Im Blindtest gab es drei Weine, zwei Rosat – Weine aus dem Montsant, ein Wein vom Pic Saint Loup.
Dass es so einfach war, die Weine zuzuordnen, hätte ich nicht gedacht.
Wein 1
1.Tag
Sehr dunkle Farbe, leicht ins rotviolett gehende, da sind etliche deutsche Spätburgunder als Rotweine blasser als diese Rosés aus dem Montsant und auch dem Priorat… Laute, fruchtige Nase, ein wahrer Fruchtcocktail – auch am Gaumen mit viel reifer und üppiger Frucht, aber weniger den Gaumen auskleidend als Wein 3. Süßlicher, aber nicht all zu langer Nachhall, auch etwas likörige Noten. Recht heavy für einen Rosé. Eher ein Speisenbegleiter für die mediterrane Sommerküche als ein leichter Terrassenwein. Sehr gute 90/100 Th.
2. Tag
In der Nase etwas verschlossener als am ersten Tag, am Gaumen nach wie vor wie am ersten Tag, wobei der likörige Eindruck sich noch etwas verstärkt. Sehr gute 88/100 Th.
Mein Tipp ist von Anfang an der Rosat vom Celler El Masroig.
Wein 2
1.Tag
Ebenso dunkel wie der erste Wein, etwas ganz leicht perlend nach dem Eingießen ins Glas. Auch hier eine üppig, fruchtige Nase, ich finde Fruchtgelee und Himbeerkaltschale, dann auch Erdbeeren. Am Gaumen sehr frisch und voll, auch etwas Mineralik (nasser Kalkstein). Durch seine Frische ein schöner Durstlöscher. Hat allerdings auch seine Prozente, aber diese besser versteckt als Wein 1. Insgesamt noch eine Klasse besser. Exzellente 93/100 Th.
2. Tag
Üppig, frischer Duft wie am ersten Tag, noch immer frisch am Gaumen, auch die Obstkaltschale ist noch nicht aufgegessen. Aber auch er hat ein wenig an Tiefe eingebüßt. Insgesamt noch sehr gute 92/100 Th.
Auch hier vermute ich bereits mit dem ersten Glas aufgrund seines Frische den Roigenc von Capafons-Osso.
Wein 3
1. Tag
Etwas heller als die anderen beiden Weine, frischer, noch etwas verhaltener Himbeer-Duft. Am Gaumen kühl, sehr ausgefeilt, fein, aber dennoch auch kraftbetont, sehr harmonisch. Die volle, üppige Frucht explodiert fast am Gaumen. Exzellenter Gesamteindruck und viel Spaß im Glas. 94/100 Th.
2. Tag
Auch am zweiten Tag noch eine leicht verschlossene Nase, aber explosiv, komplex, fein und üppig am Gaumen. Erinnert an eingekochte gelbe Süßkirschen im Nachhall. Die leicht geringere Bewertung zum Vortag resultiert hier aus dem Rückzug an der Nase – aber es ist auch am Folgetag noch ein exzellenter Wein. 93+/100 Th.
Ganz klare Vermutung bereits anhand der Farbe, dass des der Rosé vom Mas de Fournel sein müsste.
Aufgelöst wird heute abend mit den Resten, die noch in der Flasche verblieben sind – und da es sich um so richtig gute Essensbegleitter handelt, gibt es auch heute dazu noch mal ein spezielles Rezept dazu zum Ausprobieren…
Am ersten Tag gab es im Ofen geschmorten Kaninchenrücken mit katalanischem Backgemüse. Dazu passen nicht nur die Rotweine aus dem Priorat und Montsant, auch die kräftigen Rosé – Weine eignen sich bestens.
Gestern gab es dann ein Couscousrezept – ebenfalls eine hervorragende Wahl.
Paprikastückchen, Auberginenwürfel, halbierte Knoblauchzehen, halbierte Schalotten und ganze kleine Minitomaten werden in einer Pfanne mit Olivenöl gebraten (ausreichend Öl verwenden, da die Auberginen gut aufsaugen), dazu gleich Würstchen mitbraten, am besten Merguez. Ein Fleischer bei uns macht neuerdings kräftig gewürzte, ebenfalls rote Paprikawürste – zwar vom Schwein anstelle von Lamm, aber auch die sind sehr gut. Kurz vor dem Garende eine kleine Büchse Kichererbsen (oder vorher getrocknete Kichererbsen entsprechend vorkochen) dazu, das ganze auf den mit Butter und heißem Wasser gequollenem Couscous verteilen.
Dann schmeckt der Rosé auch hierzulande genau so gut wie „unten“ im Urlaub…
Morgen dann die Auflösung, das Fazit und wenn´s gepasst hat noch ein Rezept dazu.