Der Blick auf die Dalle du Lézard, eine 60 m hohe Wand mit Überhang im Mittelstück, ist schon gigantisch.
Der 3. Abschnitt beginnt mit einer 40 m langen Brücke, hier der Beginn davon…
… – die Brücke ist so riesig, dass sie nicht auf ein einziges Foto passen will.
Auch von oben sieht der Blick auf die Brücke genial aus.
Unmittelbar an dieser Brücke beginnt der dritte Abschnitt, der mit ED = Extremement difficile (extrem schwierig) eingestuft ist. Ein großes Schild warnt die Besucher – auch auf Deutsch – dass man sich genau überlegen solle, weiterzugehen – allerdings wäre mir ein Topo oder eine Beschreibung des folgenden Abschnittes wesentlich lieber gewesen, als dieses allgemeine „Gewäsch“.
Aufgrund des fehlenden Topos traute ich mich letztlich nicht ins Ungewisse, obwohl die Brücke und der anschließende steile Anstieg eine magische Anziehung ausübten. Aber zu wissen, dass das, was man sieht, nicht alles ist… – und die Unterarme nach mehr als einer Woche täglicher intensiver Beanspruchung schrieen jetzt nach diesem Steig auch nicht mehr Hurra…
Für Steffen war die Entscheidung ohnehin klar, ich haderte eine Weile mit mir und dann entschied ich aus Vernunft heraus für den vorzeitigen Ausstieg – auch wenn ich das mittlerweile doch bereue. Andererseits bleibt so die Chance auf Wiederkehr – den Sack, den ich dort hängen lassen habe, möchte ich schon gern eines Tages noch abhängen.
Vom Ausstieg des zweiten Teils schauen wir ins Tal und links auf den oberen Teil der Dalle du Lézard, für uns ist für heute der Klettersteig Via Ferrata du Roc de Tovière zu Ende.
Tschüß, L´ Integrale – aber Integralrechnung ist ja am Ende auch höhere Mathematik.
Von hier oben haben wir aber auch einen guten Blick auf die Wintersportstadt Val d´Isère.
Hinter dem Pass geht es nach Tignes hinüber, wir blicken ein Stück weit in das Skigebiet hinein.
Auf der Skipiste führt auch unser Pfad nun wieder nach unten. Direkt am Einstieg zum Klettersteig treffen wir einen deutschen Solisten auf dem Parkplatz, der hier unterwegs war und der den Steig komplett gemacht hatte. Die Brücke und die anschließende Dalle waren wirklich nur der harmlose Anfang. Während ich noch eine Weile mit dem Kletterkollegen schwatze, geht Steffen eine Toilette aufsuchen und als ich dann am Auto bin, muss ich Steffen suchen – er nutzte die Chance warmen Wassers, um einige Kleidungsstücke zu waschen.
Zum Schluß schauen wir noch mal vom Parkplatz über die Bettenburgen auf unseren Felsen.
Im Vordergrund das im Sommer verwaiste Einkaufszentrum, hinter dem (eins von vielen) Hotelkomplex unser Felsen.
Komischerweise gab es sogar Leute, die jetzt in diesen riesigen Hotels Ferien machten, wenngleich das Geld wohl hier im Winter gemacht wird. Irgendwie werde ich nie verstehen, wie man sich hier einpferchen lassen kann – aber schließlich können die meisten, die gern hier schlafen sich auch kaum vorstellen, wie frei ich mich in meinem Zelt fühle.