Zeit wird es, für den Prioratführer neue Seiten für neue Erzeuger einzurichten, die seit der letzten Ausgabe dazu gekommen sind. So einige sind mir schon „über den Weg gelaufen“ und ich rechnete, dass zu den etwa 10 mir bekannten neuen Projekten noch ein paar dazu kommen werden, von denen ich bisher noch nicht wußte.
Wo ansetzen? Die DOQ Priorat hat eine Liste der Kellereien und der Weine, an der ich mich auch 2007 schon orientierte, damals war sie recht grob und unvollständig, aber immerhin ein Ansatz. Also dort nachschlagen…
Ich hätte es besser gelassen, denn die Liste ist vorbildlichst aktualisiert, kaum etwas fehlt dort noch – aber dafür ein Konvolut an neuen Weinnamen, neuen Erzeugernamen, es wollte gar kein Ende mehr nehmen.
Bis gestern hatte ich noch gedacht, ich würde mich halbwegs im Priorat auskennen und die meisten der existenzen Weine sagen mir etwas. Seit gestern hege ich sehr große Zweifel daran, ebenso wie ich daran zweifle, dass ich so schnell in der Lage bin, nach und nach das Montsant in meinen Führer mit zu integrieren…
Mehr als 30 neue Erzeugernamen sagen mir überhaupt nichts, von weiteren habe ich schon gehört, aber sie haben noch keine Erzeugerseite im Prioratführer. Insgesamt wird es mehr als 50 neue Erzeugerseiten geben müssen, die zu den schon benannten mehr als 120 hinzu kommen…
Wie kann es innerhalb eines Jahres zu einer solch gewaltigen Explosion neuer Projekte kommen? Einige sind sicher seit Jahren dabei, ihren Prioratstart vorzubereiten, und kommen just an das Licht der Öffentlichkeit, einige weitere sind „kommerzielle“ Projekte, wie die Weine für Aldi oder Lidl in Deutschland oder zu Belieferung von Supermarktketten in anderen Ländern, z.B. Saintsbury´s…
Wieder andere werden Kleinstprojekte sein, langjährige Traubenbauern, die irgendwo einen eigenen Wein machen oder machen lassen, statt die Trauben bei den im Keller befindlichen preisen zu verscherbeln…
Fakt ist aber auch, dass langjährig bestehende Keller neue Weine auf den Markt werfen, etliche Weine stehen auf der Liste, die mir neu sind.
Von 146 Weinen habe ich bislang nichts – GAR NICHTS – gehört… Die Zahl der bislang noch nie im Glas gehabten Weine aus dem Priorat katapultiert sich für mich damit auf den beeindruckenden Wert von 221…
Die Liste der im Priorat produzierten Weine entwickelt sich damit auf gegenwärtig 561. Dabei habe ich Wanderweine nur einmal gezählt. Als Wanderweine bezeichne ich dabei Weine eines Projektes ohne eigenen Keller, die ihren Wein in verschiedenen Jahren an verschiedenen Plätzen gemacht haben.
Wenn das so weiter geht, werde ich dem einst selbst gesetzten Anspruch, umfassend über alle Projekte und Weine in meinem Prioratführer zu informieren, nicht mehr gerecht werden können. Leider.
Aber so ist es nun mal im Leben. Die Weine, die ihren Weg zu mir finden, werde ich verkostender Weise berücksichtigen, anderes wird auf der Strecke bleiben oder nur als existent erwähnt werden können.
Sicher bin ich neugierig, wer und was sich hinter Le Senat, Haiti Moun, Santes Gates, Pasta Pronto und wie sie alle heißen, versteckt, wie der eine oder andere der neuen Weine schmeckt und was sich davon zu suchen lohnt… Aber auch die „alten“ Weingüter und ihre Weine wollen gepflegt werden, auch hier will ich wissen, wie sich die neuen Weine der aktuellen Jahrgänge präsentieren.
Notwendig wird es so oder so, sich über eine andere Form des Prioratführers Gedanken zu machen. Immer unter der Prämisse – Kosten darf es nichts, denn es bringt ja auch nicht viel ein… Ideen sind da, nun aber wartet viel mehr an Arbeit, als gedacht, um das ganze zu realisieren…
Nach einem Tag Schockstarre folgen nun die Gedanken, die neue notwendige Struktur dem Berg an Neuigkeiten anzupassen.
Und dann heißt es Kopf runter und ran ans Werk. Irgendwie.