Die Nacht der Minen ist ein ganz hervorragender Fira-Auftakt, zwar hat nicht jeder Winzer seine ganz großen Weine am Start, aber man bekommt einen guten Überblick über das Sortiment der Winzer. Und es gibt etliche Highlights.
Casa Gran del Siurana verzichten auf das Vorstellen ihres ganz kleinen GR-174, zeigen aber dafür einen neuen Superwein aus 100% Carignan.
Sehr überzeugend ist auch die Kollektion von Costers del Priorat.
Eine Enttäuschung (einmal mehr) ist Estriacus, der Nachfolger von La Perla del Priorat. Man hat hier nur den Noster Inicial am Start, der Rest ist bereits weggeräumt, als ich an den Stand komme und es wird auch nichts mehr hervor geholt. Der Inicial ist allerdings alles andere als eine Initialzündung und qualitativ nicht annähernd mehr mit dem vergleichbar, was Charles Pirenne seinerzeit da in die Flasche gebracht hat, um es seinerzeit unter anderem an Rossmann zu verkaufen.
Schade um das Lebenswerk von Charles – die heutigen Weine haben da überhaupt nichts mehr mit zu tun. Schlimm, dass es ihnen erlaubt ist, Etiketten und Namen weiter zu nutzen.
Ganz anders bei Domini de la Cartoixa. Hier unterhalte ich mich lange mit Merche Dalmau. Die Witwe führt das Weingut ganz im Sinne ihres verstorbenen Mannes fort – in den Weinen ist der gute Geist sofort spürbar.
Insgesamt haben wir unter den Erzeugern in Bellmunt und Umgebung eine wohltuende Beständigkeit. Die ganze Veranstaltung geht bis tief in die Nacht, zu den Weinen gibt es ganz wunderbare Häppchen der lokalen Gastronomie. Ganz nebenbei kann ich für Klaus-Peter und mich auch die Teilnahme an der Carignan- Verkostung klären.
Albert Costa, Salus Alvarez. aber auch viele andere Winzer sind hier unter den Gästen – mit Salus vereinbare ich ganz spontan einen Besuch, um sein eigenes neues Projekt kennen zu lernen.
Als Nacht-Nachtrunk bekomme ich noch einen guten Rest vom 2003er Gran Clos Blanc mit und damit endet dann auch Tag 1 im Priorat… (… und damit leider auch das Fragment dieses Reisetagebuches).