Wir haben recht lange geschlafen, die Anstrengungen fordern ihren Tribut. Erst um 09.00 Uhr stehen wir auf und frühstücken gemütlich, die Leute, auf deren Wiese wir zelten, reichen uns gleich eine Kanne Kaffee heraus. Als wir endlich loskommen, herrscht schon wieder herrlichstes Hochsommerwetter.
An der Nordseite des Lac de Aiguebelette finden wir eine saubere Toilette und einen Trinkwasserhahn – wir füllen sogleich unsere Trinkwasservorräte wieder auf. Wenig später finden wir eine hübsche kleine Badestelle mit Schattenparkplatz. Aufgrund der spektakulär schönen Ostseite des Sees mit seinen hohen Felsen behalte ich wieder die Brille beim Schwimmen auf. Auch hier haben wir wieder bestes Badewasser.
Der Ort Aiguebelette de Lac dagegen hält für mein Dafürhalten nicht, was die Karte verspricht (besonders sehenswerter Ort). Er hat zwar eine schöne Lage unterhalb der Felsen, aber es gibt weder einen Ausblick auf den See, noch irgendwelche wirklichen Sehenswürdigkeiten. Viel Leben ist in dem kleinen Dörfchen ohnehin nicht, einzig ein Winzer bietet seine Weine aus Savoyen in einem alten Haus feil, die Weine kommen von nahe des Lac de Bourget.
Der von uns verkostete 2004er weiße Altesse bietet für die 8 €, die er kosten soll, nicht wirklich viel (mit viel Wohlwollen 83-86/100 Th. – guter Wein, aber für unsere Anforderungen nicht gut genug und zu teuer), der Winzer hinterläßt zudem einen etwas uninspirierten und auf ahnungslose Touristen wartenden Eindruck, wir verspüren keinen Kaufreflex und auch das Argument, der nicht zu verkostende 2001er zu 12 € sei um Längen besser, macht uns nicht neugieriger…
So sitzen wir schon bald wieder im Auto und fahren auf kleinen Straßen, aber auf landschaftlich äußerst schöner Strecke nach Les Echelles / Entre deux Guiers.
Die direkte Straße nach St. Pierre d´ Entremont durch die Schluchten der Guiers Vif ist leider wegen Baumaßnahmen gesperrt, wir müssen daher leider weit mehr als 25 km Umweg in Kauf nehmen. In Saint Laurent du Pont stoßen wir nochmals auf meine Radelstrecke von 1994, allerdings werden wir sie jetzt entgegengesetzt entlang fahren. Wir finden einen Intermarché, der allerdings wegen Mittagspause geschlossen ist, Steffen schaut sich die Kirche an, die ich 1994 schon besichtigt hatte und ich koche auf dem Trangia einen Kaffee, wir nutzen das Mittagspicknick dazu, um die Mittagspause des Supermarktes zu überbrücken.
Das Warten lohnt sich, es gibt eine Frischfischtheke und ich bekomme auch eine große Tüte Eis zum gekauften Fisch, die auch Butter, Käse, Wurst und sogar den Weißwein zum Fisch für den Abend zuverlässig kühlt.
Durch die Schluchten der Guiers Mort geht es dann hinauf ins Chartreuse – Massif.
Zeitiger als sonst bisher sind wir am Ausgangspunkt unserer Klettersteigtour des Tages, aber das ist auch nötig, denn der Steig wird wesentlich länger dauern. Wir kommen zum ersten absoluten Highlight der Urlaubstour – der Via Ferrata de Roche Veyrand.
Wir sind in Saint Pierre d´ Entremont, einem geteilten Dorf, welches halb ins Departement Isere, halb ins Departement Savoie gehört, im Office de Tourisme hole ich uns das Topo zum Klettersteig und dann müssen wir nur noch einen Schattenparkplatz finden.