Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 18 – 28.04.2024 (1)
Es hatte über Nacht noch ordentlich weiter geschüttet. Was auf unserer Höhe am Lac Chambon als Regen runter kam, das gab es weiter oben natürlich als Schnee. Als wir am Morgen aus dem Hotel kommen, fallen die schneebedeckten Berge des Mont Dore ins Auge, am Abend vorher waren die Gipfel auch schon weiß gezuckert, aber jetzt sieht das nach Wintersport aus.
Was sehen unsere noch müden Augen am frühen Morgen? Jede Menge frischer Schnee auf den Bergen des Mont Dore Gebirges.
Ich atme tief durch und habe etwas Angst, dass der heutige Klettersteig wegen des Schnees ausfallen könnte. Immerhin startet der Steig auf fast 1250m Höhe und hat dann mehr als 200 Höhenmeter.
Wir schauen nach einem Platz, an dem wir uns noch eine richtig große Portion Kaffee kochen könnten, aber unten am See müssten wir jeden Parkplatz bezahlen und dann kommt nichts mehr. Es geht tüchtig bergan. Um in den Ort Le Mont-Dore zu kommen, müssen wir über den Pass Col de la Croix Morand, der immerhin 1401 m hoch ist.
Die Straße ist frei, aber es liegen auch hier schon Schneereste und die benachbarten Berge sind gut weiß, aber der Puy de la Tache hat auch bereits eine Höhe von 1627m.
Unten im Ort ist so früh am Weg auch noch keine Gaststätte auf, wo wir noch mal einen Kaffee ordern könnten und auch hier sind Picknickplätze Fehlanzeige, die gibt es scheinbar nur weit oben, wo es schon sehr kalt ist.
Ich sehe bereits den 1465m hohen Pic du Capucin, das Objekt meiner Begierde. Aber wir fahren von der falschen Seite an und ich warte vergeblich auf ein Schild, welches auf den Zugang zur Via Ferrata verweist. An der recht weit oben gelegenen Jugendherberge frage ich nach und bekomme eine gute Auskunft – also wieder zurück und die Straße nehmen, bei der La Tour d´ Auvergne ausgeschildert ist. Erneut geht es einige Kilometer bergan, bis ein kleiner Weiler kommt, und damit auch die Ausschilderung nach Salon du Capucin.
Hier ist der Parkplatz für den Klettersteig und auch ein Abenteuer-Kletterwald. Wer kein eigenes Material hat, könnte sich hier auch das Material für die Via Ferrata ausleihen. Die Ausleihstation ist geöffnet, aber das benachbarte Restaurant macht noch Ferien. Ich frage nach, ob der Klettersteig geöffnet und machbar sei. „Ja, aber…“ bekomme ich zur Antwort. Man sollte schon wissen, was man tut und entsprechend erfahren sein. Die einfachste Variante des Steiges ist zwar nur PD (peu difficile = wenig schwierig), aber die Bedingungen seien nur etwas für Hartgesottene.
Yvonne winkt sogleich ab, sie möchte gar nicht aus dem Auto steigen, es ist im wahrsten Sinne des Wortes arschkalt, aber zum Glück kommt kein weiterer Niederschlag runter.
Am Parkplatz sind +4°C… Hardcore…