Unterhalb des kleinen hübschen Bergdörfchens St. Christophe en Oisans finden wir den nächsten Klettersteig. Der Parkplatz für den Start ist ganz unten am Flußufer des Vénéon kurz hinter dem Eingang zum Zeltplatz, wenn man abfährt wie wir, auf der rechten Seite. Leider in der prallen Sonne. Dafür verspricht der Steig am späteren Nachmittag viel Schatten. Der erste, deutlich längere Teil führt hinauf bis an die Straße zwischen Parkplatz und Dorf. Es schließt sich auf der anderen Straßenseite ein zweiter, viel kürzerer Abschnitt an, der bis nach oben auf ein Aussichtsplateau führt. Von dort läuft man in einer knappen Viertelstunde runter ins Dorf.
Insgesamt sind das dann 344 m Höhenunterschied auf einer Länge von etwa 700 m. Eingestuft ist der Steig mit D (difficile = schwierig).
Durch die Teilung an der Straße kann man auch gut den oberen Teil als ersten machen. So wird es zum Beipiel beim Gehen mit Anfängern oder Kindern empfohlen.
Ich muss den Steig allerdings allein angehen, Jörg hat bei dieser Hitze an diesem immer noch sehr warmen Spätnachmittag keine Meinung. Ich will aber wenigstens den mit etwa 2 Stunden Gehzeit ausgeschriebenen unteren Teil machen.
Zunächst müssen wir komplett über den Zeltplatz gehen, der auch Ausgangsbasis für viele Wildwassersportangebote ist. Jörg begleitet mich noch bis zum Einstieg unmittelbar am Flußufer, damit er mal ein Klettersteigfoto von mir machen kann. Dann wird er ein wenig lesen und mich dann an der Straße oder oben im Dorf abholen. So machen wir es uns aus.
Der Steig beginnt spektakulär am Flußufer, zunächst tanzt man in einiger Höhe direkt über dem tosenden Wasser entlang und von Beginn an wird klar, dass es hier nicht überall Eisen gibt. Man kann gut die Griffe des Felsens nutzen und muss oft auch auf diesen treten. Es gibt aber auch immer genug Angebote im Felsen, so dass man nicht in das Sicherungsseil greifen muss.
Zunächst haben wir ein stetiges Auf und Ab parallel zum Fluß, wie es die ersten Fotos zeigen.
An manchen Stellen, wie z.B. hier ist es schon etwas „tricky“,
Zunächst geht es um diesen Felsen drum herum – zum Glück kommt noch eine Gruppe nach mir, so dass ich immer mal Leute in der Wand sehen kann, wenn ich zurück gucke. Macht sich ja auch für die Fotos gut – wie auch hier, wo zwei grad gut gespreizt in der Wand zu sehen sind…
Nach diesem Felsen geht es dann aber est mal wieder runter zum Flußufer und dann nach einem Erholungsstück zum Wandern geht es um die nächste, deutlich niedrigere Felsbarriere herum, erneut tost der Fluß unter den Klettersteigehern.
Erst geht es hier unten rum, dann erkenne ich den Steig schon in der großen kompakten Felswand.
Wer auch gern klettert, hat seine Freude an diesem Steig, wo man nicht nur von U-Eisen zu U-Eisen kommt, sondern den natürlichen Fels gut nutzen muss.
Mitunter ist das ganze dann schon ein Via Cable, sprich ein Kletterweg mit einer festinstallierten Seilsicherung.
Von der kompakten Wand, in der nun endlich mal vertikal hoch geht, kann ich auch gut die nachfolgende Gruppe beobachten.
So geht es für mich jetzt nach oben weiter.
Und auch ein Stück höher kann ich noch mal gut auf die Gruppe hinter mir schauen.
Nun bin ich noch weiter oben und die Gruppe hinter mir hat den Felsen bereits verlassen. Ich kann dafür noch mal den ganzen ersten Teil von hier aus überblicken, ganz hinten der erste Felsen vom Beginn des Steiges…
Nun sollte es ja auch endlich nach oben gehen, denn irgendwie muss ja noch ganz schön Höhe gewonnen werden. Bislang war e ja eher ein Queren immer parallel zum Wasser. Zum Glück meist im Schatten und das Wasser spendet auch etwas Kühle.
Es folgt ein zweiter Teil zu diesem Steig, in dem ihr seht, wie es weiter geht…