Oje, wird der eine oder ander aufschrecken – Valentinstag… Noch so eine amerikanische „Erfindung“ für ein Mehr an Umsatz bei den Blumenläden, Süßwarengeschäften, Parfümerien, Juwelieren, Restaurants und … Weinhändlern…
Zum anderen aber eine wirklich nette Geste unter Frisch- und Immer-noch-Verliebten, an diesem Tag der Liebe zu gedenken, sei es mit einem kleinen Geschenk oder auch einem intimen Dinner.
Es sind da auch nicht immer die großen, verschwenderischen und noblen Weine die zählen, es muss kein Petrus oder Romanée Conti oder um im Priorat zu bleiben kein L´ Ermita sein. Es ist die emotionale Geste, die hier zählt. Sicher ist dort ein Wein angebracht, der beiden Verliebten gleich viel Spaß macht, der sinnlich duftet und den Gaumen verführt und der in gewisser Weise auch verzaubern und erotisieren kann.
Da sind wir schnell im Priorat, denn immer wieder werde ich beim Verkosten diverser Prioratweine auf eben jene Attribute „gestoßen“. Da fällt schon mal auch der Begriff, der Wein sei sexy… – und zum Glück betrifft das nicht nur ausgewählte High – End Weine.
Ein in der Tat mich derart sinnlich überraschender Wein war nach einiger Zeit der Flaschenlagerung der Billo 2008 von Blai Ferre Just.
Blai ist der Schwiegersohn von Auguste Vicent, dem Eigner des alteingesessenen Priorat-Familienbetriebs Celler Cecilio und Vater zweier hübscher Töchter… – was ihm bei der Vorstellung des L´Espill 2005 bei Klaus-Peter Werner und mir mal zu jeweils 105 Punkten verhalf – 95 für den Wein und je 5 Augenpunkte für seine beiden Töchter, die rechts und links von ihm den Wein zur Fira präsentierten.
Augenzwinkernd stolz sprach er zu seinem Standnachbarn René Barbier Senior, dass sein L´Espill von uns höher bewertet sei, als sein Clos Mogador und uns frug er schelmisch, wer von uns beiden welche seiner Töchter zur Frau haben wolle…
Aber wer weiß, vielleicht waren die beiden jungen Önologen schon zu der Zeit ein Paar – inzwischen sind Raquel und Blai lange schon eine glückliche Familie. Blai arbeitet zwar auch beim Celler Cecilio, aber er hat auch einen eigenen Weinbergsbesitz beim Mas del Billo in der Gemarkung Falset, aber in der DOQ Priorat. Natürlich hat er noch keinen eigenen Keller, aber im Celler Cecilio ist ein Eckchen für seine eigenen Weine frei. Und Celler Cecilio hilft dem jungen eigenständigen Nebenerwerbswinzer auch bei der Vermarktung, speziell bei den komplizierten bürokratischen Regelungen rings um den Export der Weine.
2007 gab es den ersten Billo, der auch mich sofort überzeugte ud den ich sofort in meine noch junge Prioratführerselektion aufnahm. Er ist lange schon ausverkauft, aber im letzten Jahr machte der Wein in einer neuerlichen 2007er Probe immer noch eine sehr gute Figur.
Auch den 2008er wollte ich gern anbieten und nachdem einige meiner Kunden begeistert nachkauften, musste auch ich den Wein erneut probieren – wow! Was war da aus dem einst soliden „Kleinen“ Priorat geworden? Ebenjener sinnlicher und verführerischer Wein, der zwar nicht Groß war, aber der in seiner Klasse völlig überraschte. Einerseits Priorat durch und durch, andererseits ein opulenter kleiner Nasen- und Gaumenschmeichler…
Sofort kaufte ich noch einmal eine gute Partie davon nach…
Wenig später dann offerierte kein Geringerer als Barack Obama jenen Wein seiner First Lady zu ebenjenem Valentinstag im letzten Jahr.
Man kann zu amerikanischen Präsidenten stehen wie man will und sicher haben die meisten erst einmal aufgeatmet nach der Obama Wahl und auch jetzt wieder nach seiner Wiederwahl. Seine nachfolgenden Personalentscheidungen, sich Vietnam-Kriegsveteranen und Waterboarding – Befürworter an den Entscheidungstisch zu holen, haben auch bei mir ein skeptisches Kopfschütteln hinterlassen – aber bei der Weinauswahl für das Dinner mit seiner Gattin zum Valentinstag 2012 bewies er ein äußerst geschicktes Händchen.
Dafür wanderte dann leider auch der gesamte Billo 2009 postwendend in die USA, aber in meiner Selektion gibt es ihn noch, den „wahren Obama- Valentinstags Billo“ aus dem Jahr 2008.
Wer nun zum diesjährigen Valentinstag überraschen will, der kredenze doch ruhig einen Billo 2008 – zum selbstgekochten Dinner oder wo erlaubt als „Bring your own“ im Restaurant des Vertrauens…
Und wer keinen mehr hat, der eile sich mit einer Bestellung aus meiner Prioratführerselektion.
Überraschenderweise ruiniert man damit auch nicht sein Konto, denn der Wein kostet nur:
Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 15,00 €
Netto 12,61 € 20,00 €/l.
Und ich mache noch ein kleines Valentinstagsangebot (gültig bis zum Valentinstag 24.00 Uhr, solang der Vorrat reicht) – wer seine Prioratvorräte aufstockt oder sich erstmals welche anlegt und bei mir 11 Flaschen im Wert von mindestens 300 € bestellt, der bekommt in das 12. Fach des Paketes eine Flasche Billo 2008 gratis gesteckt. Natürlich dürfen in dem Paket auch gern Weine aus dem benachbarten Montsant oder meine „Weine von Unterwegs“ enthalten sein.
Bestellbar wie immer per Telefon oder Mail, wer noch nicht hat aber will, bekommt auch gern meinen aktuellen Gesamtkatalog als PDF zugeschickt.
Hier finden wir den Bericht zum Valentinstagsdinner 2012 von Barack Obama.
Und bald schon wird es hier auch den 2010er Billo zur Vorabreservierung geben…