Das Herzstück der Via Ferrata Le Rocher de Neuf Heures oberhalb von Digne les Bains am Rande der provencalischen Alpen ist eine gigantische Grotte in der ersten Felswand. Zunächst quert man leicht absteigend in diese Grotte hinein, um dann hinten in ihrem kaminähnlichen Teil über mehrere Absätze nach oben zu kommen. Das ist der sportlichste Teil des Weges, aber aucch hier ist es nicht sonderlich fordernd. Es ist ausgesetzt, aber man steht fast beständig gut.
Dann erreicht man die Nepal-Brücke.
Die Brücke hat eine beachtliche Länge von 30 Metern und führt in schwindelerregender Höhe von einer Seite der Grotte zur anderen. Natürlich wackelt sie, aber es gab diesbezüglich schon weit schlimmere Brücken dieser Art.
Beim Überqueren der Brücke begeistert mich plötzlich mein eigener Schatten viele Meter tief unter mir an der Felswand. Also an einer dieser Zwischenaufhängungen anhalten, den Fotoapparat zücken und ein Foto machen. Gar nicht so einfach zu realisieren – und dann – Oh Schande: Die Batterien sind alle. Grade jetzt. Aber ich hab Ersatz einstecken, weil ich schon damit gerechnet habe. Nur ist das der denkbar blödeste Ort für einen Batteriewechsel…
Beruhigt Euch, ich hab mich erstmal zuätzlich gesichert… Nur, nachdem die Batterien endlich gewechselt waren, war die Sonne weg und damit auch mein Schatten. Trotzig hab ich das dann ausgesesen, zum Glück waren die nach mir Kommenden noch sehr weit weg… – ich saß also Niemandem in der Quere.
Als die Sonne dann wieder kam, machte ich dann ein Selfie, auf das ich nun besonders stolz bin:
Sicher eines der schönsten Fotos, die es von mir gibt… – ein wenig Spaß muss schon sein.
Nur mal so ein Blick, wo ich da Batterien gewechselt und auf Sonnenscheinrückkehr gewartet habe – genau in der Bildmitte…
Auch was für den kurzzeitig stockenden Atem:
Unten rechts das abschüssige Band, auf dem man in die Grotte rein querte, dann sieht man den hohen Kamin und entdeckt darin auch die Leiter nach oben. Und dann sieht man natürlich den Beginn der Brücke. Die Nerven behalten sollte man hier schon, aber wie gesagt, vom sportlichen Aspekt her ist es einer der leichteren Klettersteige dieser Tour bislang.
Und nun dürfen wir hier aus der Grotte absteigen, aber auch hier ist es nur ausgesetzt und nirgends überhängig. Alles im Grünen Bereich.
Inzwischen sehe ich auch die mir Nachfolgenden an der Kante der Querung vor der Grotte. Die haben jetzt den ganzen Spaß noch vor sich. Aber sieht eigentlich auch nicht schlecht aus, wie man da an der Wand klebt… So gesehen…
Auch der kleine Junge dort in der Mitte der (Noch) – Dreier – Gruppe schlug sich wacker… Wenn ich mir jetzt die Fotos so anchaue, so war dann der Steig doch bissel mehr als ein simpler Sonntagsspaziergang. Zumindest gibt es hier auch einen Augenorgasmus…
Zwei Männer, ein Kind und eine Frau – hier nochmal bei der Querung in die Grotte. Ich hab den ersten Teil des Klettersteiges schon fast fertig…
tbc…