioratführerselektion nach Deutschland geholt. Dieser Wein war einer meiner erfolgreichsten Weine bislang, nachdem ich letzten Dezember nochmals die letzten noch verfügbaren Kisten nachkaufen konnte, ist er allerdings nun seit einiger Zeit komplett ausverkauft.
Der 2006er ist über die Prioratführerselektion noch zu haben (20,00 € / 0,75 l Flasche incl. MwSt.) und dieser Jahrgang sollte das Niveau des 2004ers ebenfalls erreichen. Interessant ist alljährlich auch der 2. Wein des kleinen familiären Weingutes – der Élia, von dem ich derzeit noch den 2007er anbiete (13,00 € / 0,75 l Flasche incl. MwSt.).
Auf jeden Fall zeigt sich mit diesem wunderbaren 2004er, dass Ficaria Vins vom ersten Tag an zur Elite im Montsant zu zählen ist.