Zwei letzte Fotos vom Klettersteig Via Ferrata Colline St. Jacques hab ich noch – vom leichten Rückweg in der Via Natura, wo ich oben neu einsteigende Leute gut beobachten konnte. Leider waren die Lichtverhältnisse nicht optimal, aber man erkennt ein wenig was von der Wegführung…
Die unteren Beiden auf diesem Foto zeigen mir, wo ich noch lang muss…
Als ich fertig bin, kommen grade mehrere Gruppen mit Führern. Jetzt zum späteren Nachmittag wird das hier wohl zum Ort des Massentourismus? Ich bin froh, fertig zu sein und dafür, dass sich nicht ständig solche Menschenmassen vor mir gehabt habe. Da man an vielen Stellen nicht überholen kann, kann das dann doch mit den 4 Stunden Zeit im Steig hin kommen…
An der sehenswerten romanischen Kapelle oben auf dem Berg, die zur Besichtigung einlädt, gibt es Trinkwasser, das schmeckt jetzt besonders gut. Für die Via Ferrata sollte man im Sommer aber auch mindestens 1,5 l dabei haben. Auch wenn man den Ruckack in der engen Höhle vor sich her schieben muss…
Die Kapelle sollte man sich unbedingt anschauen, wenn sie geöffnet ist, sehr interessant ist auch die recht geräumige Wohnung des Einsiedlers auf zwei Etagen, die direkt angebaut ist und in die man durch die Kapelle gelangt.
Steffen kommt mir gerade entgegen, als ich runter komme, er hatte einen Briefkasten gesucht und gefunden. Mir ist nicht mehr groß nach Stadtbummel zumute und wir brauchen ja auch noch paar Sachen zum Essen.
Hinter Cavaillon finden wir einen Super – U. Und hier merken wir, was im Sommer in der Provence los ist, der Markt ist brechend voll. Gerade an der Kasse kommt man immer wieder ins Grübeln. Die Leute kaufen, als gäbe es am nächsten Tag nichts mehr…
Die Sonne knallt wieder erbarmungslos und wir finden keinen rechten Picknickplatz mit Schatten, so fällt das späte Mittagspicknick eher knapp aus.
Aber dafür finden wir bereits einige Kilometer hinter Apt einen schönen Biwakplatz, der zum Verbringen der Nacht einlädt. Auch wenn wir noch weiter fahren könnten, aber wer weiß, ob dann gleich noch mal ein so schöner Platz käme, also bleiben wir und genießen den Spätnachmittag.
Trangia deluxe: Es gibt einen bunten Tomatensalat, denn in dem Markt gab es viele verschiedene Tomatensorten, aufgeschnittene Tomaten und Olivenöl und Hexenkräutersalz. Dazu auf einem Trangia Nudeln gekocht, die ich dann mit Käse überbacken hab, diverse Reste, die noch da waren. Auf dem anderen Trangia hab ich derweil drei verschiedenen Chipolatas – Würstchen gebraten: Mit Oliven von Nyons, mit Piment d´ Espelette und mit Kräutern der Provence. Einfach, aber ein Hochgenuss.
Zu trinken gibt es einen 2008er Clos Severí JR von Mas Garrian aus dem Priorat dazu, einen der preiswerten Weine aus meiner Prioratführerselektion, von dem ich noch immer einige wenige Restflaschen hab. Dem Wein trauen die meisten nichts zu und greifen sofort zum doppelt so teuren normalen Clos Severí, oder zum noch teureren Mas del Camperol, aber wo gäbe es für dieses Geld mehr Priorat als hier? Josep Garriga kann auch mit seinem kleinen Wein überzeugen – und mit dieser Flasche an diesem Abend tat er es besonders. Dieser kleine Priorat passte perfekt zum Essen und brachte den Tag zu einem guten Ende. Auch wenn sich das bei „nur“ sehr guten 92+/100 Th. für den Wein vielleicht nicht so anhört. Aber Punkte sind eben nicht alles, sondern nichts weiter als die offizielle Einordnung eines Weines in die Hierarchie aller getrunkenen Weine. Den momentanen Spaß vermitteln sie leider nicht.