Die halbe Nacht hat es noch geregnet, als ich mitten in der Nacht mal raus muss, ist sternenklarer Himmel und nach wie vor weht ein kalter Wind.
Wir schlafen lange, erst 09.30 Uhr stehen wir auf, die Sonne ist noch sehr schüchtern, aber der Wind trocknet das Zelt, später auch die Unterlegplane und die feuchten Sachen von gestern.
Am Samstagmorgen hat sich das Wetter wieder beruhigt, aber es hat sich abgekühlt und auch Bänke und Tisch sind noch feucht vom Regen des letzten Abends. Dann so langsam will sich die Sonne doch wieder blicken lassen.
Steffen reklamiert noch vor dem Frühstückskaffee den Rest der Weinflasche des Vorabends – zum Käse, wie er meint. Keine schlechte Idee, denn am Abend zuvor habe auch ich mich nicht um den Wein „gekümmert“…
Der Vinyes d´ en Gabriel; L´ Heravi Jove; Montsant – Darmos; 2009 rot
macht dann auch wieder wie gewohnt sehr viel Spaß, er zeigt noch immer eine sehr schöne Frucht, kommt inzwischen vielleicht etwas weniger süß und mehr mit würzigen Noten daher. Nach wie vor ein Wein von fülliger Statur und mit sehr gutem Preis- Genuss – Verhältnis.
92/100 Th. Sehr guter Wein – einige Restflaschen davon gibt es noch zu je 9 € in meiner Prioratführerselektion zu bestellen.
Steffen sucht im Dorf ergebnislos nach einer Toilette, heute muss dann wohl mal die Natur herhalten. Dafür können wir dann heute gleich in den Klettersteig.
Zunächst blicken wir vom Parkplatz aus in die riesigen Felswände aus bestem Granit.
Dieses Bild hier wäre eigentlich auf die Diagonale zu drehen, in dem unteren Teil des Rißkamins finden wir uns später wieder.
Zugang:
Vom Parkplatz aus (hier auch eine Infotafel) zunächst zurück in Richtung Dorf und dann vor den ersten Häusern den gelb ausgeschilderten Pfad nehmen. Man findet dann automatisch auch den Zugang zum schwereren Teil der Via Ferrata L´ Adret. Geht man nicht auf die Felsen zu, sondern weiter in Richtung der imposanten, extrem kurvigen Straße, dann gelangt man zum Zustieg in den offiziell ersten Teil der Via Ferrata – La Passerelle.
Steffen schlägt jedoch vor, sich gleich Le Bastion zu stellen, also den zweiten vor dem ersten zu machen. Eigentlich eine weise Entscheidung, warmgelaufen haben wir uns, oben kann man sich ausruhen und beim Bergabgehen auf der Straße kommt man automatisch an den Zustieg zum ersten Teil. Dieser endet dann automatisch am Felsfuß, etwa 3 Minuten vom Einstieg in den zweiten Teil.
Zu Le Bastion hier nur die „hard facts“ vor einem ersten Teil von Fotos:
Start auf 310 m über dem Meeresspiegel, das Ende ist auf einer Höhe von 787 m, d.h. auf einer Klettersteiglänge von 600 m werden 477 Höhenmeter überwunden. Offizielle Einstufung de Steiges: TD (Tres difficile = Sehr schwierig)
Meine Beschreibung des Steiges folgt im nächsten Post, hier zunächst einige Bilder von den unteren Abschnitten des Steiges:
Kurz nach dem Start…
… dauert es nicht all zu lange bis zum ersten Paukenschlag, einem Rißkamin.
Steffen im Rißkamin.
Und es geht weiter steil nach oben.
Noch mal Steffen – und es geht schon ganz schön tief nach unten, …
…aber auch der Blick nach oben verrät, dass es sehr spannend weitergeht.
Wir haben schon ganz schön Höhe geschafft, aber bevor es nun in die großen Überhänge geht, will ich Steffen voransteigen lassen, denn das macht sich vielleicht für die Bilder jetzt besser…
… vorher aber blicken wir erst einmal auf die spektakuläre Straße, die von Pontamafrey nach Montvernier hinauf führt.
Wie immer tolle Bilder Torsten! Weiter so!!! Was war den mit dem Wein? Ihr habt beide die Flasche am Abend nicht ausgetrunken? Muss ich den nächstemal mitfahren um Euch zu helfen? Schämt Euch!!!
Grüße Jens
Hallo Jens,
das halbvolle Glas vor dem Essen war danach mehr als ganz voll, wegen des Regens. Diese Art Roséwein mochten wir nicht so wirklich. Dann einmal im Schlafsack gelegen, war dann auch die Luft raus und so blieb die Flasche halbvoll…
Ansonsten hatten wir aber immer brav ausgetrunken…
Beste Grüße
Torsten