Ich tanze noch immer an der Felswand in der Schlucht Les Etroits in der Via Ferrata Vertigo.
Steffen schaut mir und anderen über die Schulter…
Dann sind sie erstmal weg die Jungs. Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen…
Oh – tatsächlich ein recht scharfer Bursche…
… aber auch nur mit einem echten Selfie will das gelingen…
Dann mal weiter mit den unscharfen Gestalten im Felsen:
Das Auge freut sich in diesem zweiten Klettersteig am Meisten, aber es wird nie so knackig wie auf den 20 bis 30 schweren Metern in der Agnielles – Schlucht. Selbst die ausgesetzten Querungen in der engsten Stelle und der kleine finale Überhang sind nicht schockierend für den erfahrenen Klettersteigler.
Wenn man in den spaßigen und engen Steig will, muss man die lange „Wanderung“ mit dem ständigen Blick rüber zur Begrenzungs-Mauer der Straße machen. Das kostet viel Zeit wegen dem häufigen Umklinken. Wenn Kinder unterwegs sind, macht man ihnen ja auch keinen ungesicherten Gang vor. Und hier sind eben viele Kinder unterwegs, die Mutigsten eben auch schon, um in den Vertigo – Steig zu kommen.
Somit habe ich lange Zeit über eine Bewertung von nur 14/20 nachgedacht, aber mit der dann doch landschaftlich schönen Engstelle kann ich eine Gesamtwertung für die sportliche Durchsteigung ohne Greifen ins Sicherungsseil von 16/20 geben (die Voie Vertigo allein würde auch 17,5/20 rechtfertigen, aber das geht nun mal nicht…).
Das Große Plus des Steiges ist der überwiegende Schatten. Damit ist es eine sehr gute Aktivität an heißen Sommertagen. Ansonsten ist der Steig zwar hervorragend geeignet, um Anfänger „wuschig“ zu machen, für Fortgeschrittene dagegen ist es eher der Sonntagsspaziergang für mal zwischendurch, wenn es mal nicht ans Limit gehen soll. Extra hinfahren aber muss man eher nicht. Dennoch, diese sehr ruhige Ggend des Devoluy hat auch was für sich und der Platz ist auch hervorragend zum Biwakieren geeignet. Die Empfehlung, den Umweg dennoch zu machen, ist also eher für das Gesamtpaket als für den Steig an sich.