Als wir weiterfahren wollen, regnet es ein wenig und wir werden im Jura doch nicht mehr anhalten, obwohl in Arlay natürlich Erinnerungen an unsere Tour 2011 wach werden, wo wir hier übernachteten und auch das Weingut Château d´Arlay besuchten. Aber jetzt dort anhalten wäre keine so gute Idee, die Weine müßten durch ganz Frankreich im Auto gefahren werden, um in meinen Keller zu kommen.
Wir fahren anschließend durch die flache Bresse, allerdings auf nicht zu kleinen Nebenstrassen, die Gefahr, ein Bresse-Huhn zu überfahren, ist nicht wirklich gegeben. Über Bletterans, St. Germain du Bois und St. Germain du Plain kommen wir nach Marnay, wo wir die wasserreiche Saône überqueren. Wir haben Burgund erreicht. Unsere Route wird uns durch das Hinterland der Côte Châlonnaise führen, deren Ausläufer wir bei Santilly erreichen. Hier sehen wir sogar kurz ein paar Weinberge.
Beim Erreichen des kleinen Dorfes Sercy entdecken wir ein wunderbares Renaissanceschloß. Die privaten Besitzer der Anlage erlauben uns einen Rundgang durch den Park und um das Schloß herum, welches sich als eine „Modernisierung“ einer alten Burganlage herausstellt. Die Innenräume können nicht besichtigt werden.
Sowohl Steffen, als auch ich machen einige Fotos, von denen ich einge gern zeige.
Kurz hinter Cormatin entdecken wir einen schönen Biwakplatz und bauen auf.
Trangia deluxe: E gibt klassische Trangia-Nudeln mit Ratatouille aus frischem Gemüse, wobei wir dank des 2. Trangias das Gemüse und die Nudeln parallel zubereiten können. Zu trinken gibt es den einfachen trockenen 2011er Dornfelder vom Harzer Weingut Kirmann, der auch in diesem Jahrgang wieder überzeugen kann und sehr gute 90+/100 Th. wert ist. Matthias Kirmann ist Jahr um Jahr bemüht, einen Dornfelder in die Flasche zu bringen, der selbst die Kritiker der vielfach geschmähten Rebsorte verstummen lässt. Er trinkt sich wie ein guter Beaujolais, ein Weinbaugebiet, von dem wir hier nur wenige Kilometer entfernt sind. An die Rasse des 2010er Petit Clos Penat vom Vortag reicht er aber dann doch noch lange nicht heran. Von diesem exzellenten Basis-Priorat hatten wir noch etwas in der Flasche, was wir uns natürlich auch gönnen.
Wir sind mit Essen, Abwasch und Spritzflaschendusche fertig, als es dann wieder stärker zu regnen beginnt. Es gab vorher immer mal schon ein paar Tropfen, die aber wenig Unruhe stifteten. Nun aber schreibe ich das Tagebuch im Zelt fertig, unter Kopfhöreren dabei „Kein Blick zurück“ von In Extremo. Inzwischen trommelt der Regen aufs Zeltdach.
Schlußendlich haben wir heute alles richtig gemacht.