Eine ganze Woche sind wir nun schon unterwegs, und in etwa einer Woche wird diese Tour so langsam Geschichte sein – Halbzeit also – und eine turbulente erste Halbzeit mit jeder Menge an wunderbaren Erlebnissen und Entdeckungen. Kann sich das in der zweiten Woche noch steigern – oder wenigstens so halten? Wir werden sehen… – jetzt fahren wir jedenfalls erstmal weiter und verlassen Albertville auf kleiner Straße – und sofort sind wir wieder mitten drin in traumhaft schöner Landschaft.
Fix sind wir in unserem nächsten Ziel – der kleinen Stadt Beaufort, nach der ein wunderbar schmackhafter Käse benannt ist. Wir kaufen zunächst frisches Brot, besichtigen dann die kleine nette Altstadt und die Kirche und dann hat auch die Touristeninfo wieder geöffnet und wir erkundigen uns nach dem Topo für den nächsten Klettersteig, bekommen aber auch gleich noch eines von einem hier im Ort gelegenen Kletterfelsen „Ecole d´ Escalade Roger Frison Roche“ mit.
Für den Klettersteig ist es schon zu spät, denn es ist bereits kurz nach 15.00 Uhr und die Aktion dauert insgesamt mindestens 5 Stunden, also planen wir das für den morgigen Tag und schauen uns den Kletterfelsen an. Auf dem Weg dorthin stellen wir fest, dass auch der Käseladen der Molkereigenossenschaft wieder geöffnet hat, wir kaufen natürlich Beaufort, aber auch einen anderen regionalen Käse und Joghurt, der Laden brummt selbst am Sonntag nachmittag.
Der Kletterfelsen lädt schon ein, hier den Nachmittag zu verbringen und so holen wir das Auto und ziehen die Klettersachen an.
Natürlich sind wir nicht alleine, aber es gibt hier nicht mehr Seile wie auch Seilschaften und genug auch leichtere Wege.
Wir klettern zunächst zwei leichtere Dreier – Routen, die auch Steffen als erstmaliges Vorstiegstraining nutzt, dann steige ich eine interessante 4+, die „Diagonale“ vor und hole Steffen von oben nach. Wir seilen uns dann ab und Steffen hat wegen der Hitze dann auch schon genug an Anstrengung. ich steige noch mal die Route der Abseilstrecke mittels meiner Selbstsicherung hoch, eine 5c+, danach reicht es mir dann auch, zumal hier wieder ganz schön die Unterarme, aber auch schon die reine Fingerkraft gefragt war.
Wir schauen noch ein wenig den anderen Kletterern zu und dann sucht Steffen die Toilette auf und entdeckt, dass es sogar eine Dusche gibt, was natürlich genutzt wird.
Wir hätten auch direkt hier zelten können, fühlten uns aber ein wenig zu sehr wie auf dem Präsentierteller und fahren noch etwas weiter in unsere Richtung Cormet de Roselend. Bei etwa 900 m Höhe entdecken wir einen phantastisch schönen und vor allem ruhigen Biwakplatz, noch bevor es anstiegsmäßig richtig zur Sache geht.