Die Freude über das erreichte Gipfelkreuz währt nur kurz. Ein Trugschluß meinerseits ist, dass wir nun zum zweiten, deutlich leichteren Teil übergehen.
Unser englischer Freund im dritten Abschnitt, der erneut TD (tres difficile = sehr schwierig) ist. Hier geht es zunächst eine überhängende Wand absteigend hinunter, quert dann in einen Kamin und kommt in einer Verschneidung wieder hoch – ein zusätzlicher Kringel also, der lediglich zur Aufgabe hat, die Unterarme erneut zu malträtieren und ein Abstieg, bei dem ich auf der Hälfte aufgebe…
Ich hatte keine Kraft mehr, mich einarmig festzuhalten und erneut umzuklinken – bzw. hatte ich auch die Angst, dass ich mich nach dem Umklinken nicht mehr halten könne und dann quasi reinfalle, um die Sicherungstechnik auszuprobieren. Aber irgenwie hab ich da so gar keinen Bock drauf und so gehe ich, statt mich umzuklinken, wieder nach oben, was angesichts des Überhanges auch keineswegs leicht ist. Diesen Anschnitt beende ich dann per Angsthasenvariante.
Steffen hat den Überhang überwunden und kommt gegenüber wieder rauf zu mir.
Sichtlich stolz hat er es wieder bis nach oben geschafft.
So sieht ein Sieger aus, der seinen inneren Schweinehund besiegt hat…
Nun aber sind wir endlich mit dem ersten Teil des Klettersteiges Via Ferrata du Rocher St. Pierre fertig.
Bevor ich aber zum Bericht über den zweiten Teil dieses Steiges weiter schreibe, folgt eine kurze Reiseberichts-ausszeit wegen einiger aktueller Ankündigungen…