In der leicht offenen Nase finde ich dunklen Kirschjoghurt und Llicorella, recht nobel das Ganze. Am Gaumen harmonisch mit einer schönen Frische, die Nase wird bestätigt – viel Llicorella – Schiefer und eine üppige Frucht, auch Fruchtpralinen. Dreht am Gaumen immer weiter auf, bleibt aber linientreu. Er fängt schon an, Spaß zu machen, obwohl er seine besten Tage noch vor sich haben dürfte. Schöne Entwicklung. Nur der Tanninteppich, auf dem man wandelt, trocknet noch etwas den Gaumen. Exzellente 93+/100 Th.
Braucht den zweiten Tag für eine noch bessere Präsentation seiner selbst – sehr harmonisch, viel Schiefer, dunkle Frucht, jetzt auch Kaffee, frisch und mit üppiger Kraft. Exzellente 94+/100 Th.(04/2009)
Wurde gegen eine Konterflasche des einfachen Prioratweins von Genium Celler verkostet, die in der Probe im Februar leider mit Korkfehler behaftet war. Der Brogit ist ein Wein, den man zu Unrecht oft übersieht. Ein klarer Torroja – Wein – etwas für Schieferfetischisten. Ein Priorat der Mittelklasse, der sich hervorragend in der mediterranen Küche verwenden läßt. Vom Preis her noch fair, aber kein Schnäppchen. Man bezahlt, was man erwarten darf – aber die Roten der beiden Richard´s werden von Jahr zu Jahr besser.
Dieser Brogit hat bereits das neue, deutlich schönere Etikett. Es gibt aber auch Flaschen mit dem alten. Der Wein besteht aus Grenache, Cabernet Sauvignon, Syrah, Carignan (hier Samsó genannt) und Merlot – alles aus eigenem Rebbesitz und 12 Monate im Fass ausgebaut. Die 15% Alkohol sind gut kaschiert, der Wein wirkt eher frisch als schwer.
Das die Mayols verstärkt auf Export setzen, läßt sich an dem Schriftzug „Enthält Sulfite“ in acht Sprachen, darunter auch Deutsch, ablesen.