Mittwoch Morgen.
Das Zelt ist diesmal nicht komplett durchgefroren, aber erneut habe ich zu Eis gefrorenes Kondenswasser auf dem Zeltdach, als ich aufstehe.
Aber wenigstens das Kaffeewasser kocht heute in normaler Zeit, auch die Weiterfahrt klappt so zu einer guten Zeit.
Einkaufen bei Auchan im Großraum Le Puy-en-Velay, dann geht es auf bekannter Strecke weiter nach Langogne, dort dann aber auf eine mir bislang unbekannte Strecke durch das hier noch junge Allier – Tal.
La Bastide-Puylaurent reißt als Kuturstopp nicht wirklich vom Hocker, also fahre ich schnell weiter und komme auf eine typische Hochebenenlandschaft des Zentralmassivs. Als ein Spaziergang zu einem Belvedere angekündigt ist, beschließe ich, mir ein wenig die Beine zu vertreten.
Dummerweise lasse ich den Fotoapparat im Auto, denn hier gibt es tolle Blicke in die Schlucht der Chassezac und auf ein altes Dorf, welches mich dann neugierig macht.
Also beschließe ich einen neuerlichen Kulturstopp, den ich absolut nicht bereuen werde.
Ich bin in La Garde-Guerin, zu Recht zu den „Les plus beaux Villages de France“ zählend.
Es erinnert ein wenig an La Couvertoirade – ein Stück weiter südlich in den Grand Causses.
Beim Spaziergang durch diesen magischen Ort wird mir einmal mehr klar, dass wir leider viel zu selten in unserem Leben einen Stopp in Frankreichs Zentralmassiv machen…
Folgt mir also auf meinem Spaziergang durch dieses wunderschöne alte Dorf.
In das Dorf selbst dürfen nur Anwohner mit Autos rein. Ende April ist es aber noch nicht überlaufen, so dass sich Parkplätze genug finden. Ein erster Blick vom Parkplatz aus.
Erstmal den Plan betrachten…
Malerische Gasse.
Schön, wenn der Ort noch nicht so sehr von Touristen überlaufen ist.
Die Ruine der Burg zeigt sich.
Jetzt sehen wir auch den Donjon der Burg.
Hier oben ist es Ende April noch winterkarg.
Die kleine Dorfkirche des Ortes.
Wenden wir uns erst einmal der Burgruine zu.
Der Donjon ist 18 m hoch und darf bestiegen werden. Die Besichtigung der Ruine ist gratis, was in Frankreich ja keine Selbstverständlichkeit ist.
Wer bis ganz hoch steigen möchte, sollte schwindelfrei sein, an zwei Stellen braucht man sogar schon etwas Kletterkenntnis und ganz oben wird es an zwei Stellen auch schon mal eng.
Beim Ausstieg muss man den Kopf einziehen und sich durch quetschen. Kletter- und Speleo-Freaks werden ihre Freude haben, Normalos werden schimpfen, Ängstliche bekommen schnell die Hose voll, vor allem, wenn sie dran denken, dort wieder runter zu müssen.
Leute wie ich jedoch sind begeistert und schwärmen von den tollen Ausblicken als Lohn des Mutes. Hier sehen wir die Schlucht, die die junge Chassezac in die Hochebene „gefräst“ hat.
Wer sich nicht auf den Turm traut, kann unten von der Bank aus auf die Felsen schauen.
Diese tollen Schluchten machen einen Großteil des Reizes im Zentralmassiv aus.
Auch wenn die Gorges de Chassezac längst nicht den Klang hat wie die ganzen wirklich namhaften Schluchten hier, so ist sie doch ein hübsches landschaftliches Kleinod.
Genießt die Aussichten, später gibt es noch einen 2. Teil an Fotos von diesem magischen Ort.
Status: Verzaubert!